2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines
– Foto: Marian Ograjensek

Über 700.000 Eu­ro für neue Ka­bi­nen

Die Um­klei­de-Ka­bi­nen für die Mann­schaf­ten des 1.​ FC Kleve sol­len von grund­auf sa­niert wer­den. Der Lan­des­sport­bund schießt 340.000 Eu­ro zu. Rat ver­weist die Dis­kus­si­on über ei­ne För­de­rung für FC in den Sport­aus­schuss.

Der 1. FC Kle­ve möch­te Nä­gel mit Köp­fen ma­chen und auf dem Bres­ser­berg die Um­klei­de­ka­bi­nen für sei­ne Mann­schaf­ten kom­plett sa­nie­ren. Da­zu be­kommt der Ver­ein För­der­mit­tel vom Lan­des­sport­bund, muss aber auch För­der­mit­tel von der Stadt be­an­tra­gen, um das Vor­ha­ben fi­nan­zie­ren zu kön­nen, das jetzt im Rat der Stadt dis­ku­tiert wur­de. Pi­kant: Gleich­zei­tig hat die Stadt Kle­ve Mit­tel zu­rück­ge­stellt, um den Roh­bau der Bres­ser­berg-Tri­bü­ne, in de­ren „Bauch“ ei­gent­lich auch Um­klei­de und Sa­ni­tär­räu­me ge­plant, aber nie rea­li­siert wur­den, zu si­chern und dort we­nigs­tens ei­ne Toi­let­ten­an­la­ge un­ter­zu­brin­gen.

„Im Vor­feld des An­tra­ges hat die Ver­wal­tung in in­ten­si­ven Ge­sprä­chen mit dem 1. FC Kle­ve Mög­lich­kei­ten für ei­ne Nut­zung der noch im Roh­bau be­find­li­chen Tri­bü­nen mit Um­klei­de­trakt ge­führt. Trotz al­ler Be­mü­hun­gen konn­te kei­ne ein­ver­nehm­li­che Lö­sung mit dem Ver­ein ge­fun­den wer­den“, sag­te Will­brord Haas den Rats­mit­glie­dern. Der 1. FC Kle­ve wol­le viel­mehr in sei­ne ei­ge­nen Im­mo­bi­li­en in­ves­tie­ren.

Der Ver­ein plant, den schma­len Ge­bäu­de­trakt im An­schluss an die Steh­tri­bü­ne ab­zu­rei­ßen und kom­plett neu auf­zu­bau­en. In dem Neu­bau sol­len bis zu acht Ka­bi­nen für den Ju­nio­ren- und den Se­nio­ren­be­reich un­ter­ge­bracht wer­den und eben­so ei­ne neue Sports­bar als Chan­ce, das Ver­eins­le­ben an ei­nem Ort zu zen­trie­ren, so der FC bei der Vor­stel­lung der ers­ten Pla­nun­gen.

Das Vor­ha­ben wür­de mehr als 700.000 Eu­ro kos­ten, 340.000 Eu­ro wür­de der Lan­des­sport­bund aus dem För­der­pro­gramm „Mo­der­ne Sport­stät­ten 2020“ för­dern. Auf die Fra­ge, war­um der Ver­ein nicht mit den Ka­bi­nen in die Tri­bü­ne möch­te, er­klärt Lu­kas Ver­la­ge, 2. Vor­sit­zen­der des 1. FC, dass der Ver­ein die rund 340.000 Eu­ro För­de­rung für die Ka­bi­nen­sa­nie­rung nicht für ei­nen „Neu­bau“ der Ka­bi­nen in der Tri­bü­ne be­kom­men wür­de. Das Pro­gramm „Mo­der­ne Sport­stät­ten 2020“ gel­te aus­schließ­lich für Sa­nie­run­gen. Weil aber in der Tri­bü­ne nie Ka­bi­nen ein­ge­baut wa­ren, wür­de das als Neu­bau gel­ten und sei nicht för­der­fä­hig. Au­ßer­dem ha­be der Ver­ein kei­ne Ver­ein­ba­rung mit Stadt und Po­li­tik tref­fen kön­nen, für die FC-Ka­bi­nen ein Teil­ei­gen­tum in der Tri­bü­ne zu be­kom­men. Da­mit ha­be man kei­ne Chan­ce, dort ei­ge­ne Ka­bi­nen zu ha­ben.

Auch wenn der Ver­ein die För­de­rung durch das Pro­gramm „Mo­der­ne Sport­stät­ten 2020“ be­kommt, wird der FC die rest­li­che Sum­me nicht al­lein fi­nan­zie­ren kön­nen. So hofft Ver­la­ge auf die För­de­rung durch die Stadt. Auf die be­reits be­wil­lig­te Bei­hil­fe für die Sa­nie­rung der Hei­zungs­an­la­ge (15.111,10 Eu­ro) will der Ver­ein ver­zich­ten. Eben­so, so rech­net der FC vor, sei dann beim Bau der ge­plan­ten Mer­kur-Sport­hal­le am Gus­tav-Hoff­mann-Sta­di­on (Sport­zen­trum Stadt­mit­te) der Bau ei­nes Ka­bi­nen­trak­tes für den 1. FC Kle­ve nicht mehr not­wen­dig und so­mit kön­ne die Stadt aus Sicht des Ver­eins Kos­ten ein­spa­ren.

Haas er­klär­te im Rat, wenn der Ver­ein nun kei­ne Ka­bi­nen in der Tri­bü­ne ha­ben wol­le und der Lan­des­sport­bund das Vor­ha­ben ei­nes Ka­bi­nen­baus als Sa­nie­rung för­de­re, wer­de auch die Stadt den för­der­wür­di­gen Teil des Neu­baus der Ka­bi­nen un­ter­stüt­zen. Al­ler­dings oh­ne die Kos­ten für die Ka­bi­ne der ers­ten Mann­schaft und für die „Sports­bar“, de­ren Sum­men für die Sa­nie­rung her­aus­ge­rech­net wer­den soll­ten, emp­fahl Haas dem Rat. Ins­ge­samt sei­en für die Stadt, so der Käm­me­rer, 374.254 Eu­ro för­der­wür­dig, was ei­ne städ­ti­sche 50-Pro­zent-För­de­rung von 187.127,10 Eu­ro er­ge­be.

Weil die Vor­la­ge der Ver­wal­tung zum För­der­an­trag des 1. FC Kle­ve erst we­ni­ge Ta­ge vor der Rats­sit­zung vor­lag, be­an­trag­te der CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Wolf­gang Ge­bing, das The­ma aus­führ­lich erst im nächs­ten Sport­aus­schuss zu dis­ku­tie­ren. Da dürf­te dann auch von der Po­li­tik the­ma­ti­siert wer­den, war­um die Ka­bi­ne der ers­ten Mann­schaft nicht för­der­fä­hig sein soll. Zu­mal die üb­li­cher­wei­se auch von an­de­ren Mann­schaf­ten ge­nutzt wer­den wird. Be­schluss­fä­hig könn­te das The­ma für den Rat im De­zem­ber sein. Pe­tra Te­kath (SPD) frag­te nach, ob der Ver­weis in den Sport­aus­schuss und die zeit­li­che Ver­zö­ge­rung die För­de­rung durch den Lan­des­sport­bund ge­fähr­den kön­ne. Das sei nicht der Fall, sag­te Haas.

Nach der Rats­sit­zung sprach Mi­cha­el Hey­richs (CDU) „Dank und Re­spekt“ für Bür­ger­meis­te­rin Son­ja Nort­hing aus, weil sie sou­ve­rän nach dem Wahl­kampf die­se letz­te Sit­zung ge­lei­tet ha­be. Pe­tra Te­kath dank­te Nort­hing für die ver­gan­ge­nen fünf Jah­re und hat­te ei­nen präch­ti­gen Blu­men­strauß für die Bür­ger­meis­te­rin da­bei.

Aufrufe: 02.10.2020, 09:00 Uhr
RP / Matthias GrassAutor