„Unser Plan war, dem Gegner viel Ballbesitz zu lassen, um dann mit unserem schnellen Umschaltspiel zu Chancen zu kommen“, erklärte SG-Trainer Sascha Hildmann nach seinem geglückten Debüt als Drittligatrainer. Richtig klappte das Vorhaben nur einmal. In der 56. Minute. Ein klasse Pass über 60 Meter vom rechten Defensivmann Sebastian Schiek auf den nach vorne geeilten Kapitän Daniel Hägele und dessen Querpass verwandelte Joseph-Claude Gyau mit einem 14-Meter-Flachschuss zum 2:0. Schön herausgespielt, aber das unspektakulärste Aspacher Tor. Denn zum Auftakt der Saison gab’s im Fautenhau großes Kino.
Das erste Mal eine Minute vor der Pause. Einen Eckball spielte Pascal Sohm scharf und flach einen Meter hinter die Strafraumgrenze. Von dort jagte Sebastian Schiek den Ball zum 1:0 für die Hausherren in den linken oberen Winkel. Eine unerwartete Führung, Denn zuvor war Magdeburg durchaus überlegen gewesen, ohne aber zu richtigen Chancen zu kommen. Einzig der ehemalige VfB-Jungstar Felix Lohkemper hatte sich in der 25. Minute durchgewurstelt und für etwas Gefahr gesorgt. Doch Sebastian Schiek und Kevin Broll, der zwischen den Pfosten den Vorzug vor Maximilian Reule erhalten hatte, entschärften die Situation.
Nach der Pause war es dann nichts mit dem Generalangriff der hoch ambitionierten Gäste. Ganz im Gegenteil. Aspachs defensivstarke Elf verstand es nun noch besser, den Drittliga-Torjäger der vergangenen Saison Christian Beck und dessen Mitstreiter nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Das 2:0 von Gyau war deshalb nicht mehr ganz so unerwartet wie das Führungstor. Und das 3:0 von Spielführer Daniel Hägele sorgte dann in der 72. Minute dafür, dass gut zwei Drittel der über 3 000 Zuschauer in der Mechatronik-Arena vor Begeisterung rasten. Denn nun war es ein 20-Meter-Freistoß-Geschoss, das im oberen Winkel des Magdeburger Gehäuses einschlug, wenn diesmal auch auf der rechten Seite.
Die Gäste waren nun sichtlich geschockt und von der Rolle. Teilweise wussten sie sich nur noch mit Fouls zu helfen. Oft war der pfeilschnelle Joseph-Claude Gyau das Opfer des zwei, drei Mal ungezügelten FCM-Frustes.
Dass der Vorjahresvierte auch über spielerische Mittel verfügt, konnte er erst beweisen, als die Schwaben im Gefühl des sicheren Sieges einen Gang zu viel runter schalteten. Jedenfalls wurde der eingewechselte Philipp Türpitz bei seiner Flanke in der 85. Minute von Aspachs rechter Defensivseite eher begleitet als attackiert. Und in der Mitte standen mit Julius Düker sowie Felix Lohkemper gleich zwei Spieler völlig frei vor Broll. Lohkemper drückte den Ball dann aus vier Metern zum 1:3 über die Linie.
Wer allerdings dachte, dass es nun noch einmal eng wird, der sah sich getäuscht. Denn nur vier Minuten später schlug die SG mit ihrem dritten Hammer zu. Diesmal war es Verteidiger Özgür Özdemir, der einen Freistoß aus 30 Metern in den rechten oberen Winkel jagte. Ein traumhafter Schlusspunkt, der zu diesem Großaspacher Traumstart bestens passte.
SG Sonnenhof Großaspach: .Broll – Gehring, Leist, Özdemir – Schiek, Hägele, Thermann (46. Bösel), Vitzthum – Sohm, Röttger (59. Sané/79. Binakaj), Gyau.
1. FC Magdeburg: Glinker – Schäfer, Hammann, Handke (70. Türpitz) – Rother, Sowislo – Niemeyer (46. Schwede), Ludwig (70. Düker), Butzen – Lohkemper, Beck.
Tore: 1:0 (44.) Schiek, 2:0 (56.) Gyau, 3:0 (72.) Hägele, 3:1 (85.) Lohkemper, 4:1 (89.) Özdemir. – Gelbe Karten: Vitzthum, Özdemir / Hammann, Beck, Rother, Butzen. – Schiedsrichter: Brand (Gerolzhofen). – Zuschauer: 3 150.