2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Der Glienicker Mario Woge (l.) und der Eintracht-Torjäger Paul Roller steigen zum Ball hoch.   ©Ingo Muhme
Der Glienicker Mario Woge (l.) und der Eintracht-Torjäger Paul Roller steigen zum Ball hoch. ©Ingo Muhme

Steckt Wandlitz noch in der Sommerpause?

MIT GALERIE: Saisonstart verschlafen: Der FV Eintracht muss gegen ersatzgeschwächte Glienicker feststellen, dass noch viel zu tun ist.

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Mit einer knappen 2:3-Niederlage starteten die Fußballer von Eintracht Wandlitz bei Aufsteiger Fortuna Glienicke in die neue Saison der Landesklasse Nord. Dabei taten sich die Barnimer etwa 60 Minuten lang gegen den Liga-Neuling sehr schwer.

Fortuna musste auf zehn Aktive verzichten, so die Aussage des Trainers Sascha Flemming. Davon war aber überhaupt nichts zu spüren, denn an individueller Qualität bekamen die 93 Zuschauer schon in der Anfangsphase einiges geboten.

Gleich mit dem ersten Angriff über die linke Seite und folgendem Abschluss durch Kevin Kummer, der am Außenpfosten landete, hatte der Aufsteiger ein Achtungszeichen gesetzt. Wandlitz hatte es schwer, kam nicht in die Gänge. "Wir haben zu weit weg gestanden, kamen überhaupt nicht in die Zweikämpfe und die vielen Fehlpässe, ich weiß einfach nicht warum" ließ Eintracht-Trainer Jürgen Beyer später seine Ratlosigkeit durchblicken. Glienicke hingegen machte es wesentlich besser, doppelte fast jeden Zweikampf und agierte mit den angebotenen Freiheiten viel zielgerichteter. Torjäger Pascal Müller war nach acht Minuten zur Stelle und markierte die verdiente Führung. Zwei Stationen genügten, um den Schützen in Position zu bringen, der in Stürmermanier Wandlitz-Ersatz-Keeper Harald Hübner keine Chance ließ. Doch damit hatte das Fortuna-Team, welches zwar weiterhin spielbestimmend blieb, sein Pulver irgendwie verschossen. Mitte der Halbzeit gestattete man den Wandlitzern etwas mehr Freiheiten, die diesen Umstand in der 36. Minute für sich nutzten. Ein abgewehrter Ball aus dem Gewühl heraus, landete genau vor den Füßen von Pascal Sorgatz, der nicht lange fackelte und den Ball unhaltbar ins Netz drosch. Das Spiel war nun ausgeglichener. Glienicke blieb weiter im Chancenplus und erzielte in der Endphase der Halbzeit das 2:1 durch Steven Puhlmann (40.).

Genug Gesprächsstoff sollte es in der Pause in beiden Kabinen gegeben haben. Doch davon profitierte augenscheinlich nur der Gastgeber. Denn die brauchten nur zwei Minuten und Pascal Müller erhöhte auf 3:1. Doch die Begegnung wurde intensiver und zunehmend rückte Schiedsrichterin Kathleen Kähne in den Fokus. Sie hatte schon im ersten Durchgang durch inkonsequentes Bewerten von Vergehen einige Baustellen aufgemacht, gerade mit den Wandlitzern, und verlor mit zunehmender Dauer immer mehr den Faden. Aber auch das Heimteam verlor etwas die spielerische Linie und zog sich mehr und mehr in die eigene Hälfte zurück. Eintracht kam immer besser ins Spiel, wurde aber auch anfälliger für Konter. Pascal Müller und Riccardo Ciao hatten sehr gute Möglichkeiten. Die Schlussviertelstunde bot dann viel Hektik, die auch die Auswechselbänke zunehmend erreichte. Die junge Schiedsrichterin und ihr Assistent Christian Condor hatten alle Hände voll zu tun und schütteten immer mehr Öl durch fragwürdige Entscheidungen ins Feuer. Zwischenzeitlich hatte Pascal Sorgatz mit seinem Anschlusstreffer zum 3:2 (79.) noch mehr Intensität ins Spiel gebracht. Sporadische Konter der Hausherren verpufften und eigentlich hätte sich der nun etwas lethargische Heimauftritt noch rächen können. Doch Kathleen Kähne sah gut positioniert das nicht, was alle im weiten Rund wahrgenommen hatten. Ein klares Handspiel im Fortunen-Strafraum, welches sie so nicht bewertete, brachte die Gemüter fast zum Überkochen (42.). Wandlitz kam in der Folge noch zu zwei vielversprechenden Möglichkeiten, musste sich aber schlussendlich an die eigene Nase fassen, dass man 60 Minuten verschlafen hatte. So hatte Glienicke und auch Wandlitz seine Landesklassen-Tauglichkeit unter Beweis gestellt, doch Schiedsrichterin Kathleen Kähne hielt in dieser Frage leider einiges offen.

"In der Landesklasse ist von uns schon eine Steigerung erforderlich und es geht auch stärker zur Sache. Nach dem 3:1 hätten wir unsere Konter besser ausspielen sollen, so wurde es in der Endphase doch noch einmal hektisch" fasste Fortuna-Coach Sascha Flemming das Geschehen zusammen. Sein Gegenüber Jürgen Beyer musste sich im Nachgespräch schon mächtig zusammenreißen: "Einen klareren Elfer habe ich noch nicht gesehen, aber wenn ich ehrlich bin, haben wir aufgrund der ersten 60 Minuten den Sieg auch nicht verdient".

>>>Hier findet Ihr alle Daten und Fakten zum Spiel!

Aufrufe: 023.8.2017, 08:54 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor