Amsdorf bleibt beim Kontern

Ein warmer Nachmittag im Mansfelder Land - Punkt 16:45 Uhr pfeift der Schiedsrichter das Spiel zwischen dem MSV Eisleben und Romonta Amsdorf ab. Eine ruhige Partie, die der Verbandsligist mit 0:3 für sich entschied. „Ich habe meine Mühe gehabt, die Mannschaft zu motivieren. Es ist ja so, wenn man zwei Testspiele innerhalb von drei Tagen absolvieren muss, dann ist irgendwann die Luft raus“, äußerte sich Ronald Wendler, Trainer vom 1.FC Romonta Amsdorf.

Der Verbandsligist geht mit einem kleinen Kader in die neue Saison. Knapp 18 Mann stehen Wendler zur Verfügung. „Wenn einer von meinen Spielern ausfällt, dann kann es schnell gefährlich werden. Letztes Jahr hatte ich teilweise elf Mann, von denen auch nur acht zum Training kommen konnten, für ein Spiel gehabt. Das ist auf Dauer viel zu wenig. Wenn ich andere Mannschaften anschaue, wo der Kampf um einen Stammplatz zum Normalfall geworden ist, dann blicke ich schon ein bisschen neidischen drein. Uns fehlt das.“

Romonta braucht sich aber in der kommenden Saison nicht verstecken. Auch wenn Spieler wie Stephan Bärwald und Andreas Jüttner in die Reserve versetzt wurde, sowie Sven Richter die Spielerkarriere beendet haben, können sich die Macher aus Amsdorf über hochkarätige Neuzugänge freuen. Mit Marko Schädlich (Union Sandersdorf) und Torwart David Tretropp (Hallescher FC II) kommen zwei Spieler in das Team, die in den letzten Jahren bewiesen haben, dass sie Klasse haben.

Mit Marko Schädlich wird mal wohl seine Freude haben. Der 30-jährige kam von der Union Sandersdorf, und ist bekannt als ein Vorzeigeobjekt des Abwehrspielers. In der letzten Saison kam er zwar nur auf neun Einsätze, aber in denen zeigte er meist solide Leistungen. David Tretropp stoßt von der U23 des HFC. Das Eigengewächs aus Halle war in der Aufstiegssaison 2011/12 Torhüter Nummer eins, und machte einen sicheren Eindruck in der Luft, als auch auf der Linie.

Auch André Müller (von Rot-Weiß Kemberg), Max Binsker (vom Oscherslebener SC), Daniel Benesch vom Absteiger Nietlebener SV Askania und Christopher Holst (aus Leipzig) kommen neu in die Mannschaft. Dies ist ein wichtiger Schritt, um in der kommenden Saison erfolgreich anzugreifen.

Auch die Neuzugänge kamen beim Spiel gegen den MSV Eisleben zum Einsatz. Schon nach wenigen Minuten stand es 0:2, und Ronald Wendler konnte sich beruhigt zurücklehnen. „Wir sind eine Kontermannschaft. Wenn der Gegner uns zu weit nach hinten drängt, dann können wir ganz schnell vorstoßen. Wir hätten gegen den MSV zur Halbzeit mit vier Toren führen können, doch der Abschluss war heute nicht der sicherste.“ Mit einem gerechten 0:3 siegte das Team aus der Verbandsliga. Die neuen Mitspieler machten einen guten Eindruck, auch wenn nicht alle zum Einsatz kamen.

Auch wenn man sich für die kommende Saison stark und fit fühlt, so gibt es dennoch die Mannschaften, die einem das Leben schwer machen. „Ich war beim Spiel VfL Halle 96 gegen Union Sandersdorf. Ich muss sagen, dass ich dort einen Meisterschaftskandidaten gesehen habe. Die Union hat einfach überragend über links gespielt. Gugna und Gängel kreuzten ihre Wege, als ob sie im Training nur das üben. Halle konnte gegen die beiden nichts machen. Auch wenn die Abwehr mir ein bisschen instabil aussah, so bin ich mir sicher, dass Union diese Saison wieder weit oben steht.“, so Wendler.

Das nächste Spiel für den 1.FC Romonta Amsdorf steht am 18. August an. SG Herrengosserstedt heißt dann der Gegner im Landespokal. Auch das Spiel gegen den Landesliga Süd-Vertreter wird kein leichtes. Auf dem Rasen des Gegners wird Romonta auf viele Kontermöglichkeiten hoffen, denn das können sie am besten. Danach ist die Union Sandersdorf zum ersten Punktspiel geladen. Vielleicht ist es gut, wenn man als erstes zu Hause ran muss, auch wenn mit der Union ein harter Brocken auf das Team von Ronald Wendler zukommt.