2024-05-08T14:46:11.570Z

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F: Christian Creon
F: Christian Creon

"Peinlichkeit um Tribüne beenden"

Die FDP stellt sich hin­ter den 1. FC Kle­ve +++ Der Ver­ein hat­te an­ge­kün­digt, die Tri­bü­ne ab­zu­schrei­ben und die Sports­bar zu sa­nie­ren +++ FDP for­dert an­de­re Frak­tio­nen und Ver­wal­tung auf, et­was ge­gen den Ver­fall der Tri­bü­ne zu un­ter­neh­men

Die über­ra­schen­de An­kün­di­gung des 1. FC Kle­ve, die Tri­bü­ne ab­zu­schrei­ben und end­gül­tig als Bau­rui­ne zu be­han­deln, hat ho­he Wel­len ge­schla­gen. Jetzt mel­de­te sich die Frak­ti­on der FDP im Rat der Stadt Kle­ve zu Wort. Sie stellt sich hin­ter den Ver­ein.
„Es ist für uns nur all­zu ver­ständ­lich, dass der 1. FC Kle­ve nun sei­nen ei­ge­nen Weg ge­hen und nicht mehr auf die Po­li­tik war­ten will und kann“, sagt FDP-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Da­ni­el Rüt­ter. Er for­dert die an­de­ren Frak­tio­nen und die Ver­wal­tung auf, et­was ge­gen den Ver­fall der Tri­bü­ne zu un­ter­neh­men.

Der Hin­ter­grund: Im Ju­ni 2018 fäll­te der Rat der Stadt Kle­ve nach ei­ner knapp zehn­jäh­ri­gen Dis­kus­si­on ei­ne Ent­schei­dung: Ei­ne knap­pe Mehr­heit stimm­te zu Guns­ten ei­ner Zwei­fach­sport­hal­le für den VfL Mer­kur und den Schul­sport. Der größ­te Kle­ver Sport­ver­ein wür­de die Flut­stra­ße ver­las­sen und gen Sta­di­on­stra­ße zie­hen. Da­mit ent­schied sich der Rat fi­nal auch ge­gen ei­ne Rea­li­sie­rung der Hal­le an der Wel­bers­hö­he, auf dem Park­platz hin­ter der Tri­bü­ne des 1. FC Kle­ve. Bei die­ser Pla­nung wä­re es mög­lich ge­we­sen, das sich seit 2009 im Roh­bau be­fin­den­de Tri­bü­nen­ge­bäu­de fer­tig­zu­stel­len. In der ver­gan­gen Wo­che hat­ten schließ­lich die Ver­eins­vor­sit­zen­den Chris­toph Thys­sen und Lu­kas Ver­la­ge ver­bit­tert an­ge­kün­digt, die Tri­bü­ne ab­zu­schrei­ben so­wie ei­ne Mo­der­ni­sie­rung und Er­wei­te­rung des ver­eins­ei­ge­nen Ge­bäu­de­kom­ple­xes „Sports­bar“ im Her­zen der Sport­an­la­ge Bres­ser­berg zu pla­nen.

Die Rats­frak­ti­on der Frei­en De­mo­kra­ten ha­be mit gro­ßem Be­dau­ern in der ver­gan­ge­nen Wo­che den Be­richt in der RP „Der FC will Um­klei­den selbst bau­en“ zur Kennt­nis ge­nom­men, teil­te die­se nun mit. Rüt­ter: „Ver­wal­tung und ei­ni­ge Frak­tio­nen in der Stadt Kle­ve soll­ten die Aus­sa­gen von Thys­sen und Ver­la­ge auf­hor­chen las­sen. Es soll­te ei­gent­lich ge­mein­sa­mes In­ter­es­se sein, die Pein­lich­keit rund um die seit Jah­ren auf städ­ti­schem Grund ste­hen­de da­hin­ve­ge­tie­ren­de Tri­bü­ne zu be­en­den“, so Rüt­ter.

Dass die Stadt dem Ver­neh­men nach über ei­nen Ab­riss der Tri­bü­ne sin­nie­re, sei ei­ne Far­ce. „Wir ha­ben das Ge­fühl, dass es in der Po­li­tik noch im­mer Res­sen­ti­ments ge­gen den Ver­ein auf­grund der In­sol­venz von vor fast zehn Jah­ren gibt“, sagt Rüt­ter. Statt­des­sen soll­te dem Eh­ren­amt von Thys­sen und sei­nen Mit­strei­tern mehr Re­spekt ge­zollt wer­den – ins­be­son­de­re auch von Sei­ten der CDU, fin­det der Li­be­ra­len-Chef.

Die Christ­de­mo­kra­ten füh­len sich nun zu Un­recht in die Ecke ge­drängt. „Wir sind nur 17 von 44 Rats­mit­glie­dern“, sagt der CDU-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de Wolf­gang Ge­bing. Er ha­be be­reits in sei­ner Haus­halts­re­de im De­zem­ber 2018 be­tont, dass man sich um die Tri­bü­ne küm­mern müs­se. Aus sei­ner Sicht hat die Turn­hal­le nichts mit der Tri­bü­ne zu tun. Die CDU ha­be im letz­ten hal­ben Jahr sehr wohl Ge­spräch mit dem 1. FC Kle­ve ge­führt. Die Ver­wal­tung ha­be eben­falls den Dia­log su­chen sol­len, so Ge­bing. Was dar­aus ge­wor­den ist, wis­se er nicht. „Uns ist noch nichts vor­ge­stellt wor­den, so der CDU-Chef. Sei­ne Frak­ti­on sei auch wei­ter­hin zu Ge­sprä­chen be­reit.

Da­ni­el Rüt­ter von der FDP sagt: „Es hat nie wie­der ei­nen kon­struk­ti­ven Vor­schlag ge­ge­ben, wie al­ter­na­tiv bei der Tri­bü­ne zu ei­ner kon­struk­ti­ven Lö­sung ge­kom­men wer­den kann. Statt­des­sen hat man se­hen­den Au­ges mit dem Turn­hal­len-Stand­ort an der Sta­di­on­stra­ße neue Pro­ble­me be­züg­lich der be­trof­fe­nen An­woh­ner so­wie der Park­platz­si­tua­ti­on ge­schaf­fen.“ Durch di­ver­se nun dro­hen­de Kla­gen stün­den hin­ter der Rea­li­sie­rung nun neue Fra­ge­zei­chen, was ins­be­son­de­re den VfL Mer­kur trä­fe, wel­cher auch schon fast 20 Jah­ren War­te­zeit hin­ter sich ha­be. Das sei ein „Ar­muts­zeug­nis“ und der Är­ger ver­ständ­lich Rüt­ter. Der Rats­be­schluss aus dem ver­gan­ge­nen Jahr sei zwar zu re­spek­tie­ren, der Wahr­heit letz­ter Schluss sei die­ser aber nicht. „Si­cher ist nur, wenn wei­ter nichts ge­tan wird, brö­ckelt die Bau­sub­stanz wei­ter vor sich hin.“

In­fo: Das ist der 1. FC Kle­ve

Grün­dung 1903 als „VfB (Ver­ein für Be­we­gungs­spie­le) Cle­ve“

Ab­tei­lun­gen Fuß­ball, Ka­ra­te, Gym­nas­tik, Ten­nis

Mit­glie­der ca. 650

1. Vor­sit­zen­der Chris­toph Thys­sen

Aufrufe: 011.4.2019, 19:29 Uhr
RP / Marc CattelaensAutor