2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Dirigiert momentan ein höchst erfolgreiches Oberliga-Orchester: TSG-Trainer Norbert Hess. Foto: pa / Balzarin
Dirigiert momentan ein höchst erfolgreiches Oberliga-Orchester: TSG-Trainer Norbert Hess. Foto: pa / Balzarin

40-Punkte-Marke vor Augen

Am Nikolaustag besucht Schlusslicht Betzdorf die vom Erfolg verwöhnte TSG Pfeddersheim

PFEDDERSHEIM. Wer hätte das gedacht? Vor dem letzten Pflichtspiel des Kalenderjahres spielt die TSG Pfeddersheim in der Oberliga mehr als nur eine gute Rolle. Die Truppe von Trainer Norbert Hess hat sich in der Spitzengruppe etabliert.

Mit einem Sieg im abschließenden Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht SG Betzdorf könnte die TSG am Nikolaustag sogar die 40-Punkte-Marke knacken. „Ich habe vor der Saison vom Klassenerhalt gesprochen, weil es immer das erste Ziel ist. Das bis zur Winterpause einzutüten, wäre sensationell“, schwärmt Coach Norbert Hess. Auf die Entwicklung der TSG vom Abstiegskandidaten zum gestandenen Oberligisten könne man stolz sein, untermauert der Übungsleiter.

Bei aller Lobhudelei fordert Hess, „das Augenmerk jetzt ganz auf Betzdorf“ zu legen. Denn ein Gegner, der nach 19 Partien erst sieben Zähler auf dem Konto hat - das riecht zwar nach einem Spaziergang, birgt aber auch Gefahren: „Das wird nicht so einfach, wie man vielleicht denken würde. Die werden sich nicht abschießen lassen in der Oberliga. Wir müssen die Spannung weiter hochhalten“, so Hess. Zumal der Pfeddersheimer Rasen sehr tief und schwer bespielbar ist: „Da wird sich ein Kampfspiel entwickeln. Betzdorf dürfte das entgegen kommen.“

Gleichwohl möchten die Gastgeber ihr bärenstarkes Halbjahr mit einem weiteren Dreier krönen, wohl wissend, dass die lange Winterpause damit erträglicher wird. Um sich auf dieses Vorhaben einzuschwören, entschlossen sich die Pfeddersheimer zu einem gemeinsamen Kinobesuch, dem eine Trainingseinheit zum Opfer fiel: „Vor dem letzten Spiel geht es weniger um konditionelle oder taktische Aspekte. Wir wollten damit etwas Abwechslung in den Trainingsalltag bringen“, erklärt Hess.

Die verbliebenen Einheiten nutzte er zur intensiven Begutachtung seiner Akteure, die bis auf Sven Oswald (muskuläre Probleme) allesamt einsatzfähig sind. Denn gerade im Training konnte Hess erkennen, wer für die letzte, unangenehme Aufgabe brennt: „Wenn sich einer aufdrängt, der zuletzt nicht so viel gespielt hat, warum sollte ich den nicht bringen? Ich werde keinen Kahlschlag vornehmen, aber ein paar Reizpunkte könnte ich schon setzen.“ Ein Gedankenspiel ist eine Systemänderung. Schon bei der jüngsten Niederlage in Saarbrücken agierte die TSG phasenweise mit zwei Spitzen. Hess: „Eigentlich ist das nicht mein System. Für diese Partie zuhause kann ich mir das durchaus vorstellen.“

Aufrufe: 04.12.2014, 22:00 Uhr
Lukas GutzlerAutor