2024-04-24T13:20:38.835Z

Vereinsnachrichten
(v.l.n.r.) Moderator Yalcin Karaoglan, Jürgen Franz (Trainer 1.FC Lübars), Celine Dey (Spielerin 1.FC Lübars)
(v.l.n.r.) Moderator Yalcin Karaoglan, Jürgen Franz (Trainer 1.FC Lübars), Celine Dey (Spielerin 1.FC Lübars)

"Endlich wieder auf Fußball konzentrieren"

Pressekonferenz zur Kooperation zwischen dem BAK und dem 1. FC Lübars.

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Das Bangen um den Zweitliga-Fußball vom 1. FC Lübars hat ein Ende. Mit einer Pressekonferenz im Berliner Poststadion erklärten am heutigen Dienstag die Vertreter beider Kooperationspartner, wie genau die Zusammenarbeit aussehen soll.

Mit Mehmet Ali Han (Präsident BAK), Hakan Yildirim (Vorstandsmitglied BAK), Michael Reinke (1. Vorsitzender 1. FC Lübars), Jürgen Franz (Cheftrainer) und Celine Dey (Spielerin) standen beide Vereine bei der Pressekonferenz den Medienvertretern Rede und Antwort.

Dass der Zweitliga-Frauenfußball beim 1. FC Lübars seit Monaten auf der Kippe stand, ist im Berliner Fußball kein Geheimnis. Zu groß war der finanzielle Aufwand, den der „kleine“ 1. FC Lübars zu stemmen hatte. Und nach dem Ausstieg von Hertha BSC als Kooperationspartner, war die 2. Bundesliga der Frauen in Gefahr. Die Ungewissheit hat nun ein Ende. Mit dem Berliner AK konnte ein neuer Kooperationspartner gewonnen werden.

Zunächst sollten die beiden Parteien erklären, wie es zu dieser überraschenden Zusammenarbeit gekommen ist. Hakan Yildirim und Mehmet Ali Han gaben zwar zu, im Frauenfußball keine Experten zu sein, brachten aber mit Ihren Antworten etwas Licht ins Dunkel. Yildirim: „Bei einer Versammlung im Februar haben wir als Verein festgehalten, dass wir uns zukünftig mehr auf die Jugend konzentrieren müssen. Dabei wurde auch der Frauenfußball angesprochen. Mit einer Mädchenmannschaft haben wir noch Luft nach oben. Um mich dem Thema Frauenfußball zu nähern, habe ich unsere Mannschaft auf der Abschlussfahrt begleitet. Unser Frauen-Trainer hat dabei das erste Mal den 1. FC Lübars angesprochen. Er sagte: ‚Mensch, ruft doch mal bei Lübars an, die suchen doch jemanden.‘ Somit war er eigentlich die Initialzündung.“ Mehmet Ali Han zollte den Damen erst mal einen riesen Respekt: „ Der BAK war damals in der gleichen Situation - bald wäre das Licht ausgegangen. Ein riesen Lob an die Frauen der 1. Mannschaft und allen Offiziellen der gesamten Abteilung! In einer solch schwierigen Situation zusammenzuhalten ist wirklich großartig. Wer in einer solchen Situation wegschaut, hat kein Herz.“

Michael Reinke: „Wir haben monatelang händeringend nach Kooperationspartner und Sponsoren gesucht. Schließlich haben wir noch Verbindlichkeiten aus der aktuellen Saison zu erfüllen. Wir sind überglücklich, dass wir zusammen mit dem BAK eine Lösung gefunden haben.“

Auch Trainer Jürgen Franz zeigte sich sichtlich erleichtert: „Ich habe unzählige Telefonate mit potenziellen Partnern geführt. Mal gab es positive Antworten, oft wurden wir enttäuscht. Ich war wochenlang eigentlich nur Gast auf dem Trainingsplatz und muss mich herzlich bei meinem Co-Trainer bedanken, der meine Aufgaben fast Eins-zu-Eins übernommen hat. Am letzten Montag hatte ich das beste Telefonat mit Herrn Han.“

Celine Dey: „Wir sind alle sehr dankbar und glücklich. Unsere Geduld und der Zusammenhalt hat sich ausgezahlt. Keine von uns wusste, wie es weitergeht. Jetzt wollen wir angreifen und können uns endlich wieder auf Fußball konzentrieren."

Was sind die Inhalte des Kooperationsvertrags?

Der BAK unterstützt die Frauen des 1. FC Lübars in der kommenden Saison sowohl finanziell als auch materiell. Der 1. FC Lübars benötigt für den Spielbetrieb einer 2. Bundesliga-Saison etwa 150.000 €. Damit sind die Damen bei weitem nicht am oberen Ende der Budgettabelle. „Cloppenburg hat einen Etat von ca. 250.000 €“ so Franz auf Nachfrage. Die Spielerinnen werden bei Lübars nur minimal entschädigt. „Bei täglichem Training und Anreisen mit Übernachtungen sollte bei diesem Aufwand zumindest das drin sein.“ Da dürften einige Männer in den Bezirksligen mehr einstreichen. Ab der Saison 2017/18 wird der Lizenzantrag für die 2.Bundesliga vollumfänglich über den BAK laufen. Das war eigentlich schon für die kommende Spielzeit geplant. Der Antrag dafür kam aber zu spät. Demzufolge laufen die Mädels spätestens ab 17/18 in Rot-Weiß auf. Mehmet Ali Han: „Alles was der DFB zulässt, versuchen wir jetzt schon zu realisieren.“ Gemeint ist damit die Verwendung des BAK-Logos. Reinke ergänzte darauf: „Es wurde bei uns auch schon darüber diskutiert, irgendwann die ganze Abteilung auszugliedern. Darüber entscheiden aber unsere Mitglieder.“

Letztlich gab Trainer Jürgen Franz auch noch einen kleinen Ausblick auf die neue Saison: „Jetzt müssen wir erst mal Ruhe in die Mannschaft bekommen. Wir müssen mit Abgängen leben, dürfen uns aber auch auf Neuzugänge freuen. Vielleicht starten wir den Versuch, oben anzuklopfen und wieder um die Meisterschaft mitzuspielen. Das kommt darauf an, wie stark man die Mannschaft machen kann und möchte.“



Grundsätzlich ist bei der Pressekonferenz schon der Eindruck entstanden, dass diese Kooperation keine kurzfristige Eintagsfliege sein soll. Nun liegt es an den Verantwortlichen, eine gemeinsame Identität zu schaffen.

Aufrufe: 07.6.2016, 15:16 Uhr
arabAutor