Hallen-Gala: Kayher Team wird von Jahr zu Jahr besser

Doppelpass ist ein Fremdwort

Der Sprung ins Hauptfeld gelang aber nur dem VfL Sindelfingen II. Dabei präsentierten sich die Mannen von Kurt Müller als absolute Neunmeter-Spezialisten. Punkt- und torgleich in der Vorrundengruppe mit dem VfL Oberjettingen, setzte sich der Bezirksligist im Entscheidungsneunmeterschießen um den zweiten Gruppenplatz durch. Im darauffolgenden ersten K.-o.-Spiel schaltete Sindelfingen II dann den FC Gärtringen II aus, um dann im entscheidenden Quali-Duell gegen den SSV Zuffenhausen den Neunmeter-Hattrick zu komplettieren. „Schön anzuschauen war das nicht“, war Kurt Müller trotz gelungener Qualifikation nicht zufrieden. „Mit Hallenfußball hatte das wenig zu tun. Doppelpass war heute ein Fremdwort für meine Spieler. Letztlich hatten wir Glück, dass die Gegner auch nicht viel besser waren.“

Alexander Wetsch als Torhüter

Während der Spiele hütete Robin Gandetzky das Tor des VfL Sindelfingen II, reichte seine Torwart-Handschuhe aber für die Neunmeterschießen stets an Alexander Wetsch weiter. Der linke Verteidiger des Sindelfinger Verbandsliga-Teams stellt sich während der Hallenrunde schon seit vielen Jahren gerne zwischen die Pfosten und war mit seinen teilweise spektakulären Paraden letztlich auch der Garant für die geglückte Qualifikation. „Robin und ich haben uns abgesprochen. Da es gleich gut geklappt hat, haben wir das bis zum Schluss auch beibehalten“, freute sich Alexander Wetsch.

„Das geht gar nicht“

Knapp gescheitert am Sprung aus der Gruppenphase ist der VfL Oberjettingen. Das Team von Trainer Joachim Kalmbach stieg mit einem 3:0-Sieg gegen SportKultur Stuttgart stark ins Turnier ein und ließ daraufhin ein nicht minder überzeugendes 1:1 gegen den VfL Sindelfingen II folgen. Stinksauer war Oberjettingens Abteilungsleiter Marcus Ruß, der das Tor hütete, nach dem Spiel auf die Turnierleitung im Glaspalast. Die ließ bei einem Freistoß der Sindelfinger eine Sekunde vor der Sirene die Zeit nicht laufen, so dass der Turnier-Gastgeber noch zu einem Abschluss kam, der allerdings nicht ins Tor ging. „Das war bodenlos und geht gar nicht“, ließ Marcus Ruß dennoch seinem Unmut freien Lauf. Dem B-Ligisten hätte sodann im abschließenden Spiel gegen den TSV Sulzbach-Laufen ein Punkt zum Sprung in die K.-o.-Phase gereicht. Nach der 1:3-Niederlage war aber Oberjettingen punkt- und torgleich mit der Sindelfinger Zweiten. Marcus Ruß meldete sich aufgrund seiner anstehenden Nachtschicht ab. So hütete im entscheidenden Neunmeterschießen Florian Stephan das Oberjettinger Tor – jedoch ohne Erfolg.
Marcus Ruß hat nicht alles im Glaspalast gefallen... Foto: Zvizdic


Drittliga-Schiri im Einsatz

Tobias Reichel, Aushängeschild der Schiedsrichtergruppe Böblingen, ließ es sich nicht nehmen, praktisch vor seiner Haustüre einen Qualifikationsabend zu pfeifen. Der Drittliga-Schiedsrichter des GSV Maichingen hatte noch Florian Steinberg (TSV Münchingen) und Pascal Müller (FV Löchgau) eingeladen. „Das war mein Gespann, mit Florian als Schiedsrichter und Pascal und mir an der Linie, als ich das erste Mal in der dritten Liga als Assistent aufgelaufen bin“, so Tobias Reichel. „Ich habe die beiden gefragt, ob sie Lust hätten im Glaspalast zu pfeifen, und sie haben sofort zugesagt.“

Turnier zum Kennenlernen

– Knapp gescheitert ist in der Gruppenphase der KF Isa Boletini Sindelfingen. Der neu zusammengewürfelten Mannschaft des B-Ligisten gelang nur im abschließenden Spiel gegen den 1. FC Rechberghausen ein Sieg. Isa Boletini-Spielertrainer Nebi Musa nahm das Ausscheiden aber sportlich fair auf: „Wir haben einige neue Spieler im Kader, die sich kennenlernen sollten. Deswegen war die Teilnahme hier auch wichtig, zumal wir als Sindelfinger Team beim größten Turnier in der Stadt auch dabei sein müssen.“

Schwaiger pariert glänzend

Stammgäste im Glaspalast sind in den vergangenen Jahren die Sportfreunde Kayh geworden. Aber auch im dritten Jahr hintereinander scheiterte der B-Ligist vorzeitig und verpasste die Qualifikation. Nach richtig starker Vorrunde, mit zwei Siegen und einem Remis, unterlag das Team um Spielertrainer Felix Piskai in der ersten K.-o.-Runde dem SSV Zuffenhausen mit 0:2. Felix Piskai war nach dem Ausscheiden etwas enttäuscht: „Wir verbessern uns jedes Mal, scheiden aber trotzdem aus. Schade, nächstes Jahr versuchen wir es wieder.“ Für einen Höhepunkt des Abends sorgten die Kayher dennoch. Im Gruppenspiel gegen die Sportvg. Feuerbach II gelang den Sportfreunden in Unterzahl – Torhüter Marco Tauer musste für zwei Minuten vom Feld – durch Julian Notter der 3:2-Siegtreffer. Mit mehreren Paraden half auch Feldspieler Jonas Schwaiger, der für Tauer zwischen die Pfosten ging, den Sieg über die Zeit zu bringen.

FCG macht Laune

Einen überzeugenden Auftritt im Sindelfinger Glaspalast lieferte auch der FC Gärtringen II ab. Mit sieben Punkten beendete der Tabellenletzte der A-II-Liga die Gruppenphase als Erster, musste sich im ersten K.-o.-Spiel aber dem VfL Sindelfingen II im Neunmeterschießen beugen. David Krischke, Marc Günther und Mark Dudas scheiterten an VfL-Torwart Alexander Wetsch. Thomas Wohlbold, der FCG-Coach Andreas Wagner an der Bande vertrat, war dennoch angetan vom Spiel seiner Mannschaft: „Ich bin positiv überrascht. Die Jungs haben das gut gemacht und sehr ansehnlichen Fußball gezeigt. Das hat Laune gemacht, im kommenden Jahr werden wir wieder für die Hallen-Gala melden.“

Ein GSV-Team ist raus

Bereits in der Vorrunde musste der GSV Maichingen II die Segel streichen. Lediglich im letzten Spiel gegen den Türk. SC Kornwestheim gelang dem Team um Spielertrainer Timo Klotz ein 3:2-Erfolg. Mit noch zwei Mannschaften in der Qualifikation hat der Co-Gastgeber der Hallenfußball-Gala aber noch zwei weitere Eisen im Feuer.

Drei Neunmeterschießen verloren

Der VfL Sindelfingen II schrieb mit drei gewonnenen Neunmeterschießen und damit geglückter Qualifikation für das Hauptturnier die positive Geschichte des zweiten Turniertages. Das absolute Gegenteil dieses Abends war der SSV Zuffenhausen. Nicht in negativer Hinsicht, aber der Bezirksligist (Stuttgart) verlor gleich drei Mal im Neunmeter-Shootout. Zuerst im nötig gewordenen Duell um den ersten Platz in der Gruppe gegen Eintracht Stuttgart. Danach unterlag das Team vom ehemaligen Böblinger Oberliga-Spieler Ingo Ramljak im Finalspiel dem VfL Sindelfingen II, um sich schließlich auch im Duell der beiden Endspielverlierer auch dem TSV Sulzbach-Laufen geschlagen zu geben. „Das ist hart“, konstatierte Ingo Ramljak. „Ich hätte es sehr gerne gesehen, dass sich meine Jungs mit den höherklassigen Teams messen.“

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