2024-05-08T11:10:30.900Z

Halle
Die Käner (rote Trikots), hier mit Leon Binder (links) und André Schilamow, hinterließen beim Schauinsland-Reisen-Cup einen hervorragenden Eindruck und belegten am Ende den dritten Platz. Fotos (4): geo
Die Käner (rote Trikots), hier mit Leon Binder (links) und André Schilamow, hinterließen beim Schauinsland-Reisen-Cup einen hervorragenden Eindruck und belegten am Ende den dritten Platz. Fotos (4): geo

Kaan mischt munter mit

Regionalligist bei Schauinsland-Reisen-Cup auf Platz drei

Zweimal hatte der 1. FC Kaan-Marienborn bereits beim Hallen-Fußball-Turnier um den Schauinsland-Reisen-Cup teilgenommen, zweimal hatte er trotz jeweils respektablem Auftreten kein Spiel gewinnen können, nicht einmal ein Unentschieden erreicht. 2019 jedoch, bei der 3. Auflage für den mittlerweile in die Regionalliga aufgestiegenen Club aus dem Siegener Stadtteil, wurde wirklich alles anders.

Und am Ende standen auf der Habenseite die beiden ersten Unentschieden, die erste Halbfinal-Teilnahme und sogar der erst Sieg - wenn auch nur im Neun-Meter-Schießen um den 3. Platz, was den Spielern gleich noch 500 Euro in die Mannschaftskasse spülte - viel besser geht’s nicht, oder?

Doch. Trainer Thorsten Nehrbauer: „Wir haben gute, junge Spieler, die sich weiterentwickeln wollen. Und wir werden uns weiterentwickeln. Vielleicht gewinnen wir ja dann nächste Jahr hier in Gummersbach!“

Doch der Reihe nach. Wie im Vorjahr trafen die Käner, die in der sehr gut besuchten Schwalbe-Arena von über 100 Fans unterstützt wurden (mehr als die meisten anderen Teams), auf Zweitligist Arminia Bielefeld und Drittligist Fortuna Köln, der im Auftaktspiel dieser Gruppe gegen die Bielefelder mit 2:6 deutlich den Kürzeren zog. Dann mussten sich die Siegerländer gleich der Arminia stellen. Aber man sah sofort, dass sie sich am Samstag beim Sondertraining in der Netphener Soccer-Halle einiges vorgenommen und ausgedacht hatten.

Als letzte Mannschaft ins Turnier eingestiegen, zeigten sie sofort überraschende taktische Varianten. So spielte Torhüter Florian Hammel - ja, den gibt es auch noch - als eine Art fünfter Feldspieler offensiv mit. Nicht ohne Risiko, aber somit zeigte man dem zwei Klassen höher spielenden Gegner gleich, wo es lang gehen würde. Und tatsächlich erzielte Elsamed Ramaj ganz flink das 1:1. Doch die Arminia behielt die Nerven glich noch vor der Pause aus und ging 21 Sekunden vor Schluss 2:1 in Führung - „same procedure as every year?“ Mitnichten. Drei Sekunden vor der Schlusssirene machte Semih Yigit das, was man in so einer Situation halt macht und hielt einfach mal drauf. Ein Bielefelder konnte nicht mehr ausweichen und fälschte zum 2:2-Endstand ins eigene Netz ab.

Gegen die Fortuna reichte dann ein Unentschieden, doch Kaan wollte mehr und ging schon wieder in der 1. Minute in Führung, diesmal durch den starken Mehmet Kurt. Abermals geriet das Nehrbauer-Team dann gegen den Drittligisten in Rückstand, zeigte sich aber völlig unbeeindruckt: Elsamed Ramaj mit seinen beiden nächsten Treffern und abermals Yigit mit einem weiteren abgefälschten Schuss kurz vor der Pause brachten die Schwarz-Roten sensationell 4:2 in Führung. Dann aber ließen die Kräfte etwas nach, und die Kölner Südstädter kamen zum 3:4 heran, ehe ihnen nach Foul von Hammel ein Siebenmeter zugesprochen wurde. Den parierte der Käner Keeper zwar, aber im Nachschuss glich die Fortuna zum 4:4 aus, doch die Zeit war um und Kaan somit im Halbfinale!

Und auch gegen den MSV Duisburg, der in der Vorrunde den unterklassigen FC Sheffield, 1857 gegründet und damit ältester Verein der Welt, sogar 10:2 abgeschossen hatte, ließ der Regionalligist nicht locker und ging nach dem 0:1 durch Tore von Ramaj und Leon Binder abermals 2:1 in Führung. Doch dann drehte der Zweitligist auf, ging 4:2 in Führung ehe Mehmet Kurt, der gegen Fortuna Köln zweimal auf der Linie gerettet hatte, noch auf 3:4 verkürzte. Doch am Ende setzte sich der MSV dann klar mit 8:3 durch, verlor aber das Finale gegen die Bielefelder, die zuvor den SC 07 Paderborn im Halbfinale ausgeschaltet hatte.

Im Neun-Meter-Schießen um Platz 3 verwandelten Kurt und Ramaj, während die Ostwestfalen, die ohne ihren Siegerländer Torjäger Sven Michel angereist waren, einmal verzogen und einmal am nun zwischen den Pfosten stehenden Christian Bölker scheiterten, so dass angesichts des 2:0 schon Schluss war.

Am Montag dürfen sich die mit allen Spielern, aber noch ohne Neuzugang Tom Zündorf, angereisten Käner ausruhen, dann geht es in der Weidenauer Glück-Auf-Kampfbahn mit der Rückrunden-Vorbereitung weiter.

Aufrufe: 013.1.2019, 20:30 Uhr
Jost-Rainer GeorgAutor