4:4! Die SG Kaarst war nah dran

Zum Glück hatte ihr Trainer Mo Elmimouni schon wenige Minuten nach dem Schlusspfiff den Blick für das große Ganze und stufte die Vorkommnisse unbekümmert ein: "Boah, das war ein tolles Spiel für die Zuschauer! Ich bin so stolz auf meine Mannschaft. Wie die gearbeitet haben, die Leidenschaft und auch die spielerisch-taktischen Akzente, die wir heute gesetzt haben - das war beeindruckend. Natürlich lief das Spiel so, dass wir den Sieg auch hätten einfahren können. Aber der MSV besitzt für diese Liga herausragende Spieler, was da allein hinten raus noch für Qualität von der Bank kam. Da kann ich mit dem Punkt hervorragend leben. Zumal dieser die Spitzengruppe schön beeinander lässt."

Die SG Kaarste legte eine nahezu perfekte erste Hälfte hin, in der Alexander Cule nur drei Minuten für zwei Treffer und die damit verbundene 2:0-Führung benötigte - 27. und 30.. Es war der verdiente Lohn für eine optimale Umsetzung von Taktik und Einstellung. Als der überragende Cule Sekunden nach Wiederanpfiff das 3:0 nachlegte, schien der Coup einigermaßen gesichert. Doch der Favorit aus Düsseldorf war ja auch noch da und demonstrierte in der zweiten Halbzeit eindrucksvoll seine Klasse. Hakan Orhan bracht die Gäste nach 52 Minuten zunächst auf 1:3 heran.

Es folgten Doppelwechsel auf beiden Seiten, wobei der MSV mit fortlaufender Spielzeit weiter zulegte. Konsequenz war der Anschlusstreffer eine gute Viertelstunde vor dem Ende. Cule hatte seinen Torhunger nicht gestillt und schaffte nur kurz danach seinen vierten Treffer. Daniel Sarik vergab anschließend die Chance zum vermutlich entscheidenden 5:2. Stattdessen mündete die Durschlagskraft der Gäste zunächst im 3:4 (80.) und in der Schlussminute im 4:4-Endstand. "Die Punkteteilung ist letztlich gerecht, wir hätten das auch noch verlieren können", gab Elmimouni gewohnt uneitel zu. "Der Erfolg aus diesen 90 Minuten wird voraussichtlich den meisten erst ab Montag bewusst. Wir haben heute sehr viel geschafft und gelernt. Wir haben gesehen, was möglich ist. Ich bin mir sicher, dass wir uns in den kommenden Tagen über das Ergebnis freuen werden."

Der verpatzte Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten drei Partien scheint jedenfalls vergessen. Drei Siege und das 4:4 gegen einen der großen Aufstiegsfavoriten sprechen nicht nur für kontinuierliche Leistungssteigerungen, sondern auch für mentale Stabilität. Und das, obwohl die jungen Kaarster einmal mehr einige Ausfälle zu beklagen hatten.