SC Weßling: Toto-Pokal-Kreisfinale gegen Penzberg mit strengen Auflagen

Weßling – Martin Jakob qualmt vor dem Kreisfinale im Toto-Pokal schon der Kopf. „Für einen Dorfverein wie uns ist es eine Herausforderung“, stellt der Fußballabteilungsleiter des SC Weßling fest. Der Kreisklassist setzte das Zugspitz-Endspiel gegen den 1. FC Penzberg bewusst auf Sonntag, 16 Uhr, an, wenn auf den anderen Plätzen in der Umgebung um Punkte in der Meisterschaft gekickt wird. „Wir wollen damit wenigen Fans von extern die Möglichkeit geben, uns anzulaufen“, erklärt Jakob den eigenwilligen Termin.

SC Weßling: Registrierung der Zuschauer beim Toto-Pokal-Kreisfinale

Das Hygienekonzept, das der Bayerische Fußball-Verband (BFV) in Abstimmung mit der Staatsregierung erarbeitet hat, sieht vor, dass wegen der Corona-Pandemie nur 200 Zaungäste zugelassen sind. Der SCW-Abteilungsleiter weist darauf hin, dass Kinder ebenso ein Ticket besitzen müssen wie Erwachsene. Alle Fans müssen sich beim Erwerb der Eintrittskarte beziehungsweise spätestens an der Stadionkasse registrieren lassen. „Ich appelliere an die Vernunft der Menschen“, sagt Jakob. Er bittet eindringlich darum, dass die Zuschauer keine falschen Angaben machen.

In den freien Verkauf kommen nur 190 Tickets, die übrigen zehn müssen für Vertreter des BFV und für Schiedsrichter reserviert werden. Da der Gast aus Penzberg 40 Karten geordert hat, bleiben dem Sportclub nur noch 150, die er unter die Leute bringen kann. Jakob fordert alle Ticketinhaber auf, rechtzeitig zum Spiel zu erscheinen, da am Eingang Personenkontrollen vorgenommen werden müssten.

SC Weßling: Zoneneinteilung und geschilderte Ein- und Ausgänge beim Sportplatz am Meilinger Weg

Das Areal am Meilinger Weg ist in bestimmte Zonen für die beiden Mannschaften sowie das Publikum eingeteilt. Über ausgeschilderte Ein- und Ausgänge werden die Fans auf das Vereinsgelände geleitet und wieder hinaus. Die Wegführung beginnt schon am Parkplatz. Der Mindestabstand zwischen den Zuschauern im Stadion beträgt anderthalb Meter. Wenn das nicht einzuhalten ist, muss ein Mund-Nasen-Schutz angelegt werden. Für die Verpflegung der Anhänger ist gesorgt, die Vereinsgaststätte bleibt jedoch geschlossen. „Wir versuchen, alles so gut wie möglich abzuriegeln“, erklärt Jakob, der fest entschlossen ist, niemandem außer den Kartenbesitzern den Zugang auf das Sportgelände zu ermöglichen.

Um das zu erreichen, bietet der Abteilungsleiter eine große Schar von Platzordnern auf. Außerdem soll noch ein privater Sicherheitsdienst engagiert werden. Für die beiden Mannschaften stehen insgesamt vier Kabinen zur Verfügung. „Sie können sich nicht in die Quere kommen“, ist sich Jakob sicher. Auch auf dem Weg zum Spielfeld, der für beide Teams getrennt erfolgt, ist eine Begegnung ausgeschlossen. Nur auf dem Rasen dürfen sich die Kicker für mindestens 90 Minuten berühren. „Es gibt Regeln, die muss man nicht verstehen“, sagt Jakob. Auf solche Anordnungen könne er sich keinen Reim machen.

Und noch etwas wundert ihn. „Zwei-, dreimal habe ich schon die Haftungsfrage gestellt“, berichtet er. Er habe den BFV um eine Information gebeten, wer im Falle einer Infektion mit Covid-19 verantwortlich ist. Eine zufriedenstellende Antwort erhielt Jakob bislang nicht.

(CHRISTIAN HEINRICH)