2024-04-24T13:20:38.835Z

Interview

"Die diesjährige Zielsetzung lautet ganz klar Aufstieg"

SC 08 Bamberg Kapitän Christian Mühlfriedel (28) im FuPa-Interview

Der Tabellenführer SC 08 Bamberg lechzt nach dem Aufstieg in die Kreisklasse. Im letzten Jahr verpasste die Mannschaft um Kapitän und Mittelfeldspieler Christian Mühlfriedel den Relegationsplatz denkbar knapp. Nun erhofft sich die Truppe nach zwei Jahren Kreisklassenabstinenz die Rückkehr auf diese Bühne.

Herr Mühlfriedel, wie erleichtert war die Mannschaft nach dem knappen 4:3- Auswärtserfolg in Lichteneiche, nachdem man eine Woche zuvor zwei Punkte liegengelassen hat?

Mühlfriedel: Natürlich waren wir sehr erleichtert. Die Woche zuvor haben wir uns das alle anders vorgestellt. Aufgrund vieler individuellen Fehler haben wir den Ausgleich oder gar den Rückstand hinnehmen müssen und mussten uns mit dem 4:4 begnügen. Der Sieg gegen Lichteneiche war dann erleichternd, wenngleich es auch ein sehr schwieriges Spiel war.

Die Offensive war wie gewohnt treffsicher, der Defensivverbund scheint nun zum zweiten Mal in Folge nicht sattelfest gewesen zu sein.

Mühlfriedel: Es liegt nicht explizit an der Defensive, sondern am kompletten Mannschaftsgefüge, welches zu wenig gearbeitet hat. Im Spiel nach vorne tut man sich immer leichter, aber nach hinten müssen ebenfalls alle mitmachen. Das Hauptaugenmerk richtet sich auf die Defensive, die uns in der Vorrunde unter anderem ausgezeichnet hat. Insgesamt war die Abwehrarbeit der gesamten Mannschaft sehr schlecht. Allein auf die Defensivspieler kann man es nicht schieben.

F: Michael Pauly
F: Michael Pauly

Sie stehen auf Tabellenplatz eins der AK Bamberg 3. Einzig Viereth kann Ihrer Mannschaft noch die Suppe versalzen. Dennoch: Ist die Rückkehr in die Kreisklasse Pflicht?

Mühlfriedel: Selbstverständlich ist das Pflicht. Unser Anspruch ist es oben mitzuspielen und am Ende in die Kreisklasse aufzusteigen. In der letzten Spielzeit haben wir es uns selbst in der Rückrunde versaut durch dumme Niederlagen gegen Gaustand und Oberhaid. Letzterer ist zum Schluss sogar aufgestiegen. Die diesjährige Zielsetzung lautet ganz klar Aufstieg. Daran wird nicht gerüttelt.

Spiele gegen verhältnismäßig schwache Mannschaften sind laut Aussagen aller Spieler nie Selbstläufer. Nun empfängt man Reckendorf II, den Tabellenletzten der Liga. Es liegen 48 Punkte sowie 88 Tore dazwischen. Traut man sich, ein Experiment zu veranstalten?

Mühlfriedel: Es stimmt schon, dass man die Gegner nie unterschätzen sollte, egal wo sie stehen. Trotzdem würde das Spiel am Wochenende eine klare Nummer sein, wenn wir nicht so schlecht aus der Winterpause gekommen wären. Leichtsinnige Fehler sowie Gegentore aufgrund von Konzentrationsmängel haben uns abermals zurückgeworfen. Daher denke ich nicht, dass der Trainer experimentiert, sondern konsequent durchzieht, um in die spielerische Erfolgsspur zurückzukommen.

Mitte April könnte es zum Showdown gegen Viereth kommen. Die direkten Duelle auf den letzten Metern konnten Sie in der letzten Saison nicht für sich entscheiden. Ist die Truppe diesmal vollends gewappnet?

Mühlfriedel: Sicher kann man sich nie sein. Viereth ist eine starkte Mannschaft, das 5:0 in der Hinrunde spiegelt nicht den Spielverlauf wieder. Meines Erachtens ist es zu hoch ausgefallen. In der zweiten Halbzeit hat sich der Gegner nur etwas gehenlassen. Die Jungs mahnte ich vor dem Spiel ausdrücklich, dass wir nicht noch einmal die Spiele, wo es um die Wurst geht, so wie letztes Jahr, verlieren wollen. Mit der Einstellung werden wir auch nach Viereth fahren, um das Spiel wieder zu gewinnen.

Glorreiche Bayernligajahre liegen bedauerlicherweise bis am Anfang der 90er Jahre zurück. Der Verein pendelt die letzten Spielzeiten zwischen Kreisklasse und A-Klasse. Was ist das mittelfristige Ziel? Etablierung in der Kreisklasse?

Mühlfriedel: Ich denke durchaus, dass es das Ziel der Mannschaft und Verantwortlichen ist, zunächst den Aufstieg perfekt zu machen, um uns dann in der Kreisklasse festzusetzen. Ein ständiges Auf- und Ab a la einer Fahrstuhlmannschaft wollen wir nicht. Der Kader ist breit genug, um so etwas zu verhindern. Wir haben das Zeug dazu. Dennoch müssen wir das Woche für Woche beweisen, sowohl in der A-Klasse als auch in der Kreisklasse.

Aufrufe: 029.3.2017, 17:37 Uhr
Kai HeermannAutor