1. FC Nürnberg - FC Bayern München 1:2 (0:1)
Das ist dann eben auch eine Qualität. Wenn sich eine Gelegenheit bot, schlug der FC Bayern am Samstagmittag im B-Jugend-Derby in Nürnberg zu. Nachdem die als Tabellenführer der Bundesliga Süd/Südwest angereisten und in nun 14 Spielen erst einmal bezwungenen Münchner nicht allzu viele Gelegenheiten hatten, gewannen sie beim Club eben nur ganz knapp mit 2:1. Was aus Nürnberger Sicht reichlich unnötig war, einen Punkt hätte sich der FCN im drittletzten Spiel vor der Winterpause verdient gehabt.
Denn der Heimelf merkte man schon an, dass die Brust nach drei Siegen in Folge und dem damit hergestellten Abstand auf die drei Abstiegsplätze breiter war, als noch vor einigen Wochen. Schon Minuten vor dem Gegner und dem bis auf wenige strittige Situationen gut leitenden Schiedsrichtergespann um Florian Ertl standen die Nürnberger parat. Und trotz Temperaturen nur knapp über dem Gefrierpunkt liefen die Schützlinge von Trainer Michael Wimmer sofort „heiß“.
„Man hat keinen Unterschied gesehen zwischen dem Tabellenersten und dem Tabellenelften“, sprach Wimmer aus, was sich wohl der Großteil der rund 230 Zuschauer am Valznerweiher nach den 80 intensiven Minuten gedacht hatte. Speziell über die rechte Angriffsseite und den immer wieder involvierten und pfeilschnellen Agyemang Diawusie brachten die Gastgeber den Favoriten aus der bayerischen Landeshauptstadt in der ersten Hälfte regelmäßig in die Bredouille. Gegen eine gut stehende Münchner Defensive fehlte es aber dennoch des Öfteren am berühmt-berüchtigten finalen Pass. Und war dann eine Chance da, ließ der Club die nötige Effizienz vermissen. Und die Bayern? „Du bekommst hier nichts geschenkt“, blaffte deren Trainer, Ex-Bundesligastürmer Heiko Herrlich (Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach) einen seiner Akteure auf dem Feld an, als dieser wie so viele seiner Mannschaftskameraden gegen bissige Nürnberger wieder einmal zu sorglos agiert hatte.
Dass der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters aber nicht grundlos an der Tabellenspitze steht, sah man schon auch immer wieder. Zum Beispiel, als Fabian Benko den Ball herrlich durch die Nürnberger Abwehrkette steckte, sich Marco Stefandl im Rücken von Außenverteidiger Kevin Baer davonschlich und nur noch von Leon Krapf am 1:0 gehindert wurde (20.). Wenig später konnte der Club-Schlussmann dann aber nicht mehr eingreifen. Erneut passte Benko in den Strafraum, Baer lief dem clever kreuzenden Mario Crnicki unglücklich in die „Hacken“ und Ertl konnte gar nicht anders, als auf den Punkt zu zeigen. Diese Chance ließ sich Stefandl nicht entgehen (22.). Doch dieser Gegentreffer brachte den FCN nur kurz aus der Fassung, die im Laufe der Saison hinzugewonnene Stabilität gefiel auch dem Trainer. „Die Jungs haben sich da gut gemacht und weiterentwickelt, da steckt viel akribische Arbeit dahinter“, lobte Michael Wimmer. Dass der Ausgleich dann ebenfalls per Strafstoß fiel, soll den positiven Eindruck nicht schmälern. Nur regelwidrig konnte Philipp Harlass am Torschuss gehindert werden, erneut gab es Elfmeter. Diesen parierte FCB-Torhüter Enrico Caruso zwar noch gegen Luca Ziegler, im Nachschuss brachte Ziegler den Ball aber im Ziel unter (55.).
Jedoch, die Freude währte nicht lange, per Standard schlugen die Bayern eiskalt zurück. Bei einer Ecke hatte Marco Friedl nur kurz zu viele Freiheiten (Wimmer: „Da haben wir geschlafen“), die er mit einem Kopfball zum 2:1 zu nutzen wusste (62.). Ebenfalls per Kopf nach einem Eckball hatte der hoch aufgeschossene und aufgerückte Innenverteidiger Tim Hüttl noch die Möglichkeit zum erneuten Ausgleich, FCB-Kapitän Niklas Dorsch klärte aber noch vor der Torlinie (74.). So blieb es beim 1:2 aus Nürnberger Sicht. Natürlich verliert kein Sportler oder Trainer gerne, aber auch Wimmer hatte mit dem Begriff „verschmerzbare Niederlage“ ob der gezeigten Leistung keine großen Probleme. „Wenn wir so weiterarbeiten, werden wir am Ende über dem Strich stehen.“
Schiedsrichter: Florian Ertl (Reisensburg) - Zuschauer: 230
Tore: 0:1 Marco Stefandl (23. Foulelfmeter), 1:1 Luca Ziegler (55.), 1:2 Marco Friedl (63.)
SpVgg Greuther Fürth - Eintracht Frankfurt 5:0 (3:0)
In einer kampfbetonten Partie konnten sich die Fürther kaum etwas vorwerfen lassen. Lediglich in der Anfangsphase gingen sie noch zu großzügig mit ihren Chancen um. Kurz vor der Halbzeitpause wurden die Bemühungen der Heimelf dann aber in Zählbares verwandelt und der Torreigen eröffnet. Mit dem Wechsel blieb alles wie vorher: Das Kleeblatt rannte an, die Eintracht versuchte dagegenzuhalten. Dennoch schraubten die Gastgeber das Ergebnis in die Höhe. Daran hinderte sie auch nicht mehr die Rote Karte gegen Stanculovic eine Viertelstunde vor Schluss.
Schiedsrichter: John Köber - Zuschauer: 75
Tore: 1:0 Patrick Sontheimer (39. Foulelfmeter), 2:0 David Stanculovic (40.), 3:0 Mario Baldauf (43.), 4:0 Marc Pfrogner (67.), 5:0 Nico Geier (80.)
Platzverweise: Rot gegen David Stanculovic (65./SpVgg Greuther Fürth)