2024-04-23T13:35:06.289Z

Spiel der Woche
Auch die Schüsse von TSV-Kapitän Tony Keene (gegen Benjamin Meier) fan­den nicht ins Ziel. F: Zink
Auch die Schüsse von TSV-Kapitän Tony Keene (gegen Benjamin Meier) fan­den nicht ins Ziel. F: Zink

Zirndorf lässt bei der DJK Eintracht Süd erstmals Federn

Spiel der Woche: Ein 0:0 mit Vorgeschichte

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Erstmals Federn lassen musste der TSV 61 Zirndorf in der A-Klasse Nürnberg-Frankenhöhe 7. Der Spitzenreiter kam bei der DJK Eintracht Süd nicht über ein 0:0 hinaus. Die Nürnberger haben zwar erst zwei Zähler auf dem Konto und stehen im Keller – doch eigentlich wären es ja schon deren sechs.

DJK Eintracht Süd Nürnberg - TSV 1861 Zirndorf 0:0

Mit der makellosen Bilanz von vier Siegen und einem Tor­verhältnis von 22:4 in vier Spielen war der A-Klassen-Tabellenführer aus Zirndorf an die Germersheimer Straße nach Nürnberg gereist. Nach dem Spiel bei der DJK Eintracht Süd stand das erste Unentschieden für den TSV 61 zu Buche, die Elf von Gerd Boetticher musste sich mit einem 0:0 begnügen. Doch Zirndorfs Trainer war nach der Nullnummer gar nicht allzu sehr verärgert. „So schlecht sind die nicht, das habe ich meinen Jungs schon vor dem Spiel gesagt“, sagte Boetticher. Eine auf den ersten Blick verwunderliche Einschätzung über einen Gegner, der mit erst einem Zäh­ler in der unteren Tabellenhälfte stand. Bei genauerer Betrachtungswei­se wurde aber ein Schuh daraus.

Rückblende: Am ersten Spieltag der A-Klasse 7 lag die DJK gegen die zwei­te Mannschaft des ESV Rangierbahn­hof zur Pause bereits mit 0:4 zurück, schaffte aber tatsächlich noch ein 4:4-Unentschieden, gewann dann ihr zweites Spiel beim FC Serbia mit 3:2 und war vorne mit dabei. Doch dann trat das Sportgericht in Erscheinung. Die DJK hatte im Spiel gegen Rangier­bahnhof einen nicht spielberechtigten Akteur eingesetzt. Das 4:4 wurde in ein 0:2 aus Eintracht-Sicht umgewan­delt, drei Punkte zusätzlich abgezo­gen. Was folgte war ein Unentschieden gegen Sparta Noris und eine Niederlage gegen die DJK Bayern, in der Summe also ein Zähler auf dem Konto statt deren fünf. „So gesehen haben sie heute ihren sechsten Punkt geholt“, rechnete Gerd Boetti­cher vor. Jedoch, seine Mannschaft hatte es sich mit einer dürftigen Chancenverwertung auch selbst zuzuschreiben, dass sich die Gastgeber am Ende über ein Remis freuen durften.

Zunächst allerdings konnte sich kei­ne Mannschaft einen Vorteil verschaf­fen, die fahrige Partie plätscherte vor sich hin. Die von Co-Trainer Petar Brainovic in Abwesenheit des erkrank­ten Sascha Bauer betreute DJK hatte sogar – wenn auch unverschuldet – die erste Chance des Spiels. Einen kapitalen Quer-Flugball des TSV am eigenen Strafraum nahm Benjamin Hacker volley, das Leder strich um Zentimeter am Zirndorfer Pfosten vor­bei (14.). Das war es dann allerdings für lange Zeit mit der Torgefahr der Hausherren.

Zirndorf glänzte zwar nicht, über­nahm aber zusehends die Kontrolle und kam auch zu Chancen. Die beste hatte Daniel Löslein nach einer Ecke, doch Christian Lottes klärte auf der Linie. Nach dem Seitenwechsel wurde es noch einseitiger. Amar Okanovic spielte mit TSV-Kapitän Tony Keene Doppelpass, war dann aber zu eigen­sinnig und scheiterte am guten Ein­tracht- Schlussmann Florian Kulha­nek (53.). Der ist zudem Spielführer der Nürnberger und war in der zwei­ten Spielhälfte deren besten Akteur.

Toll, wie er im Eins-gegen-Eins gegen den alleine auf ihn zulaufenden Markus Hornberger parierte (63.). Und war Kulhanek doch einmal ge­schlagen, rettete eben Nicholas Warren auf der Torlinie (64.). Als diese Zirndorfer Offen­sive irgendwann ver­pufft war, ergab sich plötzlich für die Gastge­ber die Chance zum Siegtreffer, Sebastian Skiba entschärfte aber den Versuch von Mike Kißkalt (77.).

„Die wollten nur kein Gegentor krie­gen, das haben sie erreicht“, sagte Boetticher. Zumal der Trainer des Spit­zenreiters auch die Siegesserie zuvor nicht zu hoch hängen wollte. „Das war nicht immer so überzeugend. Außer­dem sollten wir uns immer schön da­ran erinnern, wo wir herkommen. Vor gar nicht langer Zeit standen wir mit elf Mann da und waren kurz davor, den Laden zuzumachen.“ Es ist also wie so oft eine Sache der Betrachtungs­weise. Wie der Punktestand der DJK Eintracht Süd eben.

Aufrufe: 019.9.2016, 10:02 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor