2024-04-19T07:32:36.736Z

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Zwischen Türkgücü und Schweinfurt gibt es noch einige Dinge zu klären.
Zwischen Türkgücü und Schweinfurt gibt es noch einige Dinge zu klären. – Foto: Frank Scheuring

Geschenke gibt's nicht: Türkgücü pocht auf DFB-Pokal-Teilnahme

Der Aufsteiger in die 3. Liga will dem 1. FC Schweinfurt 05 nicht freiwillig den Vortritt lassen

Als am Sonntag die erste Runde des DFB-Pokals ausgelost wurde, war die Freude in Schweinfurt immens. Auf der Facebook-Seite des FC 05 war zu lesen: "Wir würden uns sehr auf ein Wiedersehen mit dem FC Schalke 04 freuen." Bei den Schnüdeln ist die Hoffnung groß, gegen eines der Zugpferde des deutschen Fußballs antreten zu dürfen. Denn laut Statuten duellieren sich die Königsblauen mit der 'Besten Amateurmannschaft Bayerns'. Genau hier liegt aber der Hase im Pfeffer. Denn gleich zwei Teams beanspruchen diesen Titel.

Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen. So hat der Bayerische Fußball-Verband die Satzung, die die Teilnahme am DFB-Pokal normalerweise regelt, den veränderten Rahmenbedingungen angepasst. Die Satzungsänderung liegt FuPa vor und lautet wie folgt:

Mit entscheidend, ob nun Türkgücü München oder der 1. FC Schweinfurt 05 an der ersten Runde teilnehmen dürfen, wird der Zeitpunkt des Ablaufs der Meldefrist sein. "Das steht aber noch nicht fest", meint Türkgücüs Sportlicher Leiter Roman Plesche, der aber davon ausgeht, dass dies mindestens zwei Wochen vor der ersten Runde (geplant 11.-14.9.) erfolgen müsse, also Ende August: "Am 22. August stehen die Finals der Landesverbände an. Eigentlich müsste dann direkt im Anschluss die Meldefrist ablaufen."

Das ist aber auch wieder so ein Sonderfall in diesem speziellen Jahr. Denn das bayerische Finale wird definitiv nicht am 22. August über die Bühne gehen, da im Freistaat mindestens bis Ende August kein Spielbetrieb stattfindet. Insgeheim hatte der BFV wohl gehofft, mit der Regelung, die Münchner trotz noch nicht zu Ende gebrachter Saison in die 3. Liga aufsteigen zu lassen, und dafür die Schweinfurter quasi als Trostpreis den DFB-Pokal-Startplatz zu reservieren, Ruhe im eigenen Laden zu haben in unsicheren Zeiten.

Sportlicher und finanzieller Anreiz enorm.

Aber der aufstrebende Klub aus dem Osten der Landeshauptstadt will nun beides: Aufstieg und DFB-Pokal. "Ganz abgesehen vom sportlichen Reiz und der Aussicht, zum allerersten Mal an diesem Wettbewerb teilnehmen zu können, haben wir kein Geld zu verschenken. Wir müssen ohnehin auf absehbare Zeit auf Zuschauer verzichten, dann können wir nicht einfach auf die fixen Einnahmen aus der ersten Runde verzichten", erklärt Plesche. 175.500 Euro kassierte in der vergangenen Spielzeit jeder Teilnehmer. Wird die zweite Runde erreicht, kann ein Klub mit Mehreinnahmen von rund 350.000 Euro planen.


Plesche beruft sich auf den Passus, wonach zum Ende der Meldefrist für den DFB-Pokal der Spielbetrieb in der Regionalliga Bayern wieder angelaufen sein muss, damit die Schweinfurter dann als Tabellenerster und damit beste bayerische Amateurmannschaft offiziell ins Rennen geschickt werden können. Zudem verweist der Kaderplaner auf eine Pressemitteilung vom 20. Juli:

Diese Pressemitteilung ging am 20. Juli an der Klubs der Regionalliga Bayern raus.
Diese Pressemitteilung ging am 20. Juli an der Klubs der Regionalliga Bayern raus. – Foto: Screenshot

"Sollte die Spielzeit erst am 26. September weitergehen, wie soll das funktionieren? Wie gesagt, wir gehen davon aus, dass die Meldefrist Ende August endet. Da wird die Regionalliga also noch nicht wieder spielen. Demzufolge müssten wir am DFB-Pokal teilnehmen dürfen", resümiert Plesche. Die Meldung, wonach der Testbetrieb nun doch nach anfänglicher Verwirrung gestartet werden darf, spiele dem BFV in die Karten, raunt man bei Türkgücü. Denn damit rücke der Re-Start der Regionalliga wieder ein Stück näher. Das Thema dürfte in den kommenden Wochen weiter hochkochen und die Fans in Atem halten. Das letzte Wort ist definitiv noch nicht gesprochen.

Aufrufe: 029.7.2020, 19:18 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor