2024-04-24T13:20:38.835Z

Spielbericht

FSV Gütersloh: Sensationelles Torfestival

2. Frauen-Bundesliga Nord: Emotionale Achterbahnfahrt beim bislang ungeschlagenen Spitzenreiter +++ Shpresa Aradini erzielt den Siegtrefferrnin der 91. Minute, nachdem aus einer Gütersloher 5:1-Führung ein 5:5 geworden war +++ Josephine Giard setzt sich mit drei Treffern an die Spitze der Torjägerliste

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Eine Sensation – und was für eine: Nach drei Niederlagen in Folge und dem Absturz von Platz eins auf Rang sieben, leiteten die Zweitliga-Fußballerinnen des FSV Gütersloh ausgerechnet beim bislang ungeschlagenen Tabellenführer die Trendwende ein. Sie besiegten den 1. FFC Turbine Potsdam II aber nicht nur, sondern lieferten mit ihrem 6:5-Triumph ein irres Achterbahn-Torfestival. „Ich stand kurz vor dem Herzinfarkt“, kommentierte Trainerin Britta Hainke den Spielverlauf. Ihr Team war mit 5:1 in Führung gegangen, musste dann aber durch eine famose Aufholjagd des Gegners den 5:5-Ausgleich hinnehmen und wähnte sich schon auf der Verliererstraße.

1. FFC Turbine Potsdam II - FSV Gütersloh 2009 5:6
Der Siegtreffer gelang in der Nachspielzeit dann aber doch den konternden Gütersloher- innen: Shpresa Aradini machte nach Vorarbeit von Melissa Schulz und Josephine Giard mit ihrem dritten Treffer den Triumph vor der beschämenden Kulisse von 46 Zuschauern im Sportforum Waldstadt /Schlaatz perfekt. „Ich habe das vorher nicht für möglich gehalten“, staunte Britta Hainke über die moralische Stärke ihrer anschließend im kollektiven Jubel versinkenden Truppe. Dass selbst diese drei keineswegs eingeplanten „Big Points“ nur dank des Ausfalls der Partie Wolfsburg II – Herford zur Verbesserung auf den 6. Tabellenplatz reichten, zeigt, wie eng es derzeit und wohl dauerhaft im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga zugeht.
Hainke hatte ihrem Team aufgetragen, die Tabellensituation auszublenden und sich ganz darauf zu konzentrieren, die Spielfreude aus der verlorenen Partie gegen Meppen wiederzufinden. Das gelang – auch beflügelt durch das frühe Führungstor, das Josephine Giard in der 8. Minute mit einem mutigen 20-Meter-Schuss erzielte. „Wir haben sehr geduldig auf die Balleroberung hingearbeitet und dann entschlossen attackiert“, beschrieb sie die Spielweise. Anders als gegen Meppen passte gestern auch die Chancenverwertung. Nachdem Potsdam per Elfmeter ausgeglichen hatte (Foul von Pia Lange), sorgten Aradini und Giard bis zur Pause für eine 3:1-Führung. Zum Glück wachte der Potsdamer Paradesturm in der 2. Halbzeit erst auf, als der FSV schon mit 5:1 führte. „Die waren in einem Flow, ich dachte jetzt verlieren wir“, beschrieb Hainke die Situation nach dem innerhalb von neun Minuten erzielten Ausgleich zum 5:5.


Zuschauer: 46
Tore: 0:1 Josephine Giard (8.), 1:1 Marina Georgieva (39. Foulelfmeter), 1:2 Shpresa Aradini (41.), 1:3 Josephine Giard (42.), 1:4 Shpresa Aradini (49.), 1:5 Josephine Giard (56.), 2:5 Lidija Kulis (68.), 3:5 Lara Prasnikar (70.), 4:5 Melissa Kössler (75.), 5:5 Lara Prasnikar (77.), 5:6 Shpresa Aradini (90.)

Aufrufe: 019.11.2017, 19:00 Uhr
Wolfgang Temme / FuPaAutor