2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Gemeinsam packen sie es an: Am Freitag wurden beim Sportverein Rot-Weiß Werneuchen die ersten Spatenstiche für das geplante „Multifunktionsgebäude mit Mehrgenerationenansatz“ gemacht. In den Neubau soll auch der Jugendtreff der Stadt einziehen.  ©Lutz Weigelt
Gemeinsam packen sie es an: Am Freitag wurden beim Sportverein Rot-Weiß Werneuchen die ersten Spatenstiche für das geplante „Multifunktionsgebäude mit Mehrgenerationenansatz“ gemacht. In den Neubau soll auch der Jugendtreff der Stadt einziehen. ©Lutz Weigelt

1,5 Millionen Euro für Werneuchen

Mitglieder des Sportvereins Rot-Weiß dürfen sich über einen Geldregen freuen.

Rot-Weiß Werneuchen hat die Finanzierung für ein geplantes Mulitfunktionshaus in trockenen Tüchern. 2,1 Millionen Euro betragen die Kosten, an denen sich die Europäische Union und das Land Brandenburg mit rund 1,5 Millionen Euro beteiligen. Ein Festakt gab am Freitag den Startschuss für das Megaprojekt.

Etwas peinlich berührt hatten sich verschiedene Politiker vor einiger Zeit gezeigt, als sie die Containeransammlung am Rande des Sportgeländes von Rot-Weiß Werneuchen sahen, in denen sich im Moment noch die Jugendlichen der Stadt treffen. Das feste Klubhaus war Ende der 1990er Jahre abgebrannt. „Ein Jugendtreff mit zeitgemäßen Standards sieht anders aus“, müssen sich viele gedacht haben. Es war Michel Seifert, Werneuchens Jugendkoordinator, der gemeinsam mit Bürgermeister Burkhard Horn (Linke) die Initialzündung für das ehrgeizige Vorhaben gab, ein Vereinsgebäude mit Jugendtreff zu bauen. Soweit zur Vorgeschichte.

Zum ersten Spatenstich kamen nun am Freitag Jörg Vogelsänger (SPD), der Brandenburgische Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, die Landtagsabgeordnete Britta Müller (SPD) und zahlreiche Sportfunktionäre von Land, Kreis und aus Werneuchen. Der Minister und die Abgeordnete hatten einen großzügigen finanziellen Zuwendungsbescheid im Gepäck.

Mit angespannter Vorfreude begrüßte Vereinspräsident Frank Heinze am Freitag seine Gäste auf dem Bauplatz. Er war es, darüber waren sich die Festredner einig, der mit Verhandlungsgeschick und Beharrlichkeit die Planungen des Alleskönner-Hauses entscheidend vorantrieben hatte, indem er die notwendige politische Unterstützung aller übergeordneten Stellen einwarb.

Die Zeichnungen des Bauplans hängen jetzt an der Wand des Vereinsheims. Auf 1220 Quadratmetern soll ein H förmiges, zweistöckiges Gebäude entstehen. Der Jugendtreff wird straßenseitig einziehen, der Rest wird vor allem vom Sportverein Rot-Weiß genutzt, steht aber grundsätzlich allen Werneuchener Vereinen offen. Verschiedene Gruppen hatten bereits vor Jahren Platzbedarf angemeldet haben.

Neben dem Jugendclub wird die untere Etage einen großen Raum für Versammlungen und Feiern beherbergen sowie einen kleineren multifunktionalen Raum für Fitness und Gymnastik. Auch ein Eltern-Kind-Café wird ebenerdig eröffnet.

Diverse Synergieeffekte hatten Präsident Heinze und Jugendkoordinator Seifert bei der Planung im Kopf. „Wir haben in Werneuchen ja einen sportbetonten Jugendtreff. So kann den Kindern und Jugendlichen, die hier Bildungs- und Freizeitangebote bekommen, auch gleichzeitig sportliches Engagement schmackhaft gemacht werden“, freut sich Heinze. Praktisch werde man Ressource sparen, weil diverse Räume, Toiletten und Garderoben im Mitteltrakt des H-Gebäudes von allen Besuchern gemeinsam genutzt werden.

In der ersten Etage sind Büroräume des Sportvereins samt Archiv eingeplant. Den meisten Platz im Obergeschoss werden aber die sechs modernen Umkleiden mit Waschräumen einnehmen. „Damit die Fußballer mit ihren Dreckbotten nicht durchs Treppenhaus müssen, haben wir uns woanders eine raffinierte Lösung abgeschaut“, erklärt Heinze das nicht unwesentliche Detail einer Außentreppe aus Metallgitter. Über diese werden die Umkleiden von den Sportanlagen draußen, zu denen seit 2011 übrigens auch eine neue Rundlaufbahn und eine Kunstrasenfläche gehören, zu erreichen sein. Alle Räume sind barrierefrei geplant, das obere Stockwerk bekommt sogar einen Aufzug.

Vom Geldregen, den die Europäische Union (EU) und das Land Brandenburg über den Sportverein Rot-Weiß und die Stadt Werneuchen niedergehen lassen, zeigten sich einige Redner der kleinen Feier überwältigt. Torsten Jeran, der Regionalmanager bei der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Barnim, kanalisiert EU-Gelder aus dem LEADER-Programm. Er wählte mit seinen Kollegen das Projekt des geplanten Multifunktionsgebäudes aus und beriet und begleitete den Verein auf dem mühsamen Weg der Antragstellung. Auch er war am Freitag zur Stelle.

„Der Verein kann sich glücklich schätzenon einem Gesamtbudget von 15,6 Millionen Euro, über die unsere LAG in sechs Jahren verfügen kann, fließen immerhin zehn Prozent nach Werneuchen.“

Aufrufe: 027.8.2018, 07:09 Uhr
MOZ.de / Kerstin EwaldAutor