2024-03-28T15:56:44.387Z

Halle
Ausgelassen: Fans und Förderer des Gastgebers bejubeln ihr Team. Foto: Carola Voigt
Ausgelassen: Fans und Förderer des Gastgebers bejubeln ihr Team. Foto: Carola Voigt

FC Schwedt feiert den ersten Gastgeber-Triumph seit 2009

MIT BILDERN: Finalsieg für Landesliga-Team gegen polnischen Drittligisten Vineta Wolin im Neunmeterschießen / 150 Treffer in sechs Stunden

Verlinkte Inhalte

Nach siebenjähriger Unterbrechung hat der gastgebende FC Schwedt erstmals wieder das Hallenfußball-Turnier um den „local-energy“-Cup der Stadtwerke Schwedt gewonnen. Die Oderstädter setzten sich im Finale mit 5:4 nach Neunmeterschießen gegen den polnischen Drittligisten Vineta Wolin durch.

Es war der 10. Januar 2009 – durch ein 5:4 im Neunmeterschießen gegen den 1. FC Neubrandenburg gewann letztmals der gastgebende FC Schwedt ein Männer-Turnier um den „local-energy“-Cup. Fünf Spieler von damals waren nun auch bei der 16. Auflage dabei – aber nur zwei von ihnen konnten sich erneut über den Triumph freuen: Kapitän Nico Hubich und Tomasz Lapinski erlebten ausgerechnet wieder ein 5:4 nach Strafstoß-Duell im Endspiel (diesmal gegen Polens Drittligazweite Vineta Wolin) im Sieger-Team mit. Dagegen waren Stephan Hellwig, Robert Figur und Eric Duckert vom 2009er-Sieger diesmal für die FC-Schwedt-Auswahl dabei, mussten aber völlig punktlos mit dem letzten Platz vorlieb nehmen. Im Team standen auch die Ex-FCS-Akteure Philipp Büchner (derzeit beim AFC), Philipp Ulrich (Grünow) und Przemek Lagiewczyk (in der Oberliga für Malchow).


Gastgeber mit strahlenden Gesichtern: Mit der Siegermannschaft FC Schwedt um Coach Marcus Erben (stehend 2. v. l.) freuten sich am Sonnabend der Vereinsvorsitzende Tino Reetz (stehend l.) und Stadtwerke-Geschäftsführer Helmut Preuße (vorn r.). Foto: Carola Voigt

Rund 500 Zuschauer erlebten in der Neue-Zeit-Sporthalle das erneut bestbesetzte uckermärkische Hallenturnier des Winters und sahen einen Gastgeber, der im Gegensatz zu seinem eher durchschnittlichen Auftritt beim Masters-Triumph kurz vor dem Jahreswechsel von Beginn an Vollgas gab und letztlich verdient mit seinen Fans, der Vereinsführung und den Förderern des FCS den Tagessieg bejubelte. Mit dem 3:0 im Auftaktspiel gegen den Zweiten der polnischen Junioren-Oberliga, Pogon Stettin U 19, hatte es den perfekten Start für die Oderstädter gegeben.

Ein klares Bild im Kampf um die beiden Plätze fürs Halbfinale bot die A-Staffel: Der Gastgeber zog mit vier Siegen recht souverän durch, wobei aber vor allem das 2:1 gegen Stahl Finow ziemlich auf der Kippe stand. Die Pogon-U-19 verlor nur das Startspiel, kam danach sehr gut ins Rollen und zu drei Siegen.


2:5 gegen Cupverteidiger: Philipp Büchner (l.) zog mit der FC-Schwedt-Auswahl im Gruppenspiel gegen den TSV Friedland klar den Kürzeren. Foto: Carola Voigt

Wesentlich spannender ging es in Gruppe B zur Sache. Der nur zu sechst angereiste Rekord-Sieger des „local-energy“-Cups, 1. FC Frankfurt, musste allerdings frühzeitig die Hoffnungen auf den sechsten Sieg begraben. Vineta Wolin von der Ostseeküste zeigte sich spielstark und musste nur beim Remis gegen Cupverteidiger TSV Friedland (Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern) Punktabstriche in Kauf nehmen. Zum Überraschungsteam avancierte Schorfheide Joachimsthal (Landesklasse) insbesondere durch sein 2:1 gegen die Friedländer. Der Halbfinaleinzug war möglich, aber der 1. FC Frankfurt zeigte sich sportlich ehrgeizig: Obwohl der eigene Einzug in die Vorschlussrunde nicht mehr möglich war, ließ man sich im letzten Gruppenmatch nicht hängen und verbaute den Barnimern mit einem klaren 6:2-Erfolg die Chance auf einen Podestrang.

Danach wurde das Turnier zu einem Neunmeter-Marathon: Nachdem die Woliner das „polnische Halbfinale“ klar gegen Pogons Junioren gewonnen hatten, fielen alle weiteren Entscheidungen von der Strafstoß-Linie. Dies begann im zweiten Halbfinale, der spektakulärsten Partie des gesamten Turnierverlaufs. Gastgeber FC Schwedt war nach einem 0:3-Rückstand im Grunde schon aus dem Rennen und biss sich am letztlich zum besten Keeper gewählten Denis Schmidt lange Zeit die Zähne aus. Doch dann trafen Tomasz Lapinski, Nico Hubich und Marvin Katzer im Schlussspurt noch zum 3:3 – und die Oderstädter behielten im Neunmeterschießen mit 2:1 die Oberhand, weil Torwart Bartosz Klonowski zwei Friedländer Versuche parierte.


Pokale für zwei Einzelspieler: Wie im Vorjahr ist Denis Schmidt vom TSV Friedland (l.) zum besten Turnier-Keeper gewählt worden. Bartosz Lawa von Vineta Wolin erzielte die meisten Treffer, nämlich acht. Foto: Carola Voigt

Die Plätze 5 bis 10 wurden per Strafstoßschießen entschieden, das kleine Finale sah Cupverteidiger Friedland als Neunmeter-Gewinner nach einem 1:1 in der regulären Spielzeit gegen die Stettiner Younsgter. Beim Turnierhöhepunkt sorgte der Woliner Adrian Nagorski zweimal für die Gästeführung, aber Marcin Lapinski und Niklas Kämke glichen aus und das Neunmeter-Duell endete 3:2 für den Gastgeber, nachdem Nagorski im entscheidenden Versuch nur den Pfosten getroffen hatte.

„Zwei Siege und einmal Platz zwei vergangene Woche in Wriezen – keine ganz so schlechte Bilanz für unsere Hallensaison“, meinte Coach Marcus Erben. Sich gegen vielfach höherklassige Konkurrenz durchgesetzt und auch guten Hallenfußball geboten zu haben, dürfte ihn und die Mannschaft an diesem Abend sehr zufrieden gestellt haben. Was bleibt ist sicher der Versuch, nicht wieder sieben Jahre bis zu einem „local-energy“-Cup-Erfolg vergehen zu lassen.


Meisterten auch knifflige Situationen ziemlich souverän: die Turnier-Schiedsrichter Matthias Hoppe, Eric Tegge und Danny Taxweiler (v. l.). Insgesamt neun Zeitstrafen und eine rote Karte verteilten sie. Foto: Carola Voigt

Kuriose statistische Schlussbemerkung: Sowohl in der Gruppe A als auch in der Staffel B sowie in der Summe aller Platzierungsspiele ab Halbfinale (einschließlich Neunmeterschießen) fielen jeweils exakt 50 Tore – so durften sich Beteiligte und Zuschauer beim Sechs-Stunden-Turnier über insgesamt 150 Treffer freuen, von denen zwei mit dem Kopf erzielt worden waren.

Aufrufe: 011.1.2016, 12:39 Uhr
MOZ.de / Jörg MatthiesAutor