2024-04-23T13:35:06.289Z

Allgemeines
F: Benjamin Jotah
F: Benjamin Jotah

"Werden die Zeit immer im Herzen behalten"

Das Trainerteam verlässt den Landesligisten 1. FC Mönchengladbach nach vier Jahren +++ Der Umbruch im Seniorenbereich ist eingeleitet

Intern hatte das Trainerteam Marcel Winkens/Christoph Coersten wohl schon seit einigen Wochen mitgeteilt, dass es in der kommenden Saison nicht mehr für den Landesliga-Kader des 1. FC Mönchengladbach zur Verfügung stehen wird. Dabei scheint sich gerade seit Beginn der Rückrunde der gewünschte Erfolg einzustellen. Kurt Theuerzeit sprach mit Marcel Winkens über seine Erfahrungen im Seniorenbereich, seine Gründe, schon nach einer Saison aufzuhören und seine Zukunftspläne.

In der Rückrunde ist der FC noch ungeschlagen. Die Mannschaft hat sich offensichtlich an die Landesliga gewöhnt.

Winkens Erstmal freuen wir uns, dass die harte Arbeit belohnt wird und wir nun konstant punkten. Am Ziel sind wir deswegen noch lange nicht. Die nächsten beiden Spiele in Dormagen und Benrath werden wegweisend sein und zeigen, ob wir den nächsten Entwicklungsschritt erreichen und uns von den Abstiegsrängen weiter entfernen können. Wir haben vier sehr erfolgreiche Jahre im FC gehabt und werden diese Zeit immer im Herzen behalten. Den Umbruch im Seniorenbereich haben wir erfolgreich eingeleitet. Das kann man unter den vorhandenen organisatorischen und finanziellen Möglichkeiten nicht hoch genug einstufen.

Es ist überraschend, dass Sie sich ausgerechnet bei einer Erfolgswelle zurückziehen.

Winkens Wir sind froh, eine funktionierende und geschlossene Einheit übergeben zu können. Wir haben gemeinsam als Trainerteam entschieden, dass es nach vier schönen Jahren beim FC Zeit für einen Neuanfang ist. Wir möchten in Zukunft wieder intensiver mit einer Mannschaft arbeiten können. In den letzten beiden Jahren haben wir ohne Teambetreuer oder Sportlichen Leiter sehr viel Zeit in organisatorische Aufgaben stecken müssen.

Warum hat es so lange gedauert, bis sich Mannschaft und Trainerteam in der Landesliga zurechtgefunden haben?

Winkens Wir haben von Anfang an gewusst, dass es mindestens ein halbes Jahr dauern kann, weil wir bei Null anfangen mussten und uns eine zusätzliche Hilfe wie ein Sportdirektor oder Obmann fehlte. Ein Umbruch mit 50 Spielern inklusive Neuaufbau der Reserve - so etwas funktioniert nicht reibungslos und braucht dann eben Zeit.

Für Sie bedeutete die Arbeit im Seniorenbereich auch Neuland. Wodurch ergaben sich für Sie Schwierigkeiten?

Winkens Das spielerische Niveau in der Landesliga ist von vielen Mannschaften auf harte Zweikämpfe und lange Bälle ausgelegt. Das erinnerte mich teilweise an meine U19-Zeit in der Niederrheinliga. Dahin musste ich mich erstmal wieder zurück versetzen.

Sie haben in Ihre Trainerausbildung sehr viel Zeit, Nerven und Geld investiert. Man kann sich nicht vorstellen, dass Sie sich jetzt einfach ins Privatleben zurückziehen.

Winkens Meine Frau glaubt das auf lange Sicht auch nicht (lächelt). Sollte eine reizvolle Aufgabe auf mich zukommen, beschäftige ich mich gerne damit. Ich bilde mich weiterhin durch Hospitationen bei professionellen Vereinen weiter und behalte durch Spielbeobachtungen den Überblick.

Am Sonntag spielen Sie beim Tabellenletzten. Da muss unbedingt gewonnen werden. Ist das für Ihre Mannschaft Ansporn oder eher eine Belastung?

Winkens Wir haben den Ansporn, weiterhin ungeschlagen zu bleiben und wollen uns so schnell wie möglich von den Abstiegsplätzen distanzieren. Dormagen sollten und werden wir nicht unterschätzen.

Zugang Sven van Beuningen scheint für das Angriffsspiel sehr wichtig zu sein. Wird er wieder spielen können?

Winkens Sven ist als Spieler und Mensch sehr wichtig für das Team. Leider sieht es, wie bei einigen anderen, nicht sehr gut aus. Wir können aber am Wochenende wieder auf unsere starke U19 zurückgreifen, so dass wir Optionen haben werden.

Aufrufe: 024.3.2017, 23:12 Uhr
RP / Kurt TheuerzeitAutor