Viechtach-Talfahrt: "Leader" Schiller tritt nach 0:6 zurück

Mit 0:6 förmlich demontiert wurden die Viechtacher bei Aufsteiger SG Altreichenau/Bischofsreut und übernahmen folgerichtig die "rote Laterne" im Bayerwald-Kreisoberhaus. Nach der Partie folgte der nächste Tiefschlag auf der Kommandobrücke. Spielertrainer Christian Schiller stellte mit sofortiger Wirkung sein Amt zur Verfügung und zieht nach knapp drei Jahren als Coach der Viechtacher - und vielen mehr als Spieler des FCV - die Reißleine. "Ich konnte die Mannschaft nicht mehr soweit bringen, das Letzte - bezüglich Siegeswillen und Einsatzbereitschaft - aus sich rauszuholen. Ich hoffe für den Verein und die Mannschaft, dass mein Rücktritt den erhofften Hallowach-Effekt bringt. Für die Zusammenarbeit und das Vertrauen möchte ich mich bei allen, meinem Heimatverein und meinen Buam bedanken", erklärte Schiller gegenüber FuPa. "Chris hat der Mannschaft nach der Pleite in Bischofsreut seinen Rücktritt erklärt. Das müssen wir so akzeptieren und hinnehmen", so ein sichtlich geknickter Sportlicher Leiter Tommi Reisinger. "Er hat die Mannschaft vor drei Jahren in einer schwierigen Situation übernommen und aus ihr eine richtige Einheit geformt." Christian Schiller übernahm im Oktober 2014 das Traineramt, als nach einem unnötigen Kreisliga-Abstieg die direkte Rückkehr ins Kreisoberhaus in Gefahr geriet. Und es brauchte Anlaufzeit bis das Projekt Kreisliga wieder voll ins Visier der Viechtacher geriet.

Reisinger: »Verlieren einen absoluten Leadertypen.«

Im Sommer 2016 aber machte der FCV und Christian Schiller sein Meisterstück und verteidigte den Kreisliga-Platz in der Vorsaison denkbar knapp mit Platz zehn - einem Zähler vor den Relegations- und Abstiegsplätzen. Nun aber brachten sechs Niederlagen aus den ersten acht Partien die Viechtacher wieder in akute Abstiegsgefahr. Zur "Krönung" setzte es am gestrigen Sonntag ein 0:6 beim direkten Konkurrenten im Tabellenkeller. "Wir verlieren nicht nur unseren Trainer sondern auch einen absoluten Leadertypen auf dem Platz, der immer mit Einsatz und Siegeswillen vorangegangen ist. Ich bzw. der Verein haben Chris viel zu verdanken und ich kann ihm nur beste Arbeit bescheinigen. Dass sein Engagement jetzt so endet, ist sehr schade aber nach unserer Niederlagenserie und dem gestrigen Debakel, blieb vermutlich keine andere Wahl", suchte Reisinger nach Erklärungsansätzen. "Einen Nachfolger haben wir noch nicht parat. Aber wir sind dabei, den Markt zu sondieren. Es sieht zwar aktuell nicht gerade gut aus, wenn man auf die Tabelle schielt, aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass unsere Mannschaft den Hebel wieder umlegen kann." Christian Schiller indes möchte erstmal Abstand gewinnen, wird erstmal nicht mehr für den FCV auflaufen und "abwarten, was sich ergibt. Der Trainerjob macht mir schließlich viel Spaß."