2024-05-08T14:46:11.570Z

Team Rückblick

Der FuPa-Wintercheck: 1.FC Niedernhausen

A-Liga-Absteiger muss zahlreiche Rückschläge verkraften / Reserve als Sorgenkind

Auch in dieser Saison beleuchten wir während der Winterpause in einer Serie die Vorrunde der Amateurvereine in Südhessen. Von der Hessenliga bis in die D-Klasse haben wir die Clubs gefragt, was gut lief, mit was sie weniger zufrieden waren und was sie sich für die Rückrunde wünschen. Heute: Der Dieburger B-Ligist 1.FC Niedernhausen.

Wie lautet euer Fazit nach der ersten Saisonhälfte?

"Nach der ersten Saisonhälfte sind wir nur bedingt zufrieden mit der derzeitigen Ausbeute", sagt Steffen Schorlemmer, aktiver Torhüter und Vereinsverwalter des FCN. Zwar sei es immer schwierig, sich als Absteiger in der neuen Liga zu etablieren und nicht ganz durchgereicht zu werden, allerdings hatte man in Niedernhausen eine etwas komfortablere Position im Visier. Immerhin: "Der abschließende Sieg im Derby gegen Groß-Bieberau lässt uns für die restlichen Spiele tendenziell eher nach oben schauen als nach unten."

Schorlemmer: "Dass es so kam, lag zum einen an der weiterhin nicht abreißenden Verletzungsmisere beim FCN". Björn Speckhardt fehlt dem Team seit Ende September, ebenso Tobias Brehm. Nicklas Scheerers Leidenszeit summiert sich durch zwei Verletzungen bereits auf über zwölf Wochen. Rückkehrer Marco Stenger kam nach angebrochener Hand nur kurz zurück und fiel daraufhin mit einer Bänderverletzung erneut aus. Stürmer Patrick Schmitz fehlt der Mannschaft bereits seit unzähligen Monaten mit chronischen Kniebeschwerden nach seinem Kreuzbandriss. Ein personeller Lichtblick: André Peter kehrte nach mehrmonatiger Verletzung zum Ende der Rückrunde auf den Platz zurück.

Ein weiterer Faktor für die Ausbeute von 16 Punkten sei die Chancenverwertung, erklärt Schorlemmer. Zwar ist Tobias Ptak mit elf Treffern einer der gefährlichsten Mittelfeldspielern der Liga. Doch zu viele Chancen ließ das Team ungenutzt. "Und so kommt es, dass eine Aktion des Gegners reicht, um ein ganzes Spiel auf den Kopf zu stellen". So geschehen bei der 0:1 Heimniederlage gegen Viktoria Dieburg am 16. Spieltag. Ebenso leistet sich der FCN in der Defensive zu oft den entscheidenden Fehler, der den Gegner ins Spiel zurückkommen lässt oder direkt auf die Siegerstraße führt. Gegen Groß-Bieberau blieben diese Fehler aus und prompt gelang es zum ersten Mal in dieser Saison „zu null“ zu spielen.

"Abschließend kann man nach der Hinrunde sagen: Da geht noch mehr.“

Was lief aus eurer Sicht besonders positiv?

"Besonders positiv lief es vor allem abseits des Platzes. Nach dem Abstieg ist man enger zusammengerückt und es hat sich am Nonroder Hang ein gestärkter Teamgeist entwickelt. Die immer wiederkehrenden Rückschläge durch unglückliche Niederlagen oder Verletzungen werfen das Team nicht aus der Bahn. Die Startelf hat sich in der Hinrunde quasi wöchentlich geändert. Aber es war egal, wer auf dem Platz stand. Es war immer was drin. Diesen guten Geist gilt es im neuen Jahr in mehr Erfolge umzuwandeln."

Wo gibt es in der Mannschaft/im Verein Verbesserungspotenzial?

"Sorgenkind des FCN ist und bleibt die zweite Mannschaft", so Schorlemmer. Durch ausbleibende Trainingsbeteiligung und die vielen Verletzten leide darunter auch die erste Mannschaft, die häufig in kleinen Gruppen trainieren müsse. Ein gemeinsames Vorankommen und individuelles Verbessern werde hierdurch sichtlich erschwert.

Welche personelle Veränderungen gibt es im Kader (Zu-/Abgänge)?

Der FCN wird in der Winterpause vor dem Problem stehen, dass durch den Abgang von Daniel Schmelzle, der sich vorerst aus privaten Gründen vom Spielbetrieb zurückzieht, mit Steffen Schorlemmer nur noch ein Torhüter im Kader befindet. Wie das Problem für die zweite Mannschaft gelöst werden kann, gilt es im Winter zu klären. Zudem stellt sich im Allgemeinen die Frage, wie es mit der zweiten Mannschaft weitergeht und ob es weitergeht, da die Personaldecke so dünn ist wie noch nie. Eine Rückkehr der Verletzten würde die allgemeine Personalnot immens entspannen.

Was ist euer Ziel für die Rückrunde?

In der Rückrunde gilt es, die Chancenverwertung zu verbessern und weiterhin die defensive Fehlerquote niedrig zu halten. Schön wäre es, wenn uns das Verletzungspech 2017 endlich erspart bliebe, damit wir mit vereinten Kräften in der Tabelle noch den ein oder anderen Rang nach oben klettern können. Das Ziel ist und bleibt ein gesicherter Mittelfeldplatz mit "Blick nach oben", nicht mehr nach unten.

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Die Fragen beantwortete Niedernhausens Vereinsverwalter Steffen Schorlemmer.

Aufrufe: 012.12.2016, 14:00 Uhr
Frank Leber (Darmstädter Echo)Autor