2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
David Braig (Mitte) erzielte per Kopf die 1:0-Führung des SSV Ulm 1846 Fußball gegen den KSV Hessen Kassel. Doch wie dreimal zuvor in dieser Saison reichte den Spatzen dies nicht zum ersten Saisonsieg.  Schulz
David Braig (Mitte) erzielte per Kopf die 1:0-Führung des SSV Ulm 1846 Fußball gegen den KSV Hessen Kassel. Doch wie dreimal zuvor in dieser Saison reichte den Spatzen dies nicht zum ersten Saisonsieg. Schulz
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1:1 gegen Kassel ist eine gefühlte Niederlage für die Spatzen

Regionalliga Südwest: SSV Ulm 1846 Fußball verspielt wieder eine Führung

Zum vierten Mal in dieser Saison verspielte der SSV Ulm 1846 Fußball eine 1:0-Führung. Gegen Hessen Kassel sprang am Ende ein enttäuschendes 1:1 heraus.

Ein paar Minuten lang kehrte am verregneten Samstag Nachmittag Leben ins Donaustadion ein. Als David Braig nach einer Flanke von Volkan Celiktas per Kopf zum 1:0 gegen den KSV Hessen Kassel traf (50.), schien es, als könnte der Knoten beim SSV Ulm 1846 Fußball am siebten Spieltag endlich platzen. „Steht auf, wenn ihr Ulmer seid“, sang ein Teil der nur noch 1100 Zuschauer auf der Haupttribüne. Wann hatte es so etwas zuletzt gegeben?

Am Ende sang keiner mehr. Das 1:1, das dritte Unentschieden in dieser Saison, in der die Spatzen nach sieben Regionalliga-Spieltagen immer noch auf ihren ersten Sieg warten, fühlte sich an wie eine weitere Niederlage. Zum vierten Mal reichte ein 1:0-Vorsprung nicht zu einem Dreier. Wenigstens sprang diesmal nach dem 1:4 zum Saison-Auftakt gegen den 1. FC Saarbrücken, dem 4:5 beim VfB Stuttgart und dem 1:2 gegen Kickers Offenbach noch ein Zähler raus. Doch der bringt die Ulmer in ihrer heiklen Situation kaum weiter.

Der Wechsel von Trainer Stephan Baierl zu Tobias Flitsch hat sich bislang auf dem Rasen noch nicht bemerkbar gemacht. Wie in den ersten drei Begegnungen wussten die Ulmer nicht, wie sie sich nach der Führung verhalten sollten: Konsequent nachlegen und auf das 2:0 drängen? Oder konsequent verteidigen? Zu sehen war weder das eine noch das andere. „Wir haben uns hinten reindrängen lassen, sagte Jo Reichert, der nach einer guten Stunde wegen Trainingsrückstandes nach einer Oberschenkelverletzung entkräftet ausgewechselt werden musste.

Flitsch ist immer noch dabei, die richtige taktische Formation zu finden. Gegen Kassel spielten die Spatzen mit nur einem zentralen defensiven Mittelfeldspieler (Reichert). Da die Hessen beim Stand von 1:1 über die Mitte Druck machten, wechselte der Trainer den Defensivmann Felix Nierichlo für den wieder auf Postion zehn spielenden Christian Sauter ein. Kapitän Florian Krebs (Schonung), Stand-by-Spieler Tim Göhlert (Urlaub) und Janik Michel waren nicht im Kader. Stattdessen saß der Langzeitverletzte Vinko Sapina überraschend auf der Ersatzbank. Für einen Einsatz kam er aber nicht in Frage. Seine Berufung in den Kader hatte er der U-23-Regelung zu verdanken: Im Aufgebot müssen vier deutsche U-23-Spieler stehen.

Zu aller Verunsicherung im Ulmer Team kam auch noch eine gehörige Portion Pech. Beim Kasseler 1:1-Ausgleich durch Sebastian Szimayer (71.) flutschte der Ball zunächst durch die Beine eines Ulmer Abwehrspielers und dann durch die von Torhüter Holger Betz. Und als in der Nachspielzeit Steffen Kienle den Siegtreffer auf dem Fuß hatte, landete der Ball am Innenpfosten und sprang von dort wieder ins Feld zurück.

„Wir durften nicht erwarten, dass wir nach dem Trainerwechsel alle anderen Mannschaften in Grund und Boden spielen. Wir müssen uns Woche für Woche, Schritt für Schritt verbessern“, bittet Lutz Siebrecht, der Sportliche Leiter, um Geduld. Doch auch die nächste Begegnung wird alles andere als leicht. Da müssen die Spatzen am Samstag beim wieder erstarkten amtierenden Meister SV Elversberg ran.

Aufrufe: 011.9.2017, 12:30 Uhr
SWP / Gerold KnehrAutor