2024-04-25T14:35:39.956Z

Relegation
Gregor Mürkl (Bildmitte) muss mit seinen Kollegen gegen Babenhausen gewinnen, um in einem dritten Spiel den Aufstieg zu schaffen.  Foto: Sabine Sykora
Gregor Mürkl (Bildmitte) muss mit seinen Kollegen gegen Babenhausen gewinnen, um in einem dritten Spiel den Aufstieg zu schaffen. Foto: Sabine Sykora

Ein »Joker« zwischen den Pfosten

Der TSV Zusmarshausen vertraut im Tor auf einen Routinier +++ Sonthofen II hat den Bezirksliga-Aufstieg fest im Visier

Die erste Hürde auf dem Weg in die Bezirksliga hat der TSV Zusmarshausen mit einem 2:1-Sieg gegen den FC Lauingen genommen. 45 Minuten boten die Grün-Weißen dabei eine exzellente Leistung, dann musste man ziemlich viel Material einsetzen. Torhüter Lukas Hohenberger sah die Rote Karte, Andreas Belak und Daniel Neff verletzten sich. Trotzdem bleibt Trainer Reinhard Brachert vor dem zweiten Relegationsspiel gegen den BC Adelzhausen gelassen. „Es liegt nur an uns selber“, sagt der Coach und betont nochmals, dass es für den Vizemeister der Kreisliga West keinerlei Druck gäbe. Den Bezirksliga-Aufstieg fest im Visier, will die Bayernliga-Reserve des 1 FC Sonthofen gegen den TSV Babenhausen auch die zweite Relegationshürde nehmen und mit einem Sieg das Finale erreichen.
1. FC Sonthofen II – TSV Babenhausen (Sa., 16 Uhr, in Ronsberg)
(Bilanz seit 1998: 5 Siege Sonthofen – 3 Remis – 6 Siege Babenhausen)
FC-Coach Andreas Fink fordert von seinem Team nach dem 3:1-Erfolg gegen Woringen eine weitere Leistungssteigerung, denn der erfahrene Noch-Bezirksligist ist eine hohe Hürde. Babenhausen hat eine starke Rückrunde abgeliefert und sich die Chance auf den Klassenerhalt mit guten Leistungen bewahrt. „Wir dürfen uns keine Schwächen erlauben, denn die könnten eiskalt bestraft werden“, sagt Sonthofens Coach Fink.
Er erwartet ein enges Match, indem sich seine Mannschaft mit Zweikampfstärke und Präsenz Vorteile erarbeiten will. „Wenn es uns gelingt, den Gegner unter Druck zu setzen, werden wir auch zu Torchancen kommen. Diese Möglichkeiten müssen wir dann einfach nutzen“, lässt der 37-jährige Trainer wissen.
Für Kapitän Cornel Scheuerl und Co. gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren und im richtigen Moment eiskalt zuzuschlagen. Im Kader der Sonthofer gibt es gegenüber dem vergangenen Spiel keine Veränderungen. Bis auf Thomas Schwarz, der leicht angeschlagen ist, sind alle Spieler fit.
Mit einem Sieg gegen Babenhausen wäre der 1. FC Sonthofen II allerdings noch nicht aufgestiegen. Denn es würde eine weitere Begegnung folgen. Und zwar gegen den Sieger der Partie BC Adelzhausen und dem TSV Zusmarshausen. Das „Endspiel“ um den Aufstieg in die Bezirksliga findet am Freitag, 6. Juni, 18.30 Uhr, statt. Der Spielort steht noch nicht fest.



BC Adelzhausen – TSV Zusmarshausen (Sa., 17.30 Uhr, in Gersthofen)
„Wir freuen uns auf diese Spiele. Für uns ist es schön, dass wir dabei sind. Das haben wir uns im Laufe dieser Saison verdient“, ist Brachert mit dem bisherigen Verlauf hoch zufrieden. „Es ist doch super, vor über 1000 Zuschauern zu spielen, von den eigenen Fans unterstützt zu werden. Solche Emotionen gehören dazu.“ Aber man erlebt sie halt nicht oft als Amateurfußballer.
Wenn Reinhard Brachert über den Gegner BC Adelzhausen spricht, fallen ihm die Dänen ein, die 1992 für das eigentlich qualifizierte Jugoslawien zur Europameisterschaft nachgerückt sind und prompt den Titel gewannen. Die Mannschaft aus der Kreisliga Ost war nur Dritter, ist lediglich durch den Verzicht des BC Aichach II in die Relegation gerutscht. Doch Brachert warnt: „Die haben Erfahrung, waren letztes Jahr schon dabei.“ Und Erfahrung könnte in diesem Nervenspiel eines Entscheidungsspiels eine ganz immense Rolle spielen. Deshalb hat sich Reinhard Brachert auch entschieden, für den gesperrten Torhüter Lukas Hohenberger einen „Joker“ auszupacken: Matthias Salvamoser. Der stand zuletzt am 13. Oktober vergangenen Jahres zwischen den Pfosten stehen, weil er sich aus beruflichen Gründen nach Karlsruhe verändert hat. Dort arbeitet er bei einem Amateurverein als Torwarttrainer. „Er ist fit“, sagt Brachert, der auch kein Problem gehabt hätte, den jungen Kuchenbaur ins Tor zu stellen. „Er war gegen Lauingen der Schlüssel zum Erfolg, hat super gehalten, als er ins kalte Wasser geschmissen wurde“, zieht der Coach den Hut. „Er hat ja noch viele Jahre Zeit.“ Ebenso wie Lukas Hohenberger. Der 20-Jährige muss mit einer Sperre von einem Spiel rechnen, könnte schon am Freitag wieder dabei sein, wenn es im alles entscheidenden Spiel gegen den Sieger aus 1. FC Sonthofen II gegen TSV Babenhausen geht.
„So weit denke ich noch nicht“, sagt Reinhard Brachert. „Jetzt spielen wir erst einmal gegen Adelzhausen.“ Dass Selcuk Yildiz und Lukas Wagner schon seit Wochen verletzt fehlen, dass Belak und Neff angeschlagen sind, wird beim TSV Zusmarshausen nicht bejammert. „Wir werden uns sammeln und pflegen. Es ist einfach nur schön, dass wir noch dabei sind.“
Für Adelzhausen und Trainer Thomas Maier, 40, der am Saisonende den Verein verlässt und durch Andreas Brysch ersetzt wird, wäre es die Krönung einer wechselhaften Saison. In der Kreisliga Ost schwebten sie nach der Vorrunde in Abstiegsgefahr.

Aufrufe: 030.5.2014, 21:44 Uhr
Augsburger Allgemeine / oli, dlAutor