Zuhause in Vohburg (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm) bleibt dem Trainertalent im Moment nichts anderes übrig, als auf positive Signale aus Politik und Sportpolitik zu hoffen. "Wir sind gespannt, wie der DFB auf seinem Außerordentlichen Bundestag am 25. Mai entscheidet. Ich denke, dass ein Abbruch der Saison in der U17 Bundesliga sehr, sehr wahrscheinlich ist." Seit dem 11. Mai hat zumindest die bayerische Staatsregierung wieder Training in Kleingruppen bis zu fünf Personen erlaubt. Wie wird das am Valznerweiher gehandhabt? "Bei uns gibt es nach wie vor kein Training. NLZ und Lizenzspieler-Abteilung liegen ja direkt beieinander. Und weil der Spielbetrieb der Lizenzmannschaft nicht gefährdet werden darf, sind die Auflagen sehr strikt. Unsere Hoffnung ist, dass wir nach dem Ende der Pfingstferien am 15. Juni wieder starten können."
Seit Mitte März steht in der Jugendabteilung am Valznerweiher alles still, im Optimalfall würde es also Mitte Juni weitergehen. Das wären dann summa summarum drei Monate ohne Training für die jungen Kicker. Ein verlorenes Jahr? "Nein auf keinen Fall, soweit würde ich nicht gehen. Wir hätten noch sechs Spiele gehabt, ein Großteil der Saison ist also schon absolviert worden. Wir als Trainerteam sind eben jetzt gefordert, den Jungs so gut wie möglich virtuell Inhalte zu vermitteln, die sie zuhause abarbeiten können. Die Situation ist für alle Mannschaften gleich und da gilt es, das Beste daraus zu machen", betont Gaydarov.
Abgesehen von der Pandemie kann der talentierte Übungsleiter durchaus zufrieden sein mit seinem ersten Jahr als hauptverantwortlicher Trainer eines Junioren-Bundesligateams. Die U17 des Clubs kam zwar schwer in die Gänge, was aber für ihn keine Überraschung war: "Wir hatten viele Neuzugänge, zudem waren die Funktions- und Trainerteams komplett neu zusammengestellt. Da war zu erwarten, dass es eine gewisse Anlaufzeit braucht." Schnell aber schaffte es der Ex-Coach des TV Aiglsbach und der SpVgg Landshut zusammen mit seinem Assistenten Tomas Galasek, die Youngsters des 1. FCN in die Spur zu bringen. Mehr noch, nach der Winterpause tauten die Talente des fränkischen Traditionsklubs so richtig auf. "Wir haben eine extrem gute Vorbereitung absolviert und haben einen starken Start in die Frühjahrsrunde hingelegt", meint Gaydarov - und hat damit vollkommen recht: Zehn Zähler aus den ersten vier Partien 2020 holten seine Jungs, bezwangen Tabellenführer Mainz und schlugen den Fünftplatzierten Augsburg. Der angepeilte Klassenerhalt wäre in der Form nur eine Frage der Zeit gewesen. Damit hat Gaydarov wohl seine Vorgesetzten um NLZ-Leiter Michael Wiesinger überzeugen können. Zusammen mit Tomas Galasek wird der 28-Jährige auch in der nächsten Saison die U17 coachen.