SV Göppingen: „Haben noch eine Rechnung offen“

Aus organisatorischer und wohl auch aus sportlicher Sicht ist es das Spiel des Jahres bei Fußball-Oberligist SV Göppingen, wenn am Samstag um 14 Uhr der SSV Reutlingen zu Gast ist. Vor Jahresfrist reiste die SSV-Anhängerschaft mit dem Zug an und wurde von der Polizei vom Göppinger Bahnhof zum Stadion begleitet. „So würde es auch diesmal sein“, erklärt SV-Spielleiter Ingolf Miede, doch sicher ist dieser Ablauf nicht, denn die Informationen aus dem Reutlinger Umfeld deuten darauf hin, dass die Gäste-Fans privat anreisen, was eine klare Zuordnung und damit Überwachung wesentlich erschweren würde.

So oder so wird die Polizei im Umfeld des Stadions an der Hohenstaufenstraße präsent sein, unter anderem mit berittenen Beamten. Das Publikum – der Sportverein hofft auf über 1000 Zuschauer – wird dann bereits erste vorbereitende Baumaßnahmen an der Tribüne ­erkennen können. Diese Woche wurden die Fundamente für die neue Stahldachkonstruktion ­gegossen, die Bauarbeiten sollen Anfang November abgeschlossen sein.

„Was lange währt, wird endlich gut“, atmet Miede auf und aus seinen Worten spricht eine große Erleichterung, nachdem beim SV bereits seit einigen Jahren auf ein neues Tribünen-Dach gewartet wird. Die Sitzschalen sollen vor dem Beginn der Rückrunde im kommenden Februar montiert werden.

„Ich hoffe, wir haben die Pleiten-Serie hinter uns“, blickt Miede auf die sportliche Situation, die nicht nur bei den Rot-Schwarzen von großen Schwankungen geprägt ist: „Viele Teams haben keine Konstanz“, fährt der 52-Jährige fort. „Jeder scheint jeden schlagen zu können“, sieht er keine Mannschaft, die über ausreichend Klasse verfügt, Woche für Woche die vorhandene Qualität auf den Rasen zu bringen.

Auffällig ist für den Spielleiter, dass mehr Tore fallen als im vergangenen Spieljahr: „Es wird offensiver gespielt. Schlagwörter wie hoch verteidigen, Pressing und so weiter fallen mir dazu ein. Aber wenn das nicht funktioniert, kassiert man eben Gegentore. Das geht nicht nur uns so, sondern allen Teams.“

Exemplarisch hierfür steht das 2:2 beim Karlsruher SC, denn vier Tore sind mittlerweile eher die Regel als die Ausnahme. Das ­Remis sicherte Domenico Botta mit dem Ausgleich in letzter ­Minute. „Das war gut für seine ­Moral und fürs Team“, meint Miede, der nach der 0:4-Niederlage in ­Reutlingen in der Rückrunde eine Kampfansage gen Kreuz­eiche schickt: „Wir haben noch eine Rechnung offen.“ Dafür steht dem Sportverein derselbe Kader zur Verfügung wie vergangene ­Woche.

Spektakel in der Pause

In der Pause begrüßt der SV Göppingen Gäste: Werner „Sloggi“ Find, Ex-Stadionsprecher des VfB Stuttgart, wird ein Elfmeterschießen moderieren. Im Tor steht dabei Christof „Sprudel“ Weber, Torhüter der VfB-Traditionself. Sponsoren, die dem SVG einen neuen Jugendbus ermöglichten, werden versuchen, ihn zu überwinden und attraktive Preise abzuräumen.

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