2024-05-10T08:19:16.237Z

Aufreger der Woche
Nach dem Spiel Schierstein-Gräselberg kam es zu Wortgefechten und Handgemenge zwischen Spielern und Zuschauern. Archivfoto: Klein.
Nach dem Spiel Schierstein-Gräselberg kam es zu Wortgefechten und Handgemenge zwischen Spielern und Zuschauern. Archivfoto: Klein.

Rot, Kopfnuss und Rudelbildung

A-Liga-Spitzenspiel zwischen Schierstein 08 und Gräselberg nimmt unschönes Ende +++ Streitthema Flaschenwurf +++ Das sagen die Trainer

SCHIERSTEIN. Am vergangenen Sonntag standen sich in der Kreisliga A mit dem FSV Schierstein und dem SC Gräselberg im Spitzenspiel der Liga der Tabellendritte und der Tabellenvierte gegenüber. Doch nicht nur der verrückte Endstand von 7:4 (3:3), sondern auch ein unschöner Vorfall am Ende der Partie sorgte für Schlagzeilen.

Was war passiert? Es lief bereits die Nachspielzeit eines torreichen, bereits entschiedenen Spiels, als nach einem Foul eines Schiersteiner Spielers der gefoulte Gräselberger wieder aufstand und seinem Gegenüber eine Kopfnuss gab. Was der Schiedsrichter mit Rot ahndete.

Das sagen die Trainer der beiden Teams:
Jakob Blech (SC Gräselberg): "Ich stand auf der anderen Seite des Geschehens, da ich mich vorher hatte auswechseln lassen. Der Schiersteiner Spieler kam brutal von hinten angegrätscht. Eigentlich eine klare Rote Karte, aber es gab nur Gelb. Bestes Beleg dafür, dass der Schiedsrichter unter aller Sau gepfiffen hat. Danach hat unser Spieler einen Kopfstoß versucht, aber nicht wirklich getroffen."

Ronny Wendel (FSV Schierstein): "Das Geschehen spielte sich auf unserer Seite an der Eckfahne in der Nähe des Vereinsheimes ab. Aus meiner Sicht ein weitgehend normales Foulspiel unseres Spielers. Die Kopfnuss hat ihn hingegen voll getroffen."

Wenig später war das Spiel dann beendet. Unmittelbar nach dem Abpfiff hatte sich der Gräselberger Spieler offenbar nicht beruhigt und es kam zu Tumulten mit den Schiersteiner Zuschauern. Nach und nach kamen Spieler und Funktionäre sowie die Platzordner dazu, um deeskalierend zu wirken. Angeblich kam es sogar zu einem Flaschenwurf eines Schiersteiner Fans in Richtung des Gräselberger Spielers.

Das sagen die Trainer:

Blech: "Unser Spieler wollte in die Kabine, wurde aber von den Schiersteiner Zuschauern massiv provoziert. Das hat er sich nicht so ohne Weiteres gefallen lassen und hat sich mit den Fans angelegt. Dabei wurde er von einem Zuschauer, der etwas höher stand, zu Boden getreten. Auch andere Zuschauer kamen dazu. Es ist dann sogar eine Flasche geflogen. Mein Spieler hat deswegen eine Wunde am Arm davon getragen."

Wendel: "Ich stand noch an der Mittellinie, als der Schiri diese emotional hochgeladene Partie abpfiff. Und hörte plötzlich, dass es rechts von mir lauter wurde. Wir sind alle sofort hingegangen, auch die Ordner waren rechtzeitig da. Falls tatsächlich eine Flasche geflogen ist, muss es wohl ein Schiersteiner gewesen sein. Dann wäre das Ganze aber wirklich eskaliert. Ich persönliche kenne allerdings den potenziellen Täter nicht. Die Wunde am Arm hatte der Gräselberger bereits während des Spiels gehabt."

Immerhin. Nach einiger Zeit hatten sich alle Beteiligten wieder beruhigt. Der Gräselberger und Schiersteiner Spieler rauchten später noch zusammen eine Zigarette, wie Wendel hervorstrich. Sein Gegenüber Blech monierte allerdings fehlendes Benehmen seitens der Gastgeber, lediglich Kapitän Guarino habe sich fair verhalten: "In Schierstein ist es immer das Gleiche. Zuschauer und Spieler provozieren einen andauernd. Das lassen sich meine Spieler nicht ohne Weiteres gefallen. Es macht hier einfach keinen Spaß mehr."

Aufrufe: 028.4.2015, 13:00 Uhr
Philipp DurilloAutor