2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines

2:2 in Karbach - Trier reicht zweimalige Führung nicht

Kinscher und Kahyaoglu treffen für die Eintracht, die in Überzahl das zweite Tor kassiert

Willkommen in Klein-Sibirien. Bei unwirtlichen Bedingungen – Minus vier Grad, leichter Schneegriesel, dazu ein schneidiger Wind – hat Eintracht Trier einen möglichen Sieg beim FC Karbach fahrlässig aus der Hand gegeben. Zweimal führte der SVE, doch zweimal ließ er den Ausgleich zu – den 2:2-Endstand sogar in Überzahl.

An Fußballspielen war auf dem in Teilen gefrorenen und holprigen Rasen nicht zu denken. Viele lange Bälle, Zufälle und Unzulänglichkeiten bestimmten das Geschehen. Trier verstärkte nach einer Phase des Abtastens die Bemühungen, die Zügel in die Hand zu nehmen. Belohnt wurde das mit der Führung in der 33. Minute, die allerdings etwas glücklich fiel. Dominik Kinscher nahm einfach mal aus der Drehung Maß – der Ball senkte sich über Karbachs Torwart Lukas Schmitt unter die Latte. Glück hatte der SVE kurz vor der Pause, als der Ball bei einem Schuss von Julian Hohns an den Pfosten klatschte (45.).

Nach dem Seitenwechsel verteilte der SVE, bei dem Alexander Biedermann anstelle des erkrankten Jan Brandscheid im rechten Mittelfeld spielte und Luca Sasso-Sant ins Sturmzentrum rückte, das erste Gastgeschenk. Torwart Andrei Popescu foulte Oscar Feilberg, nachdem er von Simon Maurer in die Bredouille gebracht worden war. Den fälligen Elfmeter verwandelte Yannick Rinker sicher (55.).

Doch die Eintracht schlug zurück. Der gerade eingewechselte Tim Garnier bediente Ömer Kahyaoglu, der aus kurzer Distanz traf (67.). Kurz danach manövrierte sich Karbach in Unterzahl. Sören Klappert ließ sich in einem Wortgefecht mit Leoluca Diefenbach zu einem Schubser hinreißen – die Rote Karte war folgerichtig (69.).

Kahyaoglu hatte in der 76. Minute die Chance zum 3:1, die Hohns mit einer Grätsche zunichtemachte. So war die Zeit fürs zweite Trierer Gastgeschenk gekommen. Nach einer vorne beginnenden Fehlerkette erzielte Tim Puttkammer für die nicht aufgebenden Gastgeber den 2:2-Ausgleich (86.). Trier hatte nochmal Glück, als Schiedsrichter Fabian Knoll bei einer weiteren Aktion von Popescu gegen Feilberg nicht zum zweiten Mal auf Strafstoß entschied.

Das Remis ist für den SVE umso ärgerlicher, da der FK Pirmasens in Jägersburg ebenfalls nur Unentschieden spielte (1:1). Somit haben die Moselaner erneut eine Chance liegen lassen, dem Rivalen näher auf die Pelle zu rücken.

Spiel-Statistik:

FC Karbach: Schmitt – Göderz, Eberhardt, Hohns, Puttkammer – Denguezli, Rinker – Jakobs (62. L. Klappert), Kabashi (78. Gietzen, 88. Kohns), S. Klappert – Feilberg

Eintracht Trier: Popescu – Jakob, Maurer, Cinar, Mabouba – Biedermann (83. Bouzid), Diefenbach, Fischer, Kahyaoglu – Kinscher (78. Noutsos) – Sasso-Sant (64. Garnier)

Tore: 0:1 Kinscher (33.), 1:1 Rinker (55., FE), 1:2 Kahyaoglu (67.), 2:2 Puttkammer (86.)

Rote Karte: S. Klappert (69., Tätlichkeit)

Stimmen zum Spiel:

Eintracht-Trainer Daniel Paulus in der Pressekonferenz:

Torsten Schmidt, Trainer FC Karbach: Hut ab vor den Trierer Zuschauern, die bei der Eiseskälte hier hoch gekommen sind. . Es war ein intensives Spiel. Wir haben gut angefangen, ohne im letzten Drittel eine Wirkung zu erzielen. Doch wir haben den Gegner weit vom Tor weggehalten. Dann kamen wir nach und nach immer öfters einen Schritt zu spät. Die Trierer Führung resultierte aus einem Sonntagsschuss. Wir haben uns in der Pause gesagt, nochmal alles reinzuschmeißen. Unser Platzverweis war völlig unnötig. Nach dem 1:2 waren wir eigentlich tot. Aber die Moral hat gestimmt. Ich habe dran geglaubt, dass wir noch eine Chance erhalten. Fußballerisch war angesichts des Frosts und der entsprechenden Platzverhältnisse nichts möglich. Die Diskussion ist alt, aber man muss schon immer wieder mal fragen, warum wir im Sommer so viel Pause haben und dann im Winter bei solchen Bedingungen spielen müssen. Dass muss an den Verband weitergegeben werden.

Aufrufe: 017.3.2018, 19:25 Uhr
Mirko BlahakAutor