2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Günter von Ameln
F: Günter von Ameln

Heimdebüt für Viersens neuen Trainer

Der abstiegsbedrohte Landesligist aus der Kreisstadt braucht am Sonntag gegen die SSVg Heiligenhaus einen Sieg

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Es war kurz nach seinem Amtsantritt, und die schweren Auswärtsspiele bei den Aufstiegsanwärtern SC Velbert und FSV Vohwinkel lagen noch vor ihm und seiner Mannschaft. Doch den 2. April hatte Steve Jäck als neuer Trainer des Landesligisten 1. FC Viersen schon ganz fest im Visier. Im Gespräch mit unserer Redaktion blickte der Nachfolger des entlassenen FC-Urgesteins Willi Kehrberg schon in der vergangenen Woche mit Vorfreude auf sein Pflichtspiel-Heimdebüt am Hohen Busch gegen die SSVg Heiligenhaus.

Auch wenn an der altehrwürdigen Spielstätte des Traditionsvereins heftig der Zahn der Zeit nagt, hat der 31-Jährige aus Baden-Württemberg offenbar schon in ganz kurzer Zeit erkannt, dass in diesem Stadion ein ganz besonderer Geist herrscht, das dort ein Großteil der Fußballseele der Stadt beheimatet ist. Doch Jäck hat auch klargemacht, dass ihm angesichts der Schwere seiner Aufgabe keine Zeit bleibt, um in Erinnerungen zu schwelgen und sich Sentimentalitäten zu leisten. Schließlich gilt es, den 1. FC Viersen ohne bisherige Trainererfahrung bei den Senioren und ohne große Kenntnisse der hiesigen Fußballszene in der Landesliga zu halten. Auf dem Weg dorthin wäre ein Sieg am Sonntag gegen Heiligenhaus ein ganz wichtiger Schritt, die Tabellenkonstellation macht die drei Punkte schon fast zur Pflicht. Doch weil Jäck weiß, wie es um die mentale Verfassung seiner in weiten Teilen sehr jungen Mannschaft steht, will er aus den Köpfen seiner Spieler herausbekommen, dass es Pflicht sei, dieses Spiel zu gewinnen. "Natürlich wird das wahnsinnig schwer und der Druck liegt eindeutig bei uns. Aber wir werden versuchen, dieses Spiel mit Leichtigkeit und Spaß anzugehen. Denn fest steht auch: Wir sind noch nicht abgestiegen, wenn wir am Sonntag verlieren sollten", betont Jäck.

Die bisherige Bilanz des Plans, die Spiele mit Leichtigkeit und Spaß anzugehen, kann sich sehen lassen. Zunächst gab es den völlig überraschenden 3:2-Auswärtserfolg beim SC Velbert, am Mittwoch verkauften sich die Viersener dann beim Tabellenzweiten Vohwinkel sehr teuer. Trotz der 2:4-Niederlage wurde dem 1. FC von vielen Seiten ein spielerisch starker und vor allem mutiger Auftritt bescheinigt. In den beiden ersten Spielen der englischen Woche gelangen beachtliche fünf Tore. Dass es gegen Vohwinkel dennoch zu nichts Zählbarem reichte, wurmte Steve Jäck, der auch eine Mitschuld an der Niederlage auf sich nimmt. Im Vergleich zur Velbert-Partie hatte er personelle und vor allem taktische Änderungen vorgenommen. "Vielleicht habe ich die Jungs da ein bisschen überfordert", sagte Jäck, der aber generell die Bedeutung der taktischen Ausrichtung nicht überhöht wissen möchte: "Viel entscheidender sind Wille, Leidenschaft und Einsatz. Das haben die Jungs wieder ganz hervorragend umgesetzt."

Diese Eigenschaften werden auch am Sonntag wieder gefordert sein, wenn es gegen Heiligenhaus mit einem Sieg klappen soll. Denn auch wenn es für die Gäste im gesicherten Mittelfeld vordergründig nicht mehr um viel geht, diese Position haben sie sich hart erarbeitet. Denn sie krebsten lange selbst in tieferen Tabellenregionen umher und haben sich nach oben gespielt. "Die kommen ganz sicher nicht hier hin, um sich eine Packung abzuholen", spricht Jäck das Offensichtliche aus, um bei seinen Spielern nach den beiden Partien gegen die Aufstiegskandidaten nun gegen einen vermeintlich schlagbareren Gegner die Sinne zu schärfen. Denn mit drei weiteren Punkten im Rücken gäbe es dann vielleicht doch etwas Muße, um sich nach dem Heimdebüt mit der ruhmreichen Viersener Geschichte zu beschäftigen.

Aufrufe: 01.4.2017, 09:31 Uhr
RP / David BeinekeAutor