2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
– Foto: Heiko van der Velden

Standortbestimmung für den FC Monheim

Das Topspiel der Oberliga führt den Tabellenzweiten zum -fünften nach Bocholt.

Das Kräftemessen mit dem 1. FC Bocholt dürfte für die Oberliga-Fußballer des FC Monheim eines auf höchstem Niveau werden. Schließlich treffen am Sonntag in Bocholt (15 Uhr) nicht nur zwei in der Tabelle exzellent positionierte Teams aufeinander, sondern vor allem auch die beiden Mannschaften mit der besten aktuellen Form.

Während der Tabellenzweite Monheim jedes einzelne der letzten fünf Spiele für sich entschied, sammelten auch die Bocholter, im Klassement derzeit auf Platz fünf geführt, im selben Zeitraum starke 13 Zähler – und damit sogar einen mehr als Spitzenreiter SV Straelen, der durch die Niederlage in Monheim nur auf zwölf Punkte kommt.

Für Monheims Trainer Dennis Ruess geht es am Sonntag daher um zwei Dinge. Erstens möchten die Monheimer natürlich ihr Punktekonto weiter aufstocken und die derzeitige Position zwischen Spitzenreiter Straelen und dem Dritten Spvg. Schonnebeck, die jeweils vier Zähler vom FCM entfernt sind, festigen. „Unabhängig von den Gegnern sind wir jetzt an einem Zeitpunkt in der Saison angekommen, an dem man sich mit passenden Ergebnissen da festbeißen kann, wo man sich aktuell befindet. Die Aufgaben werden allerdings nicht leichter für uns. Wir haben jetzt Mannschaften vor der Brust, die in der Oberliga richtige Institutionen sind“, findet Ruess.

Darüber hinaus bietet die Aufgabe beim Spitzenteam Bocholt für die Monheimer aber auch erneut die Möglichkeit zur Standortbestimmung – unabhängig von der Tabellensituation. Während sich der FCM nämlich in seinen ersten beiden Oberliga-Spielzeiten gerade gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel häufig sehr schwer getan hatte, deutete die Ruess-Elf in dieser Saison bereits an, dass sie inzwischen auch mit den „Großen“ mithalten kann, indem sie sich gegen Tabellenführer Straelen durchsetzte (1:0) und beim Dritten Schonnebeck immerhin einen Zähler entführte (2:2). Auch in Bocholt war für den FCM in den vergangenen Jahren nichts zu holen, denn beide Gastspiele gingen verloren (0:1/2:4). Das soll sich am Sonntag ändern. „In Bocholt haben wir uns wirklich immer schwergetan und waren doch immer noch ein Stück weit weg von etwas Zählbarem. Wir wollen jetzt schauen, wie nah wir rangekommen sind, von daher ist das nicht nur wegen der zu vergebenden Punkte ein interessantes Spiel für uns. Bocholt ist eine Topmannschaft, und wir wollen wissen, wie wir im Vergleich zu ihnen stehen“, sagt Ruess.

Während die Bocholter den Start mit nur einem Sieg aus den ersten fünf Spielen gewaltig in den Sand gesetzt hatten, sind sie inzwischen in der Saison angekommen und seit fünf Partien ungeschlagen. Zuletzt setzte sich das Team von Trainer Manuel Jara beim bisherigen Tabellendritten FC Kray mit 2:0 durch. Und vor zwei Wochen gelang dem 1. FC eine echte Sensation, als sich der Oberligist im Niederrheinpokal-Achtelfinale im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den Regionalligsten Wuppertaler SV durchsetzte. „Das sagt natürlich auch einiges über die Qualität in der Mannschaft. Aber Bocholt macht ja auch keinen Hehl daraus, in die Regionalliga zu wollen und stellt sich dementsprechend auch auf. Von daher ist es für mich nicht verwunderlich, dass die Bocholter in der Lage sind, im Pokal auch einen Regionalligsten auszuschalten“, sagt Ruess.

Ärgern dürfte den Coach, dass er im Topspiel auf seinen Vizekapitän Tim Kosmala verzichten muss. Der 26-Jährige, der nach seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlt, hat sich seit seinem Wechsel im Vorjahr zu einem absoluten Leistungsträger entwickelt. „Er ist für den Verein sportlich wie menschlich ein absoluter Glücksgriff. Für das Gefüge ist er unheimlich wichtig und ist auch ein echtes Vorbild für die anderen“, freut sich Ruess. Dementsprechend bemühten sich die Monheimer bei Kosmala auch schon frühzeitig um eine Verlängerung des noch bis zum Ende der Saison laufenden Vertrags und konnten schon vor einigen Monaten Vollzug melden, sodass der Verteidiger dem FCM mindestens bis 2021 erhalten bleiben wird.

Ansonsten kann Ruess gegen Bocholt beinahe aus dem Vollen schöpfen, auch wenn der Einsatz von Philipp Hombach (Muskelverletzung) und Jan Nosel (Grippe) noch fraglich ist. Und selbst bei Benjamin Schütz, der nach einer Schulterverletzung länger auszufallen drohte, gibt es gute Nachrichten: Der Offensivmann befindet sich schon wieder im Lauftraining und könnte vielleicht doch noch vor der Winterpause wieder einsatzfähig sein.

Aufrufe: 025.10.2019, 13:05 Uhr
RP / Martin RömerAutor