2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
– Foto: 1. SC 1911 Heiligenstadt

Der Zusammenhalt wächst in schweren Situationen

Aktuell bestimmt das Coronavirus den Alltag in Thüringen. Wie gehen die Vereine mit dieser Situation um?

Welche Probleme, Sorgen und Herausforderungen gibt es? Wie sollte mit der angebrochenen Saison weiter verfahren werden? Wir haben die Vereine im Freistaat befragt - wie auch Christoph Rodenstock vom 1. SC 1911 Heiligenstadt.

Christoph Rodenstock ist seit Jahren als Betreuer mit dem 1. SC 1911 Heiligenstadt in der Thüringenliga Woche für Woche unterwegs. Zudem ist er seit Kurzem auch Vize-Präsident der Kurstädter.

Das sagt Christoph Rodenstock...

... zur Absage und ob noch einmal der Ball rollt.
Die Absage aller Spiele bis zum 19.4. ist unserer Meinung nach völlig richtig und nachvollziehbar! In dieser aktuellen Situation ist der von uns allen geliebte Fußball nicht an erster Stelle, sondern das Wohl und die Gesundheit aller Menschen.
Da es jetzt in erster Linie darum geht das Virus und seine Ausbreitung schnellstmöglich in den Griff zubekommen wird die Aussetzung der Spiele bis zum 19.4. wahrscheinlich nicht reichen. Aber so lange wie es dauert, dauert es!
Die Ausbreitung zu verlangsamen steht aktuell an erster Stelle daher glauben wir, dass bis zum Sommer der Fußball nicht mehr rollen wird bzw. vielleicht sogar nicht rollen darf!

... wie das Vereinsleben aufrecht erhalten werden kann.
Ich denke jeder bei uns im Verein hat es verstanden worum es geht. Auch wenn man sich aktuell nicht wie gewohnt fast täglich auf dem Trainingsplatz sieht, halten wir dennoch Kontakt miteinander sei es über WhatsApp-Gruppen oder Telefonate! Über ein „auseinander leben“ im Verein machen wir uns keine Gedanken! Im Gegenteil, wir rücken in schweren Situationen wie dieser noch weiter zusammen!

>> zum FuPa-Profil von Christoph Rodenstock

... welche Probleme, Herausforderungen und Sorgen ein Verein in der aktuellen Zeit hat.
Über bevorstehende Probleme und Konsequenzen dieser aktuellen Lage, eventuell auch im Bereich Finanzen und Finanzierung einzelner Dinge sind wir im Vorstand, aber auch untereinander im regen Austausch. Ich weiß, dass jeder bei uns die Lage mit einem gesunden Menschenverstand beurteilen kann und gewisse Entscheidungen verstehen wird. Diese möglicherweise auftretenden Probleme können wir nur gemeinsam lösen. Diese Tugend, der Zusammenhalt und das sehr gute Haushalten hat uns schon in der Vergangenheit ausgezeichnet.

... darüber, wie mit der Saison weiter verfahren werden sollte.
Nach aktuellem Stand der Situation ist, denke ich ein Fortsetzen der aktuellen Saison so gut wie unmöglich. Es wären zu viele Spiele die nachgeholt werden müssten bei zu wenig freien Nachholterminen. Die Saison nach hinten zu verlängern macht nicht viel Sinn, da die Sommerferien Mitte Juli beginnen und die neue Saison bereits Anfang August! Da es sich in unseren Ligen um Amateurfußball handelt und jeder noch eine Familie und eine Beruf hat und gerade in den Sommerferien gemeinsame Familienurlaube anstehen, würde mit einer Verlängerung der aktuellen Saison kein Platz mehr für all dieses sein! Meiner Meinung nach sollte man die Saison annullieren, und im August von Null beginnen! Die Tabelle der Winterpause als Abschlusstabelle zu nehmen würde überhaupt nur Sinn machen, wenn alle Mannschaften die selbe Anzahl Spiele haben! Die Annullierung der Saison ist für uns die sinnvollste Lösung. Der 1. SC 1911 Heiligenstadt wünscht allen viel Kraft in dieser schweren Zeit, bleibt zu Hause und bleibt gesund! Dann sehen wir uns auch bald auf dem geliebten Platz wieder!

Aufrufe: 023.3.2020, 09:50 Uhr
André HofmannAutor