2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
Der Ravensburger Torwart fängt den Ball, Maximilian Ziesche kommt zu spät.  Foto: Cornelius Nickisch
Der Ravensburger Torwart fängt den Ball, Maximilian Ziesche kommt zu spät. Foto: Cornelius Nickisch
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Göppinger Moral zahlt sich ganz spät aus

Franco Petruso rettet dem 1. Göppinger SV in der Nachspielzeit ein verdientes 1:1 gegen den FV Ravensburg - mit Bildergalerie

Im ersten Spiel des Jahres rettet Franco Petruso Oberligist 1. Göppinger SV in der Nachspielzeit ein verdientes 1:1 gegen den FV Ravensburg.

Es war eine Energieleistung“, lobte der Göppinger Trainer Gianni Coveli seine Schützlinge, die sich mit dem Ausgleich in der Nachspielzeit für ihren couragierten Auftritt belohnten.

Im Vergleich zur Generalprobe vor Wochenfrist gegen den FSV Bissingen nahm Coveli eine Änderung in der Anfangsformation vor. Er ließ Isaac Houssou auf der Bank und schickte Patrick Schwarz aufs Feld, der auf der ungewohnten Linksverteidiger-Position eine grundsolide Vorstellung ablieferte. Die Gastgeber waren in einem klassischen 4-4-2 formiert, Gäste-Coach Wolfram Eitel vertraute auf ein 4-1-4-1, wobei das Aufbauspiel über den defensiven Mittelfeldspieler Sebastian Reiner laufen sollte.

Die Teams waren sofort auf Betriebstemperatur und es entwickelte sich von Beginn an eine temporeiche und taktisch interessante Begegnung, die in der 18. Minute ihren ersten Aufreger hatte, als Jascha Fiesel im Mittelfeld einen Freistoß schnell ausführte und aus über 35 Metern die Latte traf. Auf der Gegenseite parierte Haris Mesic einen Dicklhuber-Freistoß (25.).

Beide Trainer gaben von der Außenlinie permanent Anweisungen, die die Gäste offensichtlich besser umzusetzen wussten und das Spiel unter Kontrolle brachten. Die Rot-Schwarzen produzierten in dieser Phase zu viele Passfehler, dennoch hatten sie die beste Tormöglichkeit, als nach einem Ballgewinn Marcel Schmidts aus spitzem Winkel am Außenpfosten scheiterte (33.).

Nach einer sehenswerten Kombination über die linke Seite ging der FV Ravensburg verdient in Führung, als Felix Widmann die Flanke am langen Pfosten ungedeckt nur noch einschieben musste (35.).

Nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer eine ausgeglichene Partie, in der Coveli mit fortwährender Spieldauer immer mehr ins Risiko ging und mit Petruso, Kadrija, Llanes Ona und Renner alle noch zur Verfügung stehenden Offensivkräfte einwechselte. „Wir sind dem Rückstand hinterher gelaufen, haben aber Mut gezeigt und in der Defensive aufgelöst“, analysierte der SV-Coach. Zwingende Chancen blieben aber zunächst aus, denn die FVR-Abwehr verteidigte die Führung mit Glück und Geschick.

Der Druck der Göppinger wurde immer größer, über weite Phasen befanden sich alle Feldspieler in der Ravensburger Hälfte. Viele Flanken segelten in den FVR-Strafraum, doch die Gäste blockten die Schussversuche immer wieder ab. Ihre eigenen aussichtsreichen Kontersituationen ließ das Eitel-Team teils sträflich liegen: „In diesen Szenen hatten wir Glück“, bekannte auch Coveli, der stolz auf seine Mannen war: „Die Jungs haben immer daran geglaubt und bis zum Schluss Gas gegeben.“

Für diese Einstellung belohnten sich die Göppinger in der zweiten Minute der Nachspielzeit, als nach einer abgewehrten Freistoß-Flanke Franco Petruso den Ball von der Strafraumgrenze per Drop-Kick ins linke untere Eck hämmerte. „Der Ausgleich war mehr als verdient“, freute sich der Torschütze: „Wir haben Moral gezeigt gegen einen Aufstiegskandidaten. Das gibt Selbstvertrauen, darauf können wir aufbauen“, formuliert Petruso die Bedeutung des späten Ausgleichs.

Aufrufe: 020.2.2017, 08:24 Uhr
NWZ / Von Andreas BöhringerAutor