2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligavorschau
Kostheim und Schierstein führen das Verfolgerfeld an F: Vigneron
Kostheim und Schierstein führen das Verfolgerfeld an F: Vigneron

Wettrennen um den Relegationsplatz

Verfolgerfeld triftt in drei direkten Duellen aufeinander +++ Kostheim in der Pole-Position

Wiesbaden. Der 24. Spieltag der Kreisliga A Wiesbaden hat eine ganz besondere Konstellation zu bieten. In den Partien SV Wiesbaden II gegen TuS Medenbach, SV Kostheim gegen TuS Dotzheim und 1.SC Klarenthal gegen den SC Gräselberg treffen gleich sechs der sieben verbliebenen Kandidaten für den Relegationsplatz aufeinander. Der 1.FSV Schierstein darf währenddessen in der Auswärtspartie bei FC Bierstadt II versuchen, die Punktverluste der Kontrahenten auszunutzen.

Kostheim baut auf gute Ausgangsposition - Dotzheim will sich weiter behaupten

Die besten Karten für die Aufstiegsspiele besitzt aktuell der SV Kostheim. Punktgleich mit Schierstein belegt die Elf von Trainer Ludwig Anspach aktuell den zweiten Tabellenplatz und hat dabei als einziges Team im vorderen Drittel noch ein Nachholspiel offen. "Wir schauen nur auf uns und haben alles selbst in der Hand", weiß der Coach die Situation gut einzuschätzen, warnt aber gleichzeitig vor dem kommenden Gegner: "Dotzheim hat ein gutes Team, gegen die wir uns regelmäßig schwer tun." Beim Tabellenachten stehen die Chancen zu einer Aufholjagd wiederum weitaus geringer. TuS-Coach Athanasios Politis hat deshalb auch wenig Zuversicht: "Die Hoffnung stirbt zuletzt, aber wir rechnen uns da nicht mehr viel aus", erklärt der 33-Jährige, der sein Team rückblickend auf das 3:3 nach Drei-Tore-Rückstand in Medenbach jedoch lobt. "Hut ab vor der Leistung meiner Elf. Das war ein gefühlter Sieg und moralischer Erfolg trotz des nicht gegebenen Treffers am Ende." Der Trainer bezieht sich dabei auf eine umstrittene Szene in der Schlussminute, als Schiedsrichter Özalp Avdan das Spiel gerade in dem Moment beendete als Dotzheim zum 4:3-Siegtreffer einnetzte. Der Streitpunkt lag darin, dass der Schiri vor einem Freistoß in der Nachspielzeit, diesen als letzte Aktion bezeichnete. Dieser ging an die Latte, worauf Avdan das Spiel beendete, obwohl der Abpraller gefährlich in den Strafraum kam und dort von Dotzheim zum eigentlichen Siegtreffer verwandelt wurde. "Die Sache ist abgehakt. Wir werden uns auf Kostheim konzentrieren und fahren auch dort hin um zu gewinnen", gibt sich Politis kämpferisch.

SVW II und Medenbach gehen mit Rückenwind ins Verfolgerduell

Auch beim TuS Medenbach geht man zielsicher in die entscheidende Saisonphase. "Wir hatten großes Pech gegen Dotzheim und haben dort wichtige Punkte liegen lassen", weiß Abteilungsleiter Matthias Anna und hofft nun auf entscheidende Aussetzer der Konkurrenz. "Am Ende könnte das Torverhältnis ausschlaggebend sein und da haben wir schon einen bedeutenden Rückstand", schätzt er die Lage seines Teams ein. Umso wichtiger also im direkten Duell mit dem einen Platz dahinter liegenden SV Wiesbaden II siegreich zu sein. Im Vergleich mit dem kommenden Gegner erwähnt Anna zwar die Unterschiede, besonders auf finanzieller Ebene, sieht sein Team aber dennoch in der Lage sich durchzusetzen. "Wir spielen seit Jahren immer oben mit und haben das Zeug um auch mal aufzusteigen und uns dort zu behaupten", lässt er verlauten und hofft in den nächsten Partien auf die zuletzt fehlenden Knipserqualitäten seines Teams. So oder so will der TuS die Serie von zuletzt acht Spielen ohne Niederlage ausbauen. Beim Gegner SV Wiesbaden II steht der Relegationsplatz ebenfalls auf der Agenda. "Bei der Konstellation müssen wir alles versuchen", schätzt Coach Wolfgang Reinhold die Lage ein. Nach zwei Siegen zum Jahresstart sieht er sein Team "spielerisch und taktisch aktuell soweit, dass wir aufsteigen können." Richtungsweisend wird dabei sicher das Duell mit Medenbach sein, da beiden im Falle einer Niederlage bereits ein Rückstand von fünf, beziehungsweise sechs Punkten auf den zweiten Rang droht.

Gräselberg redet nicht vom Aufstieg - Klarenthal will nächstes Jahr angreifen

Geringer stehen die Chancen beim SC Gräselberg, der aktuell mit 42 Zählern den sechsten Tabellenplatz belegt. Der SCG hat jedoch den Vorteil nun mit Klarenthal, dem SVW II und Medenbach auf drei Tabellennachbarn in Folge zu treffen. Dennoch will Thomas Schwarz, Vorsitzender des Vereins, nichts vom Aufstieg wissen. "Auch wenn wir neun Punkte aus den nächsten drei Spielen holen, reden wir hier nicht vom Aufstieg", erklärt er und verweist auf die eigenen Saisonziele: "Wir wollen eine gute Saison spielen und das haben wir aktuell schon ganz gut hinbekommen." Alles weitere, so Schwarz, nehme man gerne mit und freue sich auf die kommenden Aufgaben. Der nächste Gegner ist dabei der 1.SC Klarenthal, der mit 37 Punkten nur noch marginale Chancen im Aufstiegsrennen hat. Entsprechend glaubt Trainer Stavros Polichronakis "nicht, dass wir nochmal angreifen" und erklärt: "Der Zug ist spätestens letzte Woche mit der Niederlage in Wiesbaden abgefahren." Statt sich auf eine mögliche Aufholjagd zu versteifen, will der Coach den Umbruch mit jungen Spielern vorantreiben und verrät: "Nächstes Jahr greifen wir dann wieder neu an." Wie das Rennen um Platz zwei ausgeht, wird sicher nicht am nächsten Spieltag entschieden, jedoch dürften die drei direkten Duelle für einige Bewegung in der Tabelle sorgen und den Aufstiegskampf weiter einheizen. Wir bleiben am Ball.

Aufrufe: 011.3.2015, 15:59 Uhr
Tommy KönnelAutor