2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Die Dürener Fußballerin Johanna Elsig rechnet der Frauen-Nationalelf gute Chancen bei der WM aus. Foto: Stock
Die Dürener Fußballerin Johanna Elsig rechnet der Frauen-Nationalelf gute Chancen bei der WM aus. Foto: Stock

"Eine Männerdomäne"

Fußballerin Johanna Elsig im "DN"-Interview

Im vergangenen Jahr hat Bundestrainerin Silvia Neid die Dürener Fußballerin Johanna Elsig (22) für den Kader der Nationalmannschaft nominiert, bei der WM in Kanada ist die Abwehrspielerin, die bei Turbine Potsdam unter Vertrag steht, nicht dabei. Im Gespräch mit den „DN“ erzählt die Studentin des Studiengangs „Gesundheit und Prävention“, wie sie die Frauen-Fußball-WM erlebt und welche Zukunftspläne sie hat.

Wo sind Sie gerade?
Johanna Elsig: Bei meinen Eltern zu Hause. Ich schaffe es leider nur im Sommer, nach Düren zu kommen. Ich bin schon zwei Wochen da und bleibe auf jeden Fall bis Juli.

Das heißt, sie gucken die WM-Spiele in Düren?
Elsig: Die meisten schon. Und es findet sich auch immer jemand, der mit mir zusammen schaut.

Mit welchem Gefühl verfolgen Sie die Spiele der Nationalelf?
Elsig: Schon mit einem sehr gemischten. Ich freue mich natürlich, wenn die Mannschaft gut spielt, aber ich wäre schon auch gerne dabei.

Warum hat es mit der Nominierung für den WM-Kader nicht geklappt? Immerhin waren Sie im vergangenen Jahr bei einem Freundschaftsspiel in Kanada dabei.
Elsig: Ich musste am Knie operiert werden, und es hat länger gedauert als erwartet, bis ich wieder richtig fit war. Deswegen hat es mit der Weltmeisterschaft leider nicht geklappt.

Warum ist das Interesse für Frauenfußball immer noch verhältnismäßig klein?
Elsig: Das ist ein gesellschaftliches Problem. Fußball ist leider immer noch eine Männerdomäne. Aber in den vergangenen Jahren hat sich da schon viel geändert.

Wo sehen Sie den Frauenfußball in zehn Jahren?
Elsig: Ich denke, er wird sich weiter entwickeln und auch mehr Ansehen und Popularität bekommen. Ich hoffe, dass unser Sport noch mehr Zuschauer begeistert und die Spielerinnen auch mehr Geld damit verdienen.

Und wo sehen Sie sich in zehn Jahren?
Elsig: Ich bin dann 32 und werde vermutlich leistungsmäßig nicht mehr Fußball spielen. Ich hoffe, dass ich 2025 fest im Berufsleben stehe.

Werden die deutschen Frauen Weltmeister?
Elsig: Das kann ich nicht sagen. Sicher ist aber, dass das Team von Bundestrainerin Silvia Neid das Zeug für den Einzug ins Finale hat. Ich bin davon überzeugt, dass die Mannschaft auf jeden Fall ins Halbfinale kommt.

Aufrufe: 020.6.2015, 10:02 Uhr
AZ/ANAutor