2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Horst Zellmann

Auswärts siegen mit japanischer Hilfe

Der 1. FC Mönchengladbach wartet noch auf den ersten Auswärtssieg +++ Eine Verstärkung gibt es für die Abwehr: Shuto Asano aus Japan

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Es wird der fünfte Anlauf sein, auswärts endlich den ersten Sieg zu holen, wenn der 1. FC Mönchengladbach am Sonntag (15 Uhr) beim SV Blau-Weiß Dingden antritt. Auf der heimischen Ernst-Reuter-Anlage haben die Westender bei vier Siegen noch eine weiße Weste. Auf fremden Geläuf reichte es bislang nur zu einem 2:2 beim SV Hönnepel-Niedermörmter. Vielleicht ist das Team aus Hamminkeln genau der richtige Gegner für einen Auswärtssieg. Denn Aufsteiger Dingden tut sich zu Hause schwer. Nur gegen Hönnepel gelang mit einem 1:0-Erfolg der einzige Dreier. Die beiden vergangenen Heimspiele gingen gegen Scherpenberg (1:3) und Sterkrade (0:2) verloren.

Für FC-Trainer Frank Mitschkowski steht fest, dass „es immer schwer ist, gegen einen Aufsteiger zu spielen. Dingden wird uns alles abverlangen“. Die Gastgeber pflegen einen laufintensiven und aggressiven Spielstil. Gladbach kann läuferisch mithalten und wird versuchen, mit vielen Ballgewinnen den Gegner unter Druck zu setzen. Mitschkowski freut sich diesbezüglich, dass mit Semih Cakir ein weiterer Mittelfeldspieler wieder zur Verfügung steht.

Individuelle Fehler waren die häufigste Ursache, warum es auswärts noch nicht für einen Sieg gereicht hat. In Sachen defensive Stabilität hat der FC am vergangenen Spieltag quasi einen Quantensprung hingelegt. Denn im Nachbarschaftsduell mit der DJK/VfL Giesenkirchen (5:1) stand in Shuto Asano ein bis dato unbekannter Spieler in der Startelf. Und das auf der so wichtigen Position des Innenverteidigers.

Der 18-jährige Japaner hatte zuvor einige Wochen am Training teilgenommen und rechtzeitig die Spielberechtigung erhalten. „Es ist nicht so einfach, eine Spielberechtigung zu bekommen“, sagt Mitschkowski. „Insgesamt hat es fast einen Monat gedauert.“ Neben der Zustimmung des Japanischen Fußball-Verbandes mussten die Gladbacher auch glaubhaft machen, dass sie über ein A-Junioren-Team verfügen, da Asano altersmäßig noch zur U19 zählt.

Den Kontakt zu Asano stellte Mitschkowski über seinen ehemaligen Spieler Shunya Hashimoto (SSVg Velbert) her. Der ist ein Freund der Familie Asano und hat sich um ihn gekümmert. Mitschkowski war sehr schnell von den Qualitäten überzeugt. „Er hat das Zeug, um in der Junioren-Bundesliga zu spielen“, sagt der FC-Trainer. „Aber zu dem Zeitpunkt war kein Platz mehr im Kader eines Bundesligisten.“ Die mangelnden Sprachkenntnisse macht der Japaner vor allem mit seinem Spielverständnis wett. „Shuto begreift sehr schnell und ist auch unter Druck erstaunlich ruhig.“ Einige fußballspezifische Begriffe hat Asano inzwischen gelernt. Neben dem Platz hilft Ken Akiyama, der zweite japanische Neuzugang bei den Gladbachern, als Übersetzer.

Grundsätzlich ist Sprache für das FC-Spiel wichtig. Denn die Mannschaft redet viel auf dem Spielfeld. Jeder vertraut auf den Rat des Mitspielers. „Die Mannschaft tritt als Kollektiv auf und hat ein sehr gutes kameradschaftliches Verhältnis“, sagt Mitschkowski. „Schuldzuweisungen gibt es auch bei Fehlern nicht, selbst wenn sie uns Punkte gekostet haben.“ Das Team mit seinem Charakter und die Führung des Trainers machen es „Neulingen“ leicht, in die Mannschaft integriert zu werden. Das gilt nicht nur auf dem Fußballfeld, sondern auch bei vielen gemeinsamen, privaten Aktivitäten.

Aufrufe: 027.9.2019, 12:00 Uhr
RP / Andre PielAutor