TSV 1860 Rosenheim - SV Wacker Burghausen 6:5 n.E. (2:2 / 1:2)
Hochklassige erste 45 Minuten im Bayerischen Pokalfinale 2013. Mit einem Blitzstart gingen die Gäste aus Burghausen mit ihrer ersten Torchance in Front. Felix Luz schirmte ein Zuspiel geschickt ab, leitete den Ball weiter zu Tobias Schröck. Aus zentraler Position zog Schröck direkt ab, gegen diesen trockenen Flachschuss war Robert Mayer im Rosenheimer Kasten machtlos (2.). Doch Rosenheim hatte die passende Antwort parat: Eine weite Hereingabe von der rechten Seite köpfte der Angreifer Markus Einsiedler platziert in die Maschen (8.). Auch fußballerisch wusste die erste Spielhälfte die 1.800 Zuschauer im Rosenheimer Jahnstadion zu überzeugen. Die Sechziger probierten immer wieder die Wacker-Viererkette mit langen Bällen auszuhebeln. Burghausen ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und zog ein gepflegtes Kurzpassspiel auf. Dennoch dominierten die Defensivreihen die Szenerie und ließen nur wenige gefährliche Szenen zu. In der 29. Minute ließ die Kathrein-Elf dann aber Thorsten Burkhardt bei einem hohen Diagonalball entwischen, Burkhardt fackelte nicht lange und hob die Kugel über Keeper Robert Mayer hinweg in die Maschen (29.). Die zweite Spielhälfte konnte spielerisch nicht mehr mit der ersten mithalten, es wurde viel taktiert, doch Spannung war bis zur letzten Sekunde geboten, weil Benjamin Birner in der 50. Minute der Ausgleich zum 2:2 gelang. So musste das Elfmeterschießen entscheiden. Mit dem glücklicheren Ende für den Underdog aus Rosenheim. Kapitän Michael Kokocinski verwandelte den entscheidenden Elfer - bei Burghausen scheiterte Tobias Schröck an der Latte und Maxi Thiel am Keeper, bei den Hausherren visierte Benjamin Birner die Querlatte an. Somit realisierten die Rosenheimer zum zweiten Mal nach 1999 den Einzug in den DFB-Pokal. Burghausens Pokalchancen sind damit passé.
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Krugzell) - Zuschauer: 1.800
Tore: 0:1 Tobias Schröck (2.), 1:1 Markus Einsiedler (8.), 1:2 Thorsten Burkhardt (29.), 2:2 Benjamin Birner (50.)
Das Elfmeterschießen: Tobias Schröck (Burghausen) visiert die Latte an - 3:2 Matthias Haas (rechts flach) - 3:3 Thorsten Burkhardt (links flach) - Benjamin Birner (Rosenheim) an die Latte - Maxi Thiels Schuss (Burghausen) pariert Robert Mayer - 4:3 Florian Pflügler (links) - 4:4 Christoph Burkhard (links) - 5:4 Ludwig Räuber (links Kreuzeck) - 5:5 Darlington Omodiagbe (rechts) - 6:5 Michael Kokocinski (halblinks hoch)
Das Siegerfoto aus Rosenheim - der Bayerische Pokalsieger 2013: der TSV 1860 Rosenheim. F: BFV
Das große Bayerische Pokalfinale steigt am Christi Himmelfahrtstag ab 14 Uhr im Rosenheimer Jahn-Stadion. Dabei stehen sich der TSV 1860 Rosenheim und der SV Wacker Burghausen im Inn-Salzach-Derby gegenüber und duellieren sich um den begehrten und lukrativen Einzug in den DFB-Pokal. Neben den finanziellen Verlockungen steht für beide Teams der Bayerische Pokalgewinn auf dem Spiel - ein Titel, den die Rosenheimer den Burghausern voraushaben. FuPa berichtet vom Match per ausführlichem Liveticker.
Der Bayerische Pokalsieger erhält nicht nur die 5.000 Euro-Siegprämie, sondern erwirbt auch einen der beiden bayerischen Zusatz-Startplätze im lukrativen DFB-Pokal, wo ein Heimspiel gegen einen Profiklub wartet. Das andere Pokalticket geht ans bestplatzierte Amateurteam der Regionalliga Bayern-Endtabelle. Für alle Erstrunden-Pokalteilnehmer wird aus dem Fernsehgeldtopf eine Prämie von knapp 100.000 Euro ausgezahlt, die beide Klubs dringend gebrauchen können. Der TSV 1860 Rosenheim konnte sich im Jahr 1999 mit einem 2:1-Erfolg über die SpVgg Landshut bisher einmal in die Siegerliste des Totopokals eintragen und traf damals im DFB-Pokal auf den FC St. Pauli (1:2). Der SV Wacker Burghausen stand bereits dreimal zuvor in einem Endspiel, wartet aber noch auf den ersten Titel. Zweimal gewann Jahn Regensburg, einmal die SpVgg Unterhaching im Direktduell mit den Wackerianern.
Ganz heiß auf dieses Pokalmatch ist der TSV 1860 Rosenheim um Coach Dirk Teschke: "Mit dem Totopokal-Endspiel wartet das Saison-Highlight für uns. Wir werden als klarer Außenseiter alles in die Waagschale werfen, um vielleicht doch die Sensation gegen die Profis aus Burghausen zu schaffen. Obwohl wir zahlreiche Ausfälle zu verzeichnen haben, herrscht ein unglaublicher Wille und eine tolle Moral in unserer Mannschaft. Wir freuen uns aufs Finale im heimischen Jahnstadion, hoffen auf zahlreiche und lautstarke Unterstützung der Rosenheimer Fußballfans, die auch nötig sein wird, um nach 14 Jahren wieder einmal den Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde schaffen zu können. Wir haben in diesem Spiel nichts zu verlieren, können nur gewinnen." Auch in Burghausen ruhen die Hoffnungen auf dem Pokal-Endspiel, um die klamme Kasse auffüllen zu können.
Ein sechsstelliger Betrag soll im Etat der neuen Saison eingespart werden. Da wäre die Pokal-Zusatzeinnahme Gold wert. "Wir wollen den Pokal unbedingt nach Burghausen holen. Das ist unser gemeinsames Ziel, welches wir schon seit Saisonbeginn konsequent verfolgen. Wir gehen als Favorit in die Partie und wollen dieser Rolle auch gerecht werden. Da meine Mannschaft die bisherigen Pokalaufgaben allesamt sehr konzentriert angegangen ist, bin ich auch im Finale von einem Sieg überzeugt", sagt Wacker-Trainer Georgi Donkov. Florian Hahn, Geschäftsführer der Wacker-Fußball-GmbH, sagt: "Wir kennen Rosenheim gut. Haben auch schon im Winter ein Freundschaftsspiel gegeneinander bestritten. Es ist eine Mannschaft, die sehr kompakt auftritt. Zudem erwarte ich, dass die Rosenheimer alles für die Sensation geben werden. Von daher dürfen wir vor keinem Zweikampf zurückschrecken. Für uns ist der Pokal eine Prestigeangelegenheit. Mit dem Sieg wollen wir unseren Fans eine große Freude bereiten."