Daniel Lechte neuer Trainer beim 1. FC Schinkel

Rein sportlich war ein Abschied von Schülke nicht notwendig. Der Aufsteiger und Vizemeister der Kreisliga-Vorsaison lag zwar punktemäßig im Soll, doch Schülke hatte bereits seit einigen Wochen Abnutzungserscheinungen zwischen ihm und der Mannschaft ausgemacht. Daher kündigte er seinen Rückzug an, blieb aber noch drei Spiele im Amt, damit der Verein bei der Nachfolgersuche nicht in Hektik verfallen muss. Schülke war es auch, der Lechte ins Spiel brachte und den ersten Kontakt zum 1. FC Schinkel herstellte. „Wir haben mit einigen Kandidaten gesprochen und auch Absagen bekommen. Aber mit Daniel Lechte verliefen die Gespräche von Beginn an positiv“, sagt Möller. Er wünscht sich, dass der neue Coach nun schnell mit der Mannschaft harmoniert. „Natürlich brauchen beide Seiten ein wenig Zeit, um sich kennen zu lernen, aber wir sind guter Dinge, dass das auch klappen wird“, so Möller weiter.

Für Lechte ist Schinkel sicherlich eine reizvolle, aber auch keine leichte Aufgabe. Die Mannschaft gehört vom spielerischen Potenzial, so viel ist nach den bisherigen Spielen deutlich geworden, ganz sicher ins obere Drittel. Doch es gibt andere Probleme. Immer wieder bemängelte Schülke, trotz eines sehr gelungenen Starts, die mangelnde Einstellung einiger Spieler. Dazu kam ein fast schon vergessenes Schinkeler Problem: die Undiszipliniertheit. 29 Gelbe Karten und drei Gelb-Rote Karten nach neun Spielen sind zu viel. Das bemängelte Schülke mehrfach auch öffentlich, doch seine Kritik stieß nicht überall auf offene Ohren. Zwei Spieler wurden – trotz einer aktuell nicht gerade erfreulichen Kadersituation mit vielen Verletzten – suspendiert. „Da muss der Verein und der neue Trainer entscheiden, wie es mit diesen Spielern weitergeht“, sagte Schülke vor seinem letzten Spiel am Sonnabend gegen den Wiker SV. „Wir haben da noch nichts beschlossen und werden zusammen mit Daniel Lechte und auch dem Mannschaftsrat noch Gespräche führen“, sagt Fußball-Obmann Möller.

Eines ist jedoch sicher: Lechte kennt aus seiner Zeit in Laboe die Zusammenarbeit mit nicht immer ganz einfachen Charakteren. Für Schinkels Kapitän Dennis Akkus ein großer Vorteil: „Ich denke, dass wir auf jeden Fall jemanden brauchen, der auch die Konfrontation im Notfall nicht scheut.“ Der erste Eindruck beim FC-Führungsspieler ist zumindest positiv: „Er ist uns sehr freudlich, offen aber auch bestimmt begegnet und hat uns seine Idee vom Fußball am Dienstag mitgeteilt. Er hat einen Plan.“ Nun wird sich in den nächsten Wochen zeigen, wie der 1. FC Schinkel die neu aufkommende Unruhe innerhalb des Teams und den Trainerwechsel wegstecken wird.Und noch eine Personalie stimmt die Verantwortlichen in Schinkel positiv: Ligamanager Thorsten Rönnau, der sich um alle Belange rund um die erste Mannschaft kümmert, wird nicht wie zuerst angekündigt jetzt schon sein Amt niederlegen, sondern noch bis zum Winter weiter machen.