Der FCM wirkte zunächst seltsam gehemmt. Die 60-Tore-Offensive mit den drei Stürmern Dejan Lekic (22 Landesliga-Treffer), Karim Afkir (21) und Eray Bastas (12) sowie Regisseur Philipp Hombach (15) produzierte null Gefahr. Dass Monheim über die größeren spielerischen Mittel verfügen könnte, ließ sich bestenfalls erahnen. Die erste Chance für den VfL (24./Kopfball Marvin Bölting) ergab sich nach einem weit hereingeschlagenen Freistoß. Bezeichnend: Der FCM wirkte am Rückstand mit, denn er verlor im Mittelfeld unnötig den Ball - 0:1 (30./Martin Schüring). Der Versuch des Monheimer Kapitäns Patrick Becker in den Nachmittags-Himmel (32.) und der falsche Einwurf von Dejan Lekic (45.) belegten ebenfalls, dass der FCM sein Potenzial nicht annähernd ausschöpfte.
Monheim wirkte in der zweiten Hälfte wacher. Der Kopfball von Becker (52.) fiel trotzdem zu harmlos aus, Afkir (55.) traf den Ball nicht richtig und der Versuch von Hombach (56.) ging hoch drüber. Noch bitterer für die Gäste: Ein weiterer Ballverlust leitete das 0:2 ein (63./Schüring) und niemand hätte in dieser Phase einen Cent auf den FCM gesetzt. Die Partie wäre gelaufen gewesen, wenn der freie Martin Schüring in der 75. Minute nicht am glänzend reagierenden Monheimer Keeper Pascal Scheler gescheitert wäre. Gleichzeitig wollte Rhede nun jede sich bietende Gelegenheit zur Spielverzögerung nutzen - was sich am Ende nicht wirklich auszahlte. Als Philipp Hombach, bester Monheimer an diesem Nachmittag, drei Minuten vor dem Ende auf 1:2 (87.) verkürzte, begann auf einmal eine ganz andere Partie. Der FCM war plötzlich voll im Endspiel-Modus.
Der Unparteiische hatte gerade fünf Minuten Nachspielzeit angezeigt, als der VfL-Torhüter gegen Ayhan Atar rettete (90.). Kurz darauf (90.+1) begann Dejan Lekic zu humpeln - biss jedoch auf die Zähne und warf sich wieder ins Getümmel. In der angezeigten Nachspielzeit übertrieb es Rhede erneut mit seiner Verzögerungs-Taktik - und Spielleiter Heien, der hier korrekt handelte, gab etwas weitere Zeit hinzu. Da schlug die große Stunde von Karim Afkir, der bis dahin nicht seinen besten Tag hatte. Nun brachte er den Ball jedoch in der sechsten Minute der Nachspielzeit wie ein echter Torjäger mit Wucht unter. Dann stand für den winzigen Bruchteil einer Sekunde die Welt still. Es war einer jener Treffer, die immer besonders bleiben werden. Der FC Monheim spielt in der kommenden Saison in der Oberliga.