2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Und alle drauf auf den Torschützen: Penzbergs Spieler feiern ausgelassen das 1:0 durch Fazlican Verep (3. v. li.). Im weiteren Verlauf gelangen den FC-Kickern noch zwei weitere Tore. FOTO: RABUSER
Und alle drauf auf den Torschützen: Penzbergs Spieler feiern ausgelassen das 1:0 durch Fazlican Verep (3. v. li.). Im weiteren Verlauf gelangen den FC-Kickern noch zwei weitere Tore. FOTO: RABUSER

Penzberg siegt bei Siegerts Abschiedsspiel

Gelungener Abschluss für Sepp Siegert

Im letzten Spiel vor der Winterpause verhinderte der FC Penzberg den Alleingang des Spitzenduos im Aufstiegsrennen.

Das 3:1 beim 1. FC Garmisch-Partenkirchen war einer starken Defensivleistung, aber auch einer langen Ausfalliste beim bislang so starken Aufsteiger aus dem Werdenfelser Land geschuldet. Das Bild sprach Bände. Gemächlich schritt Sepp Siegert über den Platz. Im Hintergrund feierten seine Spieler ausgelassen den Derbysieg. „Für mich ein schöner Abschluss“, sagte der 47-Jährige. Wehmut war sicher mit dabei, es war Siegerts letztes Spiel als Trainer des FCP.


Ein freundlicher Handschlag mit Christoph Saller. Nicht nur deswegen, weil es unter Trainern so üblich ist, sondern weil sich beide Funktionäre seit Jahren kennen und schätzen. Und weil beide zusammen mit Penzbergs Sportleiter, Fotios Roumbos, ursprünglich andere Absprachen bezüglich der Terminierung dieser Nachholpartie getroffen hatten. Nachtreten wollte Siegert nicht. Das ist nicht sein Stil. Aber dass sein Rücktritt und der von Roumbos in direktem Zusammenhang mit der aktuellen Vereinsführung stehen, ließ er zwischen den Zeilen durchblicken. Vor allem mit dem Satz, dass der vorherige Vorstand „einen Plan hatte“. Danach suchte Siegert die Wärme des Sportheims am Gröben, wo viele ehemalige Spielerkollegen, wie etwa Oliver Poqué, über alte Zeiten plauderten.


In den nächsten Tagen möchte der Klub den künftigen Coach vorstellen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um den Österreicher Markus Remler vom B-Klassisten WSVI Icking.


Für Siegert war es indes ein rundum gelungener Tag. Denn bereits am frühen Nachmittag stellten sich erste Freudenmomente ein. Penzberg nutzte unter der Alpspitze die Gunst der Stunde, deutlich weniger Ausfälle auf seiner Liste zu haben als der Gastgeber. Nahezu alle Spieler der Werdenfelser, die im Sommer als Verstärkung geholt wurden, respektive die erfolgreiche Sommerrunde maßgeblich ermöglichten, konnten nicht mitwirken. Im Endeffekt stand eine bessere Kreisliga-Elf der Garmischer auf dem Platz. Die konnte die solide FCP-Abwehr kaum einmal in Verlegenheit bringen. „Defensiv sind wir sehr gut gestanden“, urteilte Siegert. Dabei mussten die Gäste den frühen Ausfall von Marco Hiry verkraften, der im Wettstreit um den Ball von Stefan Kautecky unglücklich am Knöchel getroffen wurde. Das brandgefährliche Sturmduo der Garmischer aus der Vorsaison um Srdjan Ivkovic und Jonas Poniewaz wartete vergeblich auf Zuspiele in die Schnittstelle. Die Penzberger hatten Siegert zufolge im ersten Abschnitt „etwas mehr“ vom Spiel, präsentierten sich im Abschluss aber noch zu „unclever und nervös“. Mit einer Ausnahme: Bei der Freistoßflanke von Mustafa Menzil stand Fazlican Verep am langen Pfosten goldrichtig – 1:0 (39.). Verep profitierte von einem Stellungsfehler von Garmischs Oliver Kewitz. Der Penzberger konnte so den Ball unbedrängt in die kurze Torecke köpfen. Die Partie drohte nur einmal für einige Momente zu Ungunsten der Siegert-Elf zu kippen. Nämlich als Fabian Graf unmittelbar nach Seitenwechsel eine Hereingabe von Stefan Kautecky zur Ecke klären wollte, sie aber gegen die Laufrichtung von Keeper David Salcher in die eigenen Maschen bugsierte (47.). Der Penzberger Erfolg war in der Summe keinesfalls unverdient. Auf den Weg gebracht wurde er gleichwohl von einer Fehlentscheidung des insgesamt unsicheren Unparteiischen. Garmischs Berke Tatlici beförderte einen hohen Ball mit der Schulter nach vorn, der Unparteische wollte bei dieser Aktion aber ein Handspiel erkannt haben. Mustafa Menzil trat an und jagte den Ball sehenswert in den Torwinkel – es war der Höhepunkt dieser Partie (64.). „Ein Traumtor unseres Routiniers“, freute sich Siegert. Danach war der Widerstand der Werdenfelser gebrochen. Nur sechs Minuten nach dem 2:1 gelang Tasso Fytanidis mit einem nicht minder sehenswerten Schlenzer aus zentraler Position das Tor zum 3:1-Endstand.

Aufrufe: 020.11.2017, 10:25 Uhr
Oliver Rabuser - Weilheimer TagblattAutor