2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Zwei Partys in einem: TSV-Hauptsponsor Roland Kring feiert runden Geburtstag und den Steinbacher Heimsieg.	Foto: Nick Fingerhut
Zwei Partys in einem: TSV-Hauptsponsor Roland Kring feiert runden Geburtstag und den Steinbacher Heimsieg. Foto: Nick Fingerhut

Von Fahrgemeinschaften, Sitzplätzen und Giggel-Hosen

RL SÜDWEST: +++ Das Spitzenspiel am Haarwasen hat auch rund um den Rasen einiges zu bieten / Viele bekannte Trainergesichter und der „kicker“ sind vor Ort +++

Haiger. Niko Semlitsch war um kurz nach zwei am Samstagnachmittag voller Vorfreude. „Ich bin gespannt. Mein Herz schlägt allerdings für Saarbrücken“, sagte der 74-jährige frühere Fußball-Profi, der mit seinem alten Teamkollegen Dieter Ferner, dem jetzigen 2. Vorsitzenden des Regionalliga-Spitzenreiters, in einer Fahrgemeinschaft zum Haarwasen gekommen war. „Aus dem anderen Steinbach“, wie der alte Trainerfuchs, der seit Urzeiten im Fernwälder Ortsteil wohnt und lebt, schmunzelnd zu Protokoll gab.

Genauso wie Semlitsch freute sich auch Jörg Jacob auf das Duell zwischen dem TSV Steinbach Haiger und den Saarländern. Vor allem auch, „weil ich eben gerade um 13.25 Uhr tatsächlich die letzte Sitzplatzkarte an der Tageskasse ergattert habe“, hielt der in Wettenberg wohnende und dem Lahn-Dill-Kreis nach wie vor eng verbundene Chefredakteur des Fachmagazins „kicker“ kurz inne. Um salomonisch vorauszusagen: „Ich tippe mal 2:2.“

Solch ein Ergebnis hätte den mit knapp 600 Fans im Schlepptau angereisten Gästen sicher besser gepasst als die 0:1-Niederlage. Was natürlich nicht für Roland Kring galt. Der Hauptsponsor ließ sich nach dem Spiel und auch am späteren Samstagabend in seiner Firma „Sibre“ nachträglich zum „60.“ hochleben. Am Donnerstag, als er Geburtstags-technisch „rundete“, war Kring mit seiner Frau dem Trubel enteilt und hatte es sich in trauter Zweisamkeit in einem Wellnesshotel nahe Bad Hersfeld gut gehen lassen. Am Samstag musste der Mann, der wie kein anderer für die rasante Aufwärtsentwicklung des TSV steht, dann im proppenvollen VIP-Raum zahlreiche Glückwünsch-Hände schütteln. So dass auch sein eigentlich zum Verzehr dienendes Cola-Bier irgendwann keinen Schaum mehr hatte.

Seit längerer Zeit mal wieder war ein Team des Hessischen Rundfunks an den Haarwasen gekommen, um seine Sendung „Heimspiel am Samstag“ vom Ort des Geschehens zu produzieren. Moderator Heiko Neumann, aus Gießen stammend, hatte sich den „Ober-Trommler“ der Platzherren vor dem Anpfiff zur Unterstützung an seine Seite geholt.

HR redet mit Trommler und nicht mit Maskottchen

Der allerdings nur die zweite Wahl war, denn eigentlich wollte der HR gerne ein paar Takte mit dem Steinbacher Maskottchen wechseln. Doch der „Giggel“ verpasste sich vor dem großen Spiel einen Maulkorb, wie der Fanbeauftragte Henning Eckhardt vor der Partie süffisant lächelnd mitteilte. Als mögliche Entschuldigung diente aber auch, dass der Hahn zunächst ohne kurze Hose auf dem Platz unterwegs war – die brachte ihm Eckhardt dann. Die Dichte der Scouts – unter anderem von Fortuna Düsseldorf und Arminia Bielefeld – und ehemaliger Fußball-Größen aus dem Lahn-Dill-Kreis war hoch. Jürgen „Perphy“ Hendrich, Harry Hartung, Peter Cestonaro, Christoph Lang – um nur einige zu nennen: Sie alle drückten dem TSV die Daumen.

Ganz im Gegensatz zum Gast aus dem „anderen Steinbach“. Niko Semlitsch wirkte, als er kurz nach dem Spielende gemeinsam mit seinem „Fahrer“ Dieter Ferner Richtung Ausgang schlenderte, ein wenig enttäuscht angesichts des Ergebnisses. Was ihn nicht daran hinderte, den tollen Fußball-Nachmittag treffend zusammenzufassen. „Jetzt wird‘s wieder eng."


Fan-Stimmen

Susanne Münch aus Fellerdilln: „Geil, einfach nur der Wahnsinn- Dieses Spiel hat richtig Spaß gemacht.“

Niklas Höfelmann aus Mudersbach: „Steinbach war klar die bessere Mannschaft, Saarbrücken hatte eigentlich nur eine Chance, die wir ihnen quasi aufgelegt haben. Ein 2:0 wäre besser gewesen, wenn Marquet den Elfmeter reinschießt.“

Norbert Leimbach aus Weidenhausen: „Die erste Halbzeit war überragend. Die Jungs haben alles rausgeholt.“

Helene Neul aus Sechshelden: „Alles super. Wenn der Elfer rein gegangen wäre, dann hätten wir Fans mehr Ruhe gehabt. Besonders freut mich der Sieg für Roland Kring.“ (vsch)

Aufrufe: 01.12.2019, 21:45 Uhr
Volkmar Schäfer (Dill-Post / Dill Zeitung)Autor