2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Christian Stegmaier.	Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Christian Stegmaier. Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Übergangsweise allein verantwortlich

Interview mit Christian Stegmaier +++ Co-Trainer der Kaiserslauterer A-Junioren fühlt sich gut aufgenommen

Kaiserslautern. Der 26-jährige Christian Stegmaier stellte sich vor der Saison einer neuen Herausforderung und heuerte als A-Junioren-Co-Trainer beim 1. FC Kaiserslautern an. Im Interview mit der Allgemeinen Zeitung berichtet der Freimersheimer nun, wie er sich beim Bundesligisten eingelebt hat. Außerdem gibt der Ex-Junioren-Coach vom TSV Gau-Odernheim einen Einblick, welche Auswirkungen der Trainerwechsel bei der ersten Mannschaft mit sich brachte.

Seit Beginn der aktuellen Saison gehören Sie dem Trainerstab der A-Junioren des 1. FC Kaiserslautern an. Wie ist es, am Betzenberg zu arbeiten?

Es ist schon so, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich habe viele Kontakte knüpfen können, habe unheimlich Spaß an der Arbeit mit den Jungs und fühle mich sehr wohl. Was mich zudem positiv überrascht hat, ist die Offenheit der Mitarbeiter. Man wird angehört und spürt eine Wertschätzung.

Besonders in der Zeit, als die Entlassung von Erstmannschaftstrainer Norbert Meier sich insofern auf die A-Junioren auswirkte, als dass Chefcoach Alexander „Bugi“ Bugera hochgezogen wurde, erhielten Sie positive Signale.

Ja, das waren zwar turbulente Tage, in denen ich nicht wusste, wie weit sich das Rad dreht. Doch obwohl ich so kurz in dem Verein war, übertrug man mir das Vertrauen, die A-Junioren interimsweise zu trainieren, auch auf Wunsch von Bugi. Das war ein gutes Zeichen und schon etwas Besonderes.

Der Verein gestattete es Ihnen sogar, das Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt zu leiten. Welche Gefühle rief das in Ihnen hervor?

Eigentlich habe ich mich bei meinem ersten Bundesliga-Spiel nur auf die Jungs konzentriert, um die Begegnung positiv zu gestalten. Nach der Gegner-Analyse erklärte ich ihnen, wie wir das Spiel angehen wollen. Es ging nur darum, die Arbeit zu machen. Die Reflexion kommt zu einem anderen Zeitpunkt.

Trotz der 1:2-Niederlage in dem rassigen Derby gab es Lob. Von wem und wann?

Manfred Paula, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, hat sich persönlich bei mir bedankt und vor der Mannschaft gesagt, dass ich einen sehr guten Job gemacht habe, auch von der Mannschaft kam positives Feedback.

Anfang Oktober beschloss der Verein dann, Bugera dauerhaft als Co-Trainer der ersten Mannschaft zu installieren. Wie haben Sie das wahrgenommen?

Ich glaube, dass das für den Verein die beste Option ist. Bugi, mit dem ich regelmäßig Kontakt habe, ist eine imposante Trainerpersönlichkeit. Er verkörpert die FCK-Tugenden in jeder Ansprache und ich glaube, dass es Jeff Strasser (Anm. Trainer der ersten Mannschaft) dadurch einfacher gemacht wird. Die hierdurch gegebene Durchlässigkeit ist außerdem ebenfalls positiv zu bewerten.

Als Ersatz wurde Marco Laping von Verbandsliga-Spitzenreiter Arminia Ludwigshafen geholt. Welche Veränderungen hatte das für Sie zur Folge?

Es war zunächst schon so, dass ich unter ihm weniger als unter Bugi gemacht habe. Das musste sich entwickeln, er wollte erst einmal seine Elemente auf das Team ummünzen, aber das ist ja auch normal. Die Kennenlernphase ist aber abgehakt und jetzt übernehme ich als Co-Trainer auch wieder mehr Verantwortung.

Eine Dauerbeschäftigung als Cheftrainer kam schon alleine aufgrund Ihrer fehlenden Lizenz nicht in Frage. Wie sehen Ihre Planungen dahingehend aus?

Ich werde Anfang des neuen Jahres die DFB-Elite-Jugend-Lizenz in Leipzig machen. Das war leider nicht früher möglich, da alles schnell ausgebucht ist. Und vorher hatte ich nicht den Ansporn, die Lizenz zu machen.

Und was sind Ihre allgemeinen Planungen?

So weit möchte ich ehrlich gesagt nicht denken. Ich habe jetzt auch nicht gedacht, dass ich die Möglichkeit so schnell kriegen würde. Grundsätzlich konzentriere ich mich auf das, was aktuell ansteht. Ich möchte mit der U19 den Klassenerhalt schaffen.

Nach einem sehr guten Start seit Ihr nach unten durchgereicht worden und belegt momentan nur noch den elften Tabellenplatz. Unter Laping gab es sogar noch keinen Sieg. Wo klemmt es momentan?

Grundsätzlich hat das damit zu tun, dass es Zeit braucht, wenn ein neuer Trainer kommt. Er stellt andere Anforderungen und vermittelt andere taktische Dinge. Außerdem haben uns wichtige Eckpfeiler gefehlt. Ich bin aber überzeugt davon, dass wir wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Marco ist sehr sympathisch, kann gut mit jungen Menschen und ist jemand, von dem man in puncto Ballbesitzfußball viel lernen kann.

Samstag um 13 Uhr wartet nun ausgerechnet das Gastspiel beim Zweiten SC Freiburg. Mit welchen Ambitionen reisen Sie in den Breisgau?

Der SC ist ein sehr guter Gegner und besitzt eine homogene Mannschaft. Wir müssen als Team funktionieren, dann können wir auch etwas Zählbares mitnehmen. Sollten wir dort und danach wieder das Niveau vom Saisonanfang erreichen, können wir im gesicherten Mittelfeld landen.

Zur Person

Christian Stegmaier ist 26 Jahre alt und als Co-Trainer der A-Junioren-Bundesligamannschaft vom 1- FC Kaiserslautern engagiert. Zuvor trainierte er die Junioren von RWO Alzey und dem TSV Gau-Odernheim. Außerdem ist er als Fußballer bei SW Mauchenheim aktiv. Beruflich arbeitet Stegmaier als Industriekaufmann.

Aufrufe: 018.11.2017, 09:00 Uhr
Nico BrunettiAutor