2024-04-25T10:27:22.981Z

Relegation
F: Günter von Ameln
F: Günter von Ameln

Die Enttäuschung im Wülfrather Lager ist groß

Mit FuPa.tv: In der entscheidenden Phase der Saison lassen die Fußballer des 1. FCW im Angriff die notwendige Entschlossenheit vermissen und leisten sich in der Abwehr fatale Aussetzer.

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Nach dem Abpfiff des Relegationsspieles um den Aufstieg in die Landesliga herrschte im Wülfrather Lager Tristesse. Die klare 0:3-Niederlage des 1. FC Wülfrath beim TuS Fichte Lintfort hinterließ ihre Spuren.
Während die Lintforter Mannschaft von ihren rund 500 Fans in dem schönen Stadion lautstark gefeiert wurden, sanken nach dem Abpfiff einige Wülfrather Spieler vor Schiedsrichter Thomas Dickmann enttäuscht zu Boden, andere Akteure blickten ins Leere. Dem FCW-Vorsitzenden Michael Masseberg stand der Schock über die klare Niederlage ins Gesicht geschrieben.


Trainer Maik Franke war zwar ebenfalls bitter enttäuscht, blieb aber bei der Analyse der Niederlage recht gelassen und routiniert. "Es ist keine Frage, der Sieg für Fichte Lintfort war verdient. Über die Höhe lässt sich sicherlich streiten, da spiegelt meiner Meinung nach das Ergebnis nicht den Spielverlauf wider. Zumindest im ersten Durchgang waren wir gleichwertig, wenn nicht sogar besser als die Gastgeber." Der FCW-Coach verwies auf einige gute Chancen seines Teams, hob aber auch hervor, was den Unterschied ausmachte. "Der Lintforter Torwart hielt seine Mannschaft durch einige tolle Paraden im Spiel, während unser Keeper Damir Ivosevic nicht unbedingt seinen besten Tag erwischte."

Franke wollte damit aber nicht allein seinem Torwart die Schuld an der Niederlage geben. "Das wäre nicht korrekt und würde die Schwächen einiger seiner Mitspieler übertünchen", sagte er. Kurz darauf kam er aber doch noch einmal auf die Torfolge zurück. "Der Treffer der Gastgeber zur 1:0-Halbzeitführung war ein Sonntagschuss am Mittwochabend und schlug unhaltbar im Giebel ein", stellte Franke fest. Etwas süffisanter äußerte er sich zu den beiden Gegentreffern im zweiten Durchgang: "Das hatte teilweise etwas von Slapstick-Einlagen." Dabei ging das 0:2 (49.) nicht allein auf die Kappe des FCWTorwarts, denn mindestens genauso beteiligt war Abwehr-Routinier Martin Haschke, dem in seinem letzten Pflichtspiel für den FCW bei einem Kopfball ein böser Patzer unterlief und das führte zu einem Missverständnis mit seinem Torwart. Lachender Dritter war Tim Konrad, der von der Strafraumlinie keine Mühe hatte, den Ball im leeren Gehäuse unterzubringen. Auch beim 0:3 (59.) sah Ivosevic nach einer Flanke in den Strafraum bei seinem Abwehrversuch "alt aus", so dass Dustin Eichholz ohne Probleme das Leder aus kurzer Distanz über die Torlinie stochern konnte.

Etwas überrascht waren einige mitgereiste Wülfrather Fans über die von Maik Franke nominierte Startformation. Zum Teil kopfschüttelnd nahmen sie zur Kenntnis, dass mit Yasin Sahin und Adem Cakat zunächst zwei Spieler auf der Bank Platz nahmen, die im Laufe der Saison zusammen über 30 Treffer erzielten. "Ob das mal gut geht", sagte Edelfan Gerd Angersbach zweifelnd. "Ich würde in so einem wichtigen Spiel nur die besten elf Leute nominieren." Später wechselte der FCW-Coach diese beiden auch ein, die aber die Niederlage nicht mehr abwenden konnten. Auch die dritte Auswechslung sorgte nach dem Spiel für Diskussionsstoff. Für Ertan Sahin kam in der 62. Minute Kapitän Julian Guxha ins Spiel. Dieser fiel mit einer komplizierten Fingerverletzung seit einigen Wochen aus. Wenn der Innenverteidiger und Leistungsträger wieder fit sei, hätte er schon von Beginn an spielen können, ist er es nicht, sei der spätere Einsatz schon eher merkwürdig, kamen kritische Stimmen auf.

Michael Massenberg hatte sich einige Minuten nach dem enttäuschenden Ausscheiden wieder gefangen und blickte gewohnt optimistisch nach vorn. "Jammern hilft gar nichts - jetzt setzen wir alles daran, dass wir in der kommenden Saison den Aufstieg in die Landesliga schaffen. Wir werden den Kader so verstärken, dass wir eine gute Truppe zusammen bekommen. Diesen Ehrgeiz habe ich", betont er. Wer den engagierten Vorsitzenden und Sponsor kennt, weiß, dass er sich das auch etwas kosten lässt.

Aufrufe: 02.6.2017, 07:02 Uhr
RP / Klaus MüllerAutor