2024-05-08T14:46:11.570Z

Spiel der Woche
Im Derby der Herrenreserven war Cedric Teuchert (hier gegen den Fürther Johannes Golla) mit dem FCN noch unterlegen. Im Nachbarschaftskampf der U19-Junioren lief es für den neuesten Zweitligadebütanten indes besser (Archiv-Foto: Zink).
Im Derby der Herrenreserven war Cedric Teuchert (hier gegen den Fürther Johannes Golla) mit dem FCN noch unterlegen. Im Nachbarschaftskampf der U19-Junioren lief es für den neuesten Zweitligadebütanten indes besser (Archiv-Foto: Zink).

Club-U19 per Volleygeschoss zum Derbysieg

10. Spieltag: Mühl-Treffer und starker Teuchert sichern FCN den Prestigeerfolg gegen zaghafte Fürther

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Das Derby gewonnen und gleichzeitig einen Konkurrenten auf Abstand gehalten. Die A-Junioren des 1. FC Nürnberg erlebten beim 1:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth einen nicht nur wegen des herrlichen Wetters angenehmen Samstagvormittag. Für Club-Stürmer Cedric Teuchert war es der positive Ausklang ereignisreicher Tage.

1. FC Nürnberg - SpVgg Greuther Fürth 1:0 (1:0)

Kurz vor der Pause fehlte nur noch die Krönung: Cedric Teuchert setzte nach einem Ballgewinn zu einem beeindruckenden Solo an, wobei das FCN-Talent untermauerte, dass es nicht nur auf den ersten Metern pfeilschnell ist. Geschätzte 50 Meter sprintete der 17-Jährige mit dem Ball am Fuß über den Max-Morlock-Platz am Valznerweiher. Die verzweifelten Fürther Versuche, den Torjäger des Clubs aufzuhalten, scheiterten bis in den Strafraum. Erst Torhüter Alexander Sebald stoppte Teuchert, beziehungsweise lenkte seinen Versuch zur Ecke. Es war nicht die erste oder die letzte gute Möglichkeit, die der auffällige Teuchert in diesem Bundesliga-Derby gegen das Kleeblatt bekommen sollte. Allein der Torerfolg blieb ihm verwehrt.

Erfolgsverwöhnt war der A-Jugendliche tags zuvor nicht, als er bei der 1:2-Niederlage des Clubs in Sandhausen in den Schlussminuten eingewechselt wurde, und damit sein Zweitliga-Debüt feiern durfte. Ein persönliches Schlüsselerlebnis mit negativem Ausgang für die Mannschaft also am Freitagabend, ein wichtiger Sieg für das Team im Derby rund zwölf Stunden nach der Rückkehr aus Sandhausen – ganz schön viele Erlebnisse für einen 17-Jährigen. „Wir wollen ihn nicht verbrennen, deshalb haben wir ihn ja auch ausgewechselt“, sagte FCN-Trainer Pellegrino Matarazzo zur Entscheidung, seinen bis dato gefährlichsten, aber doch merklich geschlauchten Akteur nach 75 Minuten aus dem Spiel zu nehmen.

In jener Phase wurde es für die Gastgeber auch noch einmal etwas brenzlig. Die Fürther, die nach ordentlichem Beginn zusehends die Spielkontrolle an den Club abgeben mussten und offensiv kaum in Erscheinung traten, kamen in der Schlussviertelstunde noch einmal auf und hatten Möglichkeiten durch Niko Reislöhner (75.) und Benedikt Kirsch (84.). Doch insgesamt kam von den abstiegsbedrohten Gästen zu wenig. „Wir haben die falschen Mittel gewählt und hatten eine schlechte Spieleröffnung. Hohe Bälle sind nicht unser Spiel“, haderte SpVgg-Trainer Janos Radoki mit der Darbietung seiner Schützlinge. Die ließen sich über weite Strecken der fairen Partie den Schneid von den giftigeren und bissigeren Nürnbergern abkaufen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, vom Zweikampfverhalten sind wir noch nicht angekommen in der A-Jugend-Bundesliga“, bestätigte Radoki diesen Eindruck, „die Robustheit fehlt. Das ist ein Lernprozess, der muss aber schnell einsetzen.“

Matarazzo musste – neben einigen Ballverlusten in der Schlussphase – vor allem die Chancenverwertung kritisieren. Seine Mannschaft hätte die Vorentscheidung herbeiführen können, fast schon müssen. Doch nur in der 31. Minute durften die Club-Anhänger unter den rund 300 Zuschauern jubeln. Und auch der neutrale Beobachter klatschen. Einen Eckball von Jonas Hofmann fasste Lukas Mühl im Zentrum, rund zwölf Meter vor dem Tor, volley, mit vollem Risiko und einfach herrlich ab – der Ball schlug wie ein Geschoss im Tor des völlig chancenlosen Lerch ein. Es war letztlich der entscheidende Treffer zum verdienten Sieg für die Hausherren, wie nicht nur Matarazzo nach dem Schlusspfiff des guten Unparteiischen Roman Potemkin befand. „Die Jungs haben sich endlich belohnt.“

Cedric Teuchert war bei diesem Fazit bereits in der Kabine verschwunden. Ob der mit sechs Toren erfolgreichste Club-Schütze der A-Junioren in Zukunft des Öfteren in den Trakt der Profis verschwinden wird? „Wenn er es schafft, würde es mich freuen“, sagte Pellegrino Matarazzo, „deshalb bin ich ja hier.“

Schiedsrichter: Roman Potemkin (SV Friesen) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Lukas Mühl (31.)
Aufrufe: 08.11.2014, 21:38 Uhr
Mathias Hochreuther (NZ)Autor