2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligabericht
Andre Kriks legt den Ball an Bolls Torwart Marc Scherrenbacher vorbei.  Devid Philipp (links) verhindert das Tor.  Cornelius Nickisch
Andre Kriks legt den Ball an Bolls Torwart Marc Scherrenbacher vorbei. Devid Philipp (links) verhindert das Tor. Cornelius Nickisch
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FC Heiningen gewinnt das Derby gegen den TSV Bad Boll

Geiger hadert mit dem Schiedsrichter - Mader trifft doppelt

Der FC Heiningen gewinnt das Landesliga-Derby verdient beim TSV Bad Boll 3:1. Dominik Mader krönt seine gute Leistung mit zwei Toren.

Kein langes Abtasten sahen die Zuschauer im Erlengarten, wo der TSV Bad Boll und der FC Heiningen einen flotten Beginn auf den Rasen legten und sich sofort ein intensives Voralb-Duell lieferten. Die im 4-4-2-System formierten Boller versuchten bevorzugt über die Flügel nach vorne zu agieren, während die Gäste im 3-5-2 mit einer massierten Zentrale und geduldigem Aufbauspiel zum Erfolg kommen wollten. Doch über gute Ansätze kamen beide Seiten zunächst nicht hinaus, es fehlte die Genauigkeit in den gefährlichen Räumen.

So fiel das 0:1 nach einer Standardsituation. Eine kurz ausgeführte Ecke flankte Lissner nach innen, wo Mader aus sechs Metern den Ball technisch fein über den Schlappen gleiten ließ (22.). Doch die Hausherren antworteten prompt, Llanes Ona drückte eine Hummel-Hereingabe über die Linie (26.). In der 37. Minute klärte Philipp für den geschlagenen Scherrenbacher auf der Linie. „Die erste Hälfte war ausgeglichen“, erklärte TSV-Coach Benjamin Geiger über einen Vergleich auf Augenhöhe. Sein Pendant Denis Egger sah „die erwartet schwere, körperbetonte Begegnung“, in der seine Elf die Führung zu schnell wieder verspielte: „Ich dachte, das 1:0 gibt uns einen Schub. Beim Ausgleich haben wir schlecht verteidigt. Es war viel Hektik in unserem Spiel, was überhaupt nicht nötig war.“

Mit dem Halbzeitpfiff sah TSV-Innenverteidiger Kivotidis die gelb-rote Karte, die Geiger als „eindeutig zu hart“ wertete. Die numerische Überzahl änderte die Statik der Partie nachhaltig. „Für uns hat sich dadurch einiges erleichtert“, sagte Egger, dessen Team den zweiten Durchgang dominierte und zahlreiche klare Möglichkeiten verzeichnete. Wiederum Mader erzielte das schnelle 1:2 (50.), in der Folge hatte Heiningen ein eindeutiges Plus an Ballbesitz, die Hausherren waren mit Defensivarbeit beschäftigt und schafften offensiv kaum noch Entlastung. „Wir haben die Überzahl gut ausgespielt, müssen das 3:1 aber viel früher nachlegen und den Sack zumachen“, haderte Egger mit den vergebenen Chancen. Der agile Kriks (62.), Estevez (63.), Hölzli (79.) und Carfagna (88.) ließen teils hundertprozentige Einschussmöglichkeiten leichtfertig liegen, was die aufopferungsvoll kämpfenden Boller im Spiel hielt, die in der Nachspielzeit vehement Strafstoß forderten. „Das war ein ganz klares Handspiel, ich fühle mich heute betrogen, auch die gelb-rote Karte war völlig überzogen. Wir haben gegen zwölf Mann gespielt, das ist total ärgerlich. Meinem Team kann ich insgesamt keinen Vorwurf machen, läuferisch war das herausragend“, gab ein verärgerter Benny Geiger zu Protokoll, der den verdienten Erfolg des FC Heiningen dennoch anerkannte. Nach der umstrittenen Situation machten die Schwarz-Gelben im Gegenzug alles klar, als Carfagna den Konter zum 1:3-Endstand abschloss. „Wir haben drei Punkte, darauf sind wir stolz. Derby-Siege schmecken immer besonders süß“, freute sich Egger.

Aufrufe: 04.9.2017, 08:31 Uhr
NWZ / Andreas BöhringerAutor