2024-04-16T09:15:35.043Z

FuPa Portrait
Philipp Hercher (l.), hier in einem Test gegen den Jahn, schnupperte erstmals Zweitliga-Luft.  Foto: nuw
Philipp Hercher (l.), hier in einem Test gegen den Jahn, schnupperte erstmals Zweitliga-Luft. Foto: nuw

Brandler gibt Zweitliga-Debüt beim Club

Der 19-jährige Ihrlersteiner Philipp Hercher macht beim 4:0-Sieg der Nürnberger auf St. Pauli seine ersten Minuten +++ "Ich bin überglücklich"

Es gibt schlechtere Kulissen für ein Debüt in der 2. Bundesliga: Knapp 30 000 Zuschauer saßen im Stadion des FC St.Pauli, als in der 88. Minute die Tafel hoch ging. Der Ihrlersteiner Philipp Hercher durfte beim 1.FC Nürnberg aufs Feld. Die Clubberer führten mit 3:0, wenig später verließen sie mit einem 4:0-Sieg den Platz. ,,Ich bin überglücklich, dass es mit dem Zweitliga-Debüt geklappt hat", sagt der 19-jährige Hercher zur MZ/FuPa, ,,und das am Millerntor mit einem Erfolg für unsere Mannschaft."

Schon mehrmals war der Brandler in dieser Saison im Profi-Kader der Franken gestanden. ,,Aber einen Einsatz hatte ich abgesehen von Testspielen bislang noch nicht." Am Sonntag sollte es soweit sein, ,,was vielleicht dadurch begünstigt war, das mit Guido Burgstaller und Jan Polak zwei Mann mit Gelb-Sperren fehlten". Hercher ersetzte den Torschützen Tim Leipold und rückte ins linke Mittelfeld.

Zwei Verletzungen überwunden

Der Ihrlersteiner steht in Nürnberg quasi in einer Doppelrolle. In der Regionalliga Bayern lief er bisher siebenmal für das zweite Team auf. Unter anderem mit einem Hattrick gegen die SpVgg Fürth II machte er auf sich aufmerksam. Und zeitweise wird er zum Zweitliga-Aufgebot hoch gezogen. Das bildet sich auch im Training ab. ,,Zu Wochenbeginn trainiere ich mit den Profis und je nachdem, wo ich dann vorgesehen bin, wechsle ich zu den Amateuren oder bleibe bei der ersten Truppe." Ob er am Freitag im Heimspiel gegen den Effenberg-Klub SC Paderborn im Kader steht, erfährt der 19-Jährige demnach erst.

In seinen ersten Monaten als Profi musste Hercher bereits zwei Verletzungen wegstecken. Nach der Vorbereitung mit der Zweitliga-Garde stoppte ihn zu Saisonbeginn im Juli ein Außenmeniskusriss. Im September kehrte er wieder - und musste Mitte Oktober mit einer Reizung am Knie erneut drei Wochen aussetzen. Dass er so schnell wieder im Saft steht, ist für den 19-jährigen Offensivkicker selbstverständlich. ,,Ich bin ehrgeizig und gebe auch in der Reha alles, um wieder auf ein hohes Level zu kommen".

Ansage an seinen Ex-Verein SSV Jahn

Sein wichtigster Wunsch für seine Laufbahn ist nachvollziehbar: ,,Gesund bleiben. Dann kann ich das machen, woran ich am meisten Spaß habe - Fußball spielen. Alles Weitere wird man sehen." Nach einem FOS-Abschluss teilt sich Philipp Hercher mit dem Youngsterkollegen Cedric Teuchert in Nürnberg eine WG. Vor fünf Jahren ging der Brandler, der beim SV Ihrlerstein begann, vom SSV Jahn Regensburg zum Club. In der Regionalliga liegt er mit Nürnberg II als Dritter im Aufstiegsrennen. Am letzten Spieltag läuft der kleine Club beim Jahn auf. ,,Vielleicht wird's ein kleines Finale." In die Conti-Arena passen immerhin auch 15 000 Fans.

Aufrufe: 030.11.2015, 11:36 Uhr
Martin RutrechtAutor