2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Kämpferischen Einsatz fordert Göppingens Kapitän Oliver Stierle (links) von seinen Mannen im Heimspiel gegen Nöttingen.   Eibner
Kämpferischen Einsatz fordert Göppingens Kapitän Oliver Stierle (links) von seinen Mannen im Heimspiel gegen Nöttingen. Eibner
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Rumpfteam des SV Göppingen nicht oberligatauglich

Oberliga: Lage ernst, aber nicht hoffnungslos

Vor dem Gastspiel von Primus FC Nöttingen am Samstag ist die Lage beim SV Göppingen ernst, aber nicht hoffnungslos.

Es ist ein Negativlauf, den Fußball-Oberligist SV Göppingen nach den beiden Erfolgen zu Saisonbeginn durchlebt: sieben Partien ohne Sieg, dabei zuletzt vier Niederlagen am Stück bei insgesamt 7:18 Toren. Stimmten am Anfang dieser Talfahrt noch die Leistungen und mögliche Siege wurden knapp vergeben, so waren die Pleiten zuletzt allesamt verdient.

Nun gastiert am morgigen Samstag um 14 Uhr der Tabellenführer und Meisterschaftsfavorit FC Nöttingen an der Hohenstaufenstraße. Die Elf von Ex-KSC-Profi Dubravko Kolinger ist eine Fahrstuhlmannschaft, die zwischen Regional- und Oberliga pendelt und sich dabei regelmäßig für den DFB-Pokal qualifiziert. Diese Einnahmen ermöglichten es den FC-Verantwortlichen auch, den für Oberligaverhältnisse exquisit besetzten Kader zusammenzuhalten und gar zu verstärken.

Sportlich gesehen stellt Nöttingen die höchste Hürde dar, doch nimmt diese Konstellation jeglichen Druck, denn in diesen 90 Minuten kann der Sportverein nur positiv überraschen. Mut macht hierbei ein Blick zurück, als im abgelaufenen Spieljahr in einer ähnlich diffizilen Phase dem damaligen Über-Team SC Freiburg II eine Punkteteilung abgerungen wurde. Die Mannschaft hat also bereits die Erfahrung gemacht, dass solche Durststrecken durchbrochen werden können – dies kann aber nur gelingen, wenn sich alle Akteure zerreißen und als Einheit auftreten.

Daneben gibt es weitere ­Punkte, die die Zuversicht im rot-schwarzen Lager stärken sollten: Es ist erst der zehnte Spieltag und damit noch nichts Entscheidendes im Klassement ­passiert. Das bisherige Abschneiden ist alles andere als zufriedenstellend, dennoch kommt es nicht unerwartet und Trainer Gianni Coveli betonte bereits vor dem Start, dass es auch diese Saison einzig um den Klassenerhalt gehen kann. Zu guter Letzt hat Coveli bei einem Blick auf die Verletztenliste noch ein gehöriges Potenzial in der Hinterhand, auf das der 47-Jährige wieder zurückgreifen kann.

Die Verletzten sind gleichzeitig auch ein Handicap, denn die endgültige Rückkehr von potenziellen Stammspielern wie Gent Cerimi, Marc Mägerle, Michael Renner, Franco Petruso oder Domenico Botta wird noch eine Weile dauern, so dass der SV Gefahr laufen könnte, im Tableau den Anschluss zu verlieren. Denn klar ist: Im Moment ist die Mannschaft nicht oberligatauglich, wie die letzten Resultate deutlich zeigen. Einige Akteure stoßen an ihre Grenzen, potenzielle Leistungsträger sind in einem Formtief und haben mehr mit sich selbst als mit dem Gegner zu kämpfen. Hinzu kommt eine allgemeine Verunsicherung, die sich in individuellen Fehlern niederschlägt, die man sich in der Oberliga nicht erlauben darf.

Aufgrund der Personalmisere sind dem Übungsleiter die Hände gebunden und er kann nicht wie gewünscht auf Leistungsdellen seiner Schützlinge reagieren. „Wir müssen das Spielerische erstmal lassen, jetzt gilt es nur noch zu kämpfen“, ließ sich ­Kapitän Oliver Stierle nach dem 0:3 in Villingen zitieren und macht deutlich, dass im Abstiegskampf das kämpferische Element gefragt ist.

Aufrufe: 06.10.2017, 08:53 Uhr
NWZ / ANDREAS BÖHRINGERAutor