2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Den Blick nach Kaan-Marienborn gerichtet: Sportfr. Siegens Trainer Dominik Dapprich (links) und sein Athletiktrainer Johannes Sander.   	Foto: fst
Den Blick nach Kaan-Marienborn gerichtet: Sportfr. Siegens Trainer Dominik Dapprich (links) und sein Athletiktrainer Johannes Sander. Foto: fst

"Vorzeichen könnten kaum unterschiedlicher sein"

Dapprich erwartet Duell auf Augenhöhe

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1. FC Kaan-Marienborn - Sportfreunde Siegen (Sa 16:00)
Das Duell elektrisiert nicht nur die Fußball-Fans beider Lager - das Fußballspiel wird von der ganzen Region mit Hochspannung erwartet. Wenn am kommenden Samstag um 16 Uhr in der Herkules-Arena Schiedsrichter Stefan Tendyck (Kirchhellen) die Begegnung zwischen dem 1. FC Kaan-Marienborn und Sportfreunde Siegen vor über 1000 Zuschauern anpfeift, dann ist das ein wahrhaft historischer Moment. Erstmals in der Geschichte der Stadt unterm Krönchen treffen zum Kräftemessen zwei Fußball-Oberliga-Mannschaften aufeinander.

Wenn in der Bundesliga von der „Mutter aller Derbys“ gesprochen wird, dann treffen mit Schalke und Dortmund zwei Rivalen aufeinander, die Luftlinie 30 Kilometer auseinander liegen. Im Münchner Stadtderby früherer Jahre trennten die in der Grünwalder Straße beheimateten Löwen vom TSV 1860 und den FC Bayern immerhin noch 13 Kilometer Luftlinie. In Siegen beträgt die Distanz der beiden Clubs die sich um die Krone der Stadt balgen, gerade mal 3 Kilometer Luftlinie. So etwas nennt man ein echtes „Stadtderby“.
Es geht um die Ehre, es geht um’s Prestige, es geht um die Nummer 1 in der Stadt - und manchmal auch noch um viel mehr.

Es war im Krombacher-Kreispokal im Oktober 2009, da warf der Landesligist 1. FC Kaan-Marienborn mit Trainer Gerhard „Fanja“ Noll auf dem Käner Kunstrasenplatz die Sportfreunde mit Coach Jörg Jung nach einem dramatischen Elfmeterschießen aus dem Pokalrennen. Die Schmach der Niederlage war für die Siegener so groß, dass nur eine Woche später Trainer Jung und Manager Gerd Kehrberg den Hut nehmen mussten. Bemüht man die Statistik, so gab es in den vergangenen zehn Jahren fünf Aufeinandertreffen im Breitenbachtal. In drei Partien verließen die Käner den Platz als Sieger, zwei Mal jubelten die Sportfreunde. Eine richtig dicke Packung gab es für Kaan in einem Testspiel im Juli 2010, da gewann SF Siegen mit 5:0.

Doch mit nackten Zahlen kommt man bei einem Derby nicht weit. Das weiß auch Sportfreunde-Trainer Dominik Dapprich: „In so einem Spiel stecken natürlich viele Emotionen. Ich bin in Siegen geboren, kenne die Geschichte der beiden Vereine und natürlich weiß ich, was da am Samstag auf dem Spiel steht.“ Dennoch ist er bemüht, die Brisanz herunter zu spielen, von einem „normalen“ Oberligaspiel zu sprechen. Die Favoritenrolle, die schiebt er dem Team von Thorsten Nehrbauer zu: „Wir haben keinen Druck, für mich ist Kaan der Favorit. Ich erwarte ein Duell auf Augenhöhe, vor toller Atmosphäre, weil uns unsere Fans wieder zahlreich unterstützen werden.“ Ein Auswärtsspiel erwartet er nicht: „Wir bringen doch die Fans alle mit. Ich war drei Mal in Kaan, da passiert ja bei den Zuschauern rein gar nichts. Das wird sich am Samstag sicher ändern.“

Für Dapprich ist es ein Duell der Gegensätze: „Bei uns ein großes Stadion, in Kaan nur ein Sportplatz, wo alle Fans nah dran sind. Kaan mit einer erfahrenen Mannschaft, die mit gesunder Härte und gefährlichen Standards agiert - wir dagegen mit einem blutjungen Team, das eine ganz andere Spielphilosophie hat. Kaan weiter mit einem Großsponsor und wir im Umbruch und Neuaufbau. Unterschiedlicher könnten die Vorzeichen kaum sein.“


Schiedsrichter: Stefan Tendyck

Aufrufe: 021.9.2017, 13:00 Uhr
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