2024-04-24T13:20:38.835Z

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Stefan Weikl Foto:Wagner
Stefan Weikl Foto:Wagner

»Ich war ein fauler Hund«

Vom Reservespieler zum Bezirksligatorjäger- die kuriose Story des Stefan Weikl

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Vor ein, zwei Jahren war Fußball für Stefan Weikl nur Nebensache. Bei seinem Heimatverein TSV Bodenmais kickte der technisch versierte Offensivspieler meist nur in der Reserve, Trainingsfleiß war für den 24-jährigen ein Fremdwort.

"Ich hab zwar immer gern Fußball gespielt, aber ich war ein fauler Hund" erinnert sich Weikl an seine sportliche Vergangenheit. Zwar war sein Talent in Bodenmais stets unbestritten, doch es haperte einfach an Weikls Ehrgeiz, der zudem beruflich in Landshut tätig ist. "Das war natürlich auch immer in gewisser Art und Weise ein Problem" so Weikl, der auch zugibt, "dass ich mit den ein oder anderen Trainer in Bodenmais auch nicht das beste Verhältnis hatte".

Im Sommer 2009 läutete dann das Handy von Weikl, am anderen Ende war Manfred Stern. Der gebürtige Bodenmaiser, der sich als Bezirksligatorjäger des SV Prackenbach in der Region einen guten Namen machte, trat das Spielertraineramt beim Kreisklassisten SV Achslach an. "Ich wusste, dass Stefan ein Rohdiamant ist und habe ihm deshalb kontaktiert" bericht Stern, dessen Bemühungen auch Erfolg hatten. Weikl entschied sich für einen Wechsel nach Achslach. "Manfred war mein erster Trainer im Seniorenbereich und ich habe seither eine hohe Meinung von ihm" erzählt Weikl, der wohl ansonsten seine Fußballstiefel ganz an den Nagel gehängt hätte.

In Achslach lief es für den Neuzugang von Anfang an sehr gut, er entwickelte sich rasch zu einem Leistungsträger und erzielte beachtliche 18 Saisontore. "Wir wollten aber eigentlich aufsteigen, wurden dann aber nur Dritter" sieht Weikl die Zeit in Achslach mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Auch höherklassige Clubs wurden auf das kickende Personal der Kreisklassenspitzenmannschaft aufmerksam. "Mir wurde ein Achslacher Spieler empfohlen, der aber nicht Stefan Weikl war" schmunzelt Walter Wanninger, Chefanweiser des 1.FC Miltach. Wanninger nahm die Achslacher Mannschaft unter die Lupe und dabei fiel ihm Weikl besonders auf: "Man hat gesehen, dass er sehr gute Anlagen hat" so Miltachs Coach, dessen "Co" Roland Fuidl den Torjäger dann nochmal unter die Lupe nahm und den positiven Eindruck bestätigte.

Der Bezirksligist kontaktierte den Angestellten und dieser entschied sich dann für einen Transfer zu den Regentalern. "Ich wollte es einfach mal höherklassig probieren, wobei mir der Schritt nicht leicht gefallen ist. Ich habe den SV Achslach und vor allem Manfred Stern viel zu verdanken" fasst Weikl zusammen. In Miltach fügte sich der vielseitig einsetzbare Techniker bestens ein, seine bisher erzielten fünf Treffer sind ein deutlicher Indiz dafür. Auch die frühere Trainingsfaulheit gehört scheinbar der Vergangenheit an. "Ich fahre Dienstag und Donnerstag von Landshut aus immer heim und verbinde dies dann mit den Trainingseinheiten in Miltach" berichtet Weikl, dem aktuell eine Schulterverletzung zu schaffen macht. "Das handicapt mich sehr und konnte gegen Aicha nur unter großen Schmerzen auflaufen". Beim Schlager in Hauzenberg will der Neuzugang aber wieder topfit sein und vielleicht trifft er ja dort wieder..... Trainer Walter "Just" Wanninger nimmt die positive Entwicklung seines aktuell besten Torschützen wohlwollend zur Kenntnis, sieht aber noch viel Steigerunspotenzial: "Er muss sich noch an die höhere Trainingsintensität gewöhnen, robuster und zweikampfstärker werden" moniert der ehemalige Bayernligacoach, der auch noch das taktische Verhalten als ausbaufähig ansieht. "Wenn Stefan aber hart an sich arbeitet, dann kann er ein richtig guter Spieler werden" meint Wanninger, der sicher nichts dagegen hätte, wenn dies eintreten würde.

Aufrufe: 015.9.2010, 09:36 Uhr
Thomas SeidlAutor