Dabei treffen nicht nur zwei große Klubs aus dem alten Spielkreis Pegnitzgrund aufeinander. Beide eint auch die Neuausrichtung auf die Nachwuchs- und Ausbildungsarbeit statt der früher herrschenden Einkaufs-Mentalität dank solventer Sponsoren, die beide zwar in höhere Klassen brachte, aber auch zumspäteren Niedergang führte. Schnaittachs neuer Coach Stephan Schmeller kennt diese Geschichte aus nächster Nähe, schließlich ist er als Torjäger des ehemaligen Bezirksoberligisten 1. FC Hersbruck in ganz Mittelfranken bekannt.
Nach Stationen in Reichenschwand und Thuisbrunn war er zuletzt Spielertrainer des SV Hiltpoltstein, wo er zusammen mit Stefan Erhardt, einem weiteren Urgestein des FC Hersbruck, die Kreisklassen-Elf führte. Eben jener Stefan Erhardt hatte Hiltpoltstein in der Winterpause ebenfalls verlassen – und ist nun Co-Trainer von Robert Bohner beim FC Hersbruck. Die Dramaturgie für das Eröffnungsspiel könnte also perfekter nicht sein.
Doch nicht nur wegen dieser besonderen Begleitumstände hat Schmeller mit seiner neuen Mannschaft in der Vorbereitung akribisch gearbeitet. „Ich wollte einiges ausprobieren“, so der 39-Jährige, der bei seinem neuen Klub nicht mehr als Spielertrainer ständig auf dem Feld stehen will, sondern nur noch ausnahmsweise selbst gegen den Ball treten will. Ob das so funktioniert, wird sich zeigen, gerade in der Offensive, denn hier hat der FC Schnaittach mit seinem „Knipser“ Matthias Pommer einen wichtigen Spieler an den SC Eckenhaid verloren. Schmeller ist aber zuversichtlich, dass seine Elf diesen Verlust kompensieren kann. In der Vorbereitung und im Pokal hat er „gute Eindrücke“ gewonnen, was diese wert sind, wird aber erst der Liga-Alltag zeigen.
Den wichtigsten Prüfstein hat er auch schon ausgemacht: Die erste Niederlage, schließlich hat der erfolgsverwöhnte Aufsteiger in der Vorsaison, wo 77 Tore erzielt und 72 Punkte geholt wurden, hier kaum Erfahrungen gemacht. Doch Schmeller ist zuversichtlich, sieht er doch den guten Teamgeist seiner Truppe als ein großes Plus. Außerdem sind seine Leute gut aufeinander eingespielt, das Positionsspiel und das Verschieben laufe „bestens“. Zu arbeiten hatte Schmeller am Umschaltspiel und vor alleman der Chancenverwertung. Gerade im Kreisoberhaus sei es entscheidend, die Möglichkeiten zu nutzen, denn so viele wie in der Vorsaison werde man sich eine Liga höher nicht erspielen.
Wie weit seine Truppe ist und wieviel von der Aufstiegseuphorie sie in die Kreisliga mitgenommen hat, kann Schmeller am Freitagabend vielleicht schon etwas besser einschätzen.