2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Der Käner Dennis Noll (rechts) wurde zehn Minuten vor dem Abpfiff für Dawid Krieger eingewechselt. Ein Treffer beim Schlusslicht Erkenschwick gelang auch ihm nicht. Foto: carlo
Der Käner Dennis Noll (rechts) wurde zehn Minuten vor dem Abpfiff für Dawid Krieger eingewechselt. Ein Treffer beim Schlusslicht Erkenschwick gelang auch ihm nicht. Foto: carlo

Tristesse am "Stimberg"

Kaan-Marienborn kommt über torloses Remis bei Schlusslicht Erkenschwick nicht hinaus

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SpVgg Erkenschwick - 1. FC Kaan-Marienborn 0:0

Am Ende ist es einmal wieder eine Frage der persönlichen Auslegung, änhlich wie bei jener berühmten Frage, wer zuerst da war, Ei oder Henne: War das 0:0 des Oberligisten 1. FC Kaan-Marienborn am 29. Spieltag beim „Schlusslicht“ SpVg Erkenschwick ein (nächster) Misserfolg gegen eine Mannschaft, die zuletzt neun Spiele hintereinander verloren hatte, oder hat der Tabellenzwölfte aus dem Breitenbachtal mit dem torlosen Unentschieden zumindest einen weiteren Punkt im Kampf gegen den Abstieg verbucht?

„Wir sind ein bisschen enttäuscht“, räumte Kaans Trainer Thorsten Nehrbauer nach dem Abpfiff ein, „weil wir auch hier gewinnen wollten.“ Wie nun schon zuletzt vor vier Spielen beim Tabellenzweiten Hammer SpVg. Seither kamen die Käner nur zu einem 0:0 gegen den FC Eintracht Rheine (6.) sowie zu den Niederlagen in „zwei sehr schlechten Spielen“ (Nehrbauer) beim TSV Marl-Hüls (5./1:5) und gegen den SC Hassel (7./1:3).

Gerade wegen der jüngsten Auftritte der Käner Mannschaft rund um das Oster-Wochenende hatte Nehrbauer „einen gewissen Druck auf die Spieler“ ausgemacht. Und das zeigte sich auf dem Naturrasen im Stimbergstadion deutlich: Die Mannschaft präsentierte sich „verunsichert“ (Nehrbauer), ganz anders als beim 3:0-Sieg im Hinspiel.

Immerhin habe sein Team wieder „stabil gestanden“ nach den letzten Niederlagen, sagte Nehrbauer, und: „Wir haben nichts zugelassen, außer bei dem einem Eckball.“ In der Tat: Die doppelte Kopfball-Chance durch Ivan Benkovic und Ismail Viran in der 66. Minute war die überhaupt erste Gelegenheit für Erkenschwick in der Partie. Das Publikum zeigte sich dankbar und quittierte die Aktion mit Applaus.
Nehrbauers Gegenüber Zouhair Allali erklärte nach Spielende die taktische Vorgabe an seine Mannschaft: „Wir wollten den Spielaufbau von Kaan zerstören.“ Was zeitweise gelang und dazu führte, so Allali, dass „der Torwart von Kaan die meisten Bälle nach vorne gespielt hat“. Schlussmann Florian Hammel war so von gegnerischen Aktionen weitgehend unbehelligt, musste aber immer wieder als Anspielstation für seine Mitspieler einspringen.

Nach vorne kombinierten die Käner zwar, je näher sie aber dem Erkenschwicker Tor kamen, desto weniger fanden die Pässe ihre Abnehmer. Mit ihrer besten Kombination über Mats Scheld und Semih Yigit zu Christian Runkel, der am Tor vorbei köpfte, konnten die Käner so erst in der 74. Minute aufwarten. Kurz darauf war Daniel Waldrich mit einer Aktion in Robben-Manier vom linken Rand des Strafraums aus gefährlich, wie zuvor mit einem 30-m-Schuss (58.). Immerhin sah Nehrbauer seine Mannschaft in „disziplinierter und organisierter Formation“.

Das 0:0 in Erkenschwick brachte Kaan einen Zähler näher an die von Nehrbauer zum Klassenverbleib hochgerechnete Marke von 40 Zähler heran. Andererseits punkteten auch die unmittelbaren Verfolger der Siegener. Weshalb Nehrbauer („Wir haben jetzt schwere Spiele vor der Brust“) für die nächste Partie, nach dem Kreispokal-Halbfinale am Mittwoch (19 Uhr) beim Bezirksligisten TSV Weißtal, dann gegen den FC Gütersloh (13.) am Sonntag (15 Uhr) einen Sieg zur Pflichtaufgabe für seine Mannen ausgerufen hat.

Beim früheren Regionalligisten Erkenschwick haben sie derweil ganz andere Sorgen. Auch wenn das erste Erfolgserlebnis nach langen Wochen Allali und Co. in gute Stimmung versetzt hatte: Der Abstieg des Traditionsclubs aus der Bergbaustadt im nördlichen Ruhrgebiet in die Westfalenliga steht fünf Spiele vor dem Saisonende nun fest.


Schiedsrichter: Philip Holzenkämpfer (GW Rheine) - Zuschauer: 112
Tore: Fehlanzeige




Aufrufe: 023.4.2017, 22:04 Uhr
Carsten LoosAutor