2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligavorschau
Immer voller Einsatz, nun 16 Monate lang für ein College-Team in Kalifornien: Tobias Clauß vom SV Göppingen. Foto: Peter Poller
Immer voller Einsatz, nun 16 Monate lang für ein College-Team in Kalifornien: Tobias Clauß vom SV Göppingen. Foto: Peter Poller
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SV Göppingen: Studenten-Weltmeister Tobias Clauß geht in die USA

Als Champion nach Übersee

Nach fünf Jahren beim SV Göppingen verabschiedet sich der frisch gebackene Studenten-Weltmeister Tobias Clauß für 16 Monate in die USA.

Tobias Clauß ist ein Spieler, wie ihn sich jeder Trainer nur wünschen kann: er setzt die Vorgaben um, zeigt immer vollen Einsatz und ordnet sich dem Team­erfolg unter. Nach fünf Jahren beim Göppinger Sportverein sagt „Mister Zuverlässig“ nun studienbedingt Adieu.

Nachdem der Rechtsfuß kürzlich das Bachelor-Studium der Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Gesundheitsförderung an der Uni Tübingen erfolgreich abgeschlossen hat, folgt nun mit dem Master der nächste Schritt – und dieser führt ihn an das kalifornische St. Mary’s College, wo er ein Stipendium erhält und für die Fußball-Mannschaft auflaufen wird. „Die Vorbereitungen dauerten über ein Jahr, ich habe alles von hier erledigt“, erklärt „TC“, wie er bei den Rot-Schwarzen gerufen wird. Mit der gestrigen Ankunft begannt direkt die Vorbereitung: „Wir Spieler trainieren bis zum 8. August ohne Coach, dann noch zwei Wochen mit Trainer. So sind die Regularien der College-Liga. Wir arbeiten unter Profibedingungen mit drei Einheiten am Tag. Die Saison beginnt Ende August.“

Seine Trainer kennen ihn bis dato nur von diversen Videos, die zusammengestellt wurden. „Außerdem habe ich über Skype mit ihnen gesprochen. Das Niveau hier soll ungefähr der Oberliga entsprechen“, ergänzt Clauß, der als Rechtsverteidiger alle 34 Saisonspiele bestritt und mit großer Konstanz bestach. Im College-Team wird der 23-Jährige zu den Älteren gehören: „Ich werde das Team mit führen und mich so weiterentwickeln“, ist er überzeugt. Abseits des Rasens wird Clauß mit dem Master-Studium Sportmanagement beschäftigt sein. „Etwas in diese Richtung könnte ich mir später auch beruflich vorstellen. Vielleicht kann ich in einem Verein arbeiten“, begründet er seine Studienwahl. „Da ist BWL dabei, das kann man überall brauchen. Unabhängig vom Inhalt will ich neuen Input und neue Eindrücke sammeln.“ Es ist noch weit in der Zukunft, aber nach der Rückkehr aus den USA wären seine sportlichen Wünsche klar: „Der Beruf geht dann zunächst vor, aber wenn ich etwas in der Region finde, würde ich natürlich gerne zurück zum SV kommen.“

Nach dem geglückten Klassen­erhalt mit dem Sportverein folgten für TC in der Sommerpause zwei weitere fußballerische Highlights. Mit der deutschen Studenten-Nationalmannschaft stand ein Vergleich gegen die U21-Auswahl des DFB an, bevor diese Europameister wurde. „Das war schon krass, gegen die zu spielen“, erzählt er von diesem tollen Erlebnis, bei dem mit Lukas Rösch ein weiterer Ex-Göppinger Teamkollege war. „Das sind gestandene Bundesliga-Spieler, die Millionen verdienen. Die haben schon was drauf und sind sehr schnell. Trotzdem hätte ich gedacht, dass der Unterschied noch größer ist.“ Da beide Mannschaften im selben Hotel wohnten, konnte Clauß auch noch einige Worte mit den Profis wechseln: „Das war schon mega cool.“

Eine nicht minder einprägsame Erfahrung war die inoffizielle Studenten-Weltmeisterschaft in China, wo er mit dem Team der Eberhard-Karls-Universität Deutschland repräsentierte. „Das hat noch mehr Bock gemacht als die Begegnung gegen die U21“, so Clauß, der nach fünf Partien und dem 2:0-Finalerfolg über die Universität von British Columbia („Wir haben das Turnier insgesamt verdient gewonnen“) den Siegerpokal in die Höhe recken konnte und sich fortan Studenten-Weltmeister nennen darf.

Aufrufe: 03.8.2017, 07:57 Uhr
NWZ / ANDREAS BÖHRINGERAutor